Mario Sedlak
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Smart ForTwo Electric Drive

Daimler hatte nach jahrelanger Erprobung 2012 den Elektro-Smart, einen Zweisitzer, in Großserie auf den Markt gebracht. Es war das erste Elektroauto einer deutschen Marke und zeitweise Deutschlands meistverkauftes E-Auto. Dennoch wurde 2015 die Produktion vorübergehend wieder eingestellt. Bis dahin wurden 15 000 E-Smarts verkauft.

Varianten

Die Namen Smart 450, Smart 451, Smart 453, Smart City-Coupé u. a. sind in der Wikipedia nachzulesen. So weit ich sehe, wird in Testberichten eher die Generation genannt.

Den Smart gibt es als Coupé und Cabrio sowie als Langversion mit vier Türen (Smart ForFour). Auch mit Benzin- oder Dieselmotor ist/war er zu haben.

Daten

Leergewicht: 975 kg
maximale Zuladung: 175205[3] kg (inkl. Menschen)
maximale Anhängelast: 0 kg
nutzbare Akkukapazität: 17,6 kWh
Akkugewicht: 175 kg (in der 4. Generation: 160 kg[4])
Motorleistung: 55 kW
Höchstgeschwindigkeit: 125 km/h (in der 4. Generation: 130 km/h[5])
Kofferraumvolumen: 220 l (340 l bei umgeklappter Rückbank)

Akku

Lithium-Akku mit 93 Flachzellen, Flüssigkeitskühlung

Es wird peinlich genau darauf geachtet, dass die Batterie unter allen Umständen unter 40 °C bleibt (theoretisch auch am Stand).

Ladezeiten

Serienmäßig lädt der Smart ForTwo nur mit 3,3 kW. Gegen stolze 3060 € konnte man einen Bordlader (wahrscheinlich von der Firma Brusa) dazubestellen, der 22 kW Drehstrom in den Akku speisen kann. Die Entscheidung für dieses Extra musste bereits beim Kauf getroffen werden, da eine spätere Nachrüstung nicht vorgesehen war. Will man zuhause mit 22 kW laden, braucht man auch eine Wandladestation. Der Akku ist dann in ca. 1 Stunde voll. Gleichstrom-Ladesäulen kann der Smart nicht nutzen.

Für 3,3 kW genügt eine gewöhnliche 230-V/16-A-Steckdose. Die Ladezeit beträgt dann ca. 7 Stunden. Mit optionalem Ladekabel mit Typ-2-Stecker können serienmäßig 3,7 kW genutzt werden.

Mit einer Spezialsteuerung lässt sich die Ladeleistung des E-Smarts präzise der aktuellen Leistung einer Solaranlage am Dach nachführen (um den Eigenverbrauch zu maximieren).

Aufladeverlust

16%[6]

Das Vorserienmodell (2. Generation) war noch deutlich schlechter:

Haltbarkeit

Der Hersteller gab auf den Akku eine Garantie von 2 Jahren. Empfehlenswerter[8] war die Miete des Akkus vom Hersteller, denn dann gab es 10 Jahre Garantie auf den Akku (für 80% seiner Kapazität).

Ausstattung

Der Smart ist (Stand: 2018) nur mit Lederschaltknüppel erhältlich und wird von strengen Veganern daher abgelehnt.[9]

Verbrauch und Reichweite

Einfluss von Kälte

Einfluss von Hitze

Einfluss von Geschwindigkeit

Erfahrungsberichte

Das Display versprach 70 Kilometer – es hätte also reichen sollen. Aber auf der Autobahn und der Landstraße fraß der Smart so viel Strom, dass sich die Reichweitenanzeige im freien Fall befand.

Sonstige Testergebnisse

ADAC-Autotest:

Während der Smart bei der Stadttauglichkeit Maßstäbe setzt, kann er ansonsten kaum überzeugen. Die Verarbeitung ist unterdurchschnittlich, der Fahrkomfort mau und das Platzangebot eingeschränkt.[14]

1-Jahr-Praxistest des Vorserienmodells (2. Generation):

Problematisch war eigentlich nur das Laden via Photovoltaikanlage – offenbar benötigt die Ladeeinheit des Smart eine perfekte Sinus-Ladung ...[15]

Kosten

2012 und 2013 kostete der elektrische Smart ForTwo 23 680 € – laut ADAC "schlicht inakzeptabel".[16]

Mit gemieteten Akkus kostete das Auto 18 910 € + 65 €/Monat.

Jemand, der selbst Solarstrom produziert, den er für 13,8 Cent/kWh ins Netz einspeisen könnte, berechnete die Wirtschaftlichkeit seines Elektro-Smarts:

Rein kalkulatorisch müssten wir mit dem Smart 296 951 km zurücklegen, damit sich der erhöhte Kaufpreis zum konventionellen Antrieb ausgleicht. Bei jährlich ca. 15 000 gefahrenen Kilometern entspricht dies einer Nutzungsdauer von 19,8 Jahren. ...

Bei einem durchschnittlichen Preis je kWh von ...23 Cent braucht es ganze 492 722 gefahrene Kilometer oder 32,85 Jahre, bis der Smart sich rechnet.

Weiter

Renault Kangoo ZE

Quellen

[1] Autorevue. Österreichs führendes Auto-Magazin, 12/2016, S. 32
[2] Autorevue. Österreichs führendes Auto-Magazin, 12/2016, S. 34
[3] ADAC-Autotest: Smart Fortwo Coupé Electric Drive (PDF, 1 MB), S. 3
[4] Autorevue. Österreichs führendes Auto-Magazin, 12/2016, S. 34
[5] Autorevue. Österreichs führendes Auto-Magazin, 12/2016, S. 34
[6] ADAC-Autotest: Smart Fortwo Coupé Electric Drive (PDF, 1 MB), S. 2, 9 – Differenz von 19,2 kWh/100 km mit Ladeverlust und 16,1 kWh/100 km ohne Ladeverlust
[7] TCS: Electric-drive mit dem E-Smart (nicht mehr aufrufbar)
[8] ADAC-Autotest: Smart Fortwo Coupé Electric Drive (PDF, 1 MB), S. 1
[9] Vegan.at. Magazin der veganen Gesellschaft, 1/2018, S. 17
[10] ADAC-Autotest: Smart Fortwo Coupé Electric Drive (PDF, 1 MB), S. 2
[11] ADAC-Autotest: Smart Fortwo Coupé Electric Drive (PDF, 1 MB), S. 10
[12] ADAC-Autotest: Smart Fortwo Coupé Electric Drive (PDF, 1 MB), S. 3
[13] ADAC-Autotest: Smart Fortwo Coupé Electric Drive (PDF, 1 MB), S. 10
[14] ADAC-Autotest: Smart Fortwo Coupé Electric Drive (PDF, 1 MB), S. 1
[15] Auto-Touring. Das ÖAMTC-Magazin, 7–8.2012, S. 42
[16]

Seite erstellt am 17.1.2019 – letzte Änderung am 30.10.2020