Mario Sedlak
Umweltschutz
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Toyota Prius – bekanntes Paradebeispiel für ein Hybridauto

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Opel Ampera – braucht seinen Verbrennungsmotor nur zur Reichweitenverlängerung

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Volvo V60

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Mitsubishi Outlander

Hybridauto

Ein Hybridauto hat zwei verschiedene Motoren, die unterschiedliche Energiequellen nutzen. In den meisten Fällen, wo vom Hybridauto gesprochen wird, handelt es sich um eine Kombination aus Verbrennungsmotor und Elektromotor. Nur auf diesen Fall gehe ich ein.

Vorteile

Der Elektromotor kann

Der Verbrennungsmotor kann in einem Hybridfahrzeug

Vorteile im Vergleich zu einem Elektroauto:

Nachteile

Praxisreife

Der Toyota Prius hat sowohl im Langzeit-Praxistest des TCS (Touring Club Schweiz) als auch im Dauertest von AutoBild brilliert: Trotz der komplizierten Technik gab es über 100 000 km praktisch keine Pannen. Auch der Akku hielt. Der ARBÖ fuhr einen Toyota Prius sogar 280 000 km ohne Antriebs- oder Akkuprobleme.[3] Ein Toyota Prius Plug-in Hybrid machte im Dauertest des ÖAMTC auf 39 000 km keinerlei Probleme.[4]

Auf die Akkus gibt es Garantien von bis zu 10 Jahren, wobei das Speichervermögen aber um bis zu 30% abnehmen darf. Damit der teure Akku nicht vor dem Auto kaputtgeht, wird er nie voll geladen oder entladen:

Hybridautos sind nach Expertenmeinung eine ausgereifte Technologie – was gleichzeitig aber wenig Hoffnung auf drastische Verbesserungen in naher Zukunft macht.

Kosten

Der höhere Kaufpreis eines Hybridautos kann nur selten durch seinen geringeren Verbrauch zurückverdient werden. Im Vergleich der günstigsten Kleinwagen je Antriebsart erweisen sich die Hybriden als klares Verlustgeschäft. Der Toyota Prius Plug-in Hybrid kostet 7800 € mehr als dasselbe Modell ohne Elektromotor (Stand: Ende 2014).[5] Dieser Aufpreis lässt sich selbst mit Gratisstrom nicht so schnell wettmachen. Nur wenn man höherwertige, mit vielen Extras ausgestattete Modelle vergleicht, kommt die Hybridvariante manchmal gut weg.

Umweltwirkungen

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Toyota Highlander Hybrid – trotz Elektro-Unterstützung ziemlich durstig

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Mercedes S 500 Plug-in-hybrid beim Laden

Im reinen Elektrobetrieb ist der Energieverbrauch von Hybridautos ungefähr gleich wie von reinen Elektroautos. Zwar sind zwei Antriebssysteme schwerer als eines, dafür ist in Hybridautos der Akku typischerweise kleiner. Die kleineren Akkus reduzieren auch die Kohlendioxid-Emissionen bei der Herstellung der Akkus, was aber durch die Emissionen im Betrieb des Verbrennungsmotors ausgeglichen wird.[6]

Hinsichtlich Kohlendioxid sind Elektroautos – realistisch gerechnetungefähr gleich wie konventionelle Verbrenner, daher sind auch Hybridautos nicht grundsätzlich klimafreundlich. Aus Umweltsicht muss das Ziel sein, ein möglichst sparsames Fahrzeug zu erhalten. In einen durstigen Spritschlucker eingebaut, ist der Elektromotor und Akku eher Heuchelei.

Zukunft

Hybridautos, die man vor der Fahrt am Stromnetz aufladen kann ("Plug-in-Hybride"), sind der neue Favorit, nachdem der Elektroauto-Hype abgeebbt ist. Manche glauben, dass bald alle Autos zumindest einen kleinen Elektromotor haben werden, während Skeptiker auf die hohen Kosten eines doppelten Antriebssystems verweisen. Die Autokäufer geben Letzteren Recht: 2014 waren nur 0,43% aller in Deutschland verkauften Autos Hybride; es wurden sogar mehr Ferraris als Opel Amperas verkauft.

Mein Fazit

Im Gegensatz zu reinen Elektroautos sind Hybridautos voll alltagstauglich und haben daher zumindest eine Chance auf breite Akzeptanz. Wirklich sinnvoll sind sie aber nur für Vielfahrer im Stadtverkehr. Sie sind nur eine von mehreren Möglichkeiten, Autos sparsamer zu machen.

Weiter

Verbrauch von Hybridautos

Siehe auch

Weblinks

Quellen

[1]
  • Die Hybridversion des Ford Mondeo "stimmt beim Beschleunigen ... den für Hybridmodelle typischen, wenngleich dezenten Heulton an", berichtet Zeit online, 9/2013
  • Der Toyota Yaris Hybrid zeigt sich "angestrengt ..., wenn man aufs Gas steigt", liest man in der Autorevue. Österreichs führendes Auto-Magazin, 9/2012, S. 56
  • Der Toyota Prius rennt auf der Autobahn "deutlich lauter", schreibt Auto, Motor und Sport, 7.11.2012
  • Auch der Toyota Auris Hybrid "klingt beim forschen Tritt aufs Gaspedal ziemlich gequält", heißt es auf Kurier.at, 26.3.2013
  • Ebenso wird der Toyota Prius Plug-in Hybrid bei hektischer Fahrweise "unangenehm laut", informiert Auto-Touring. Das Mobilitätsmagazin des ÖAMTC, 12/2014, S. 35
[2] C't, 8/2023, S. 27
[3] Freie Fahrt. Das Klubjournal des ARBÖ, 6/2014, S. 23
[4] Auto-Touring. Das Mobilitätsmagazin des ÖAMTC, 12.2014, S. 34
[5] Auto-Touring. Das Mobilitätsmagazin des ÖAMTC, 12/2014, S. 35
[6] Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg: Wissenschaftlicher Grundlagenbericht (PDF, 6 MB), S. 21 (im PDF S. 27)

Seite erstellt am 24.9.2013 – letzte Änderung am 14.5.2023