Mario Sedlak
Umweltschutz
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Luftverschmutzung

Saubere Luft ist nicht nur für die Umwelt, sondern auch für uns Menschen ein Grunderfordernis. In den letzten Jahrzehnten ist die sichtbare Luftverschmutzung in den Industriestaaten wie Österreich deutlich zurückgegangen, aber es gibt immer noch dringenden Handlungsbedarf.

Auswirkungen auf die Gesundheit

80–90% der europäischen Stadtbevölkerung sind höheren Feinstaub- und Ozonkonzentrationen ausgesetzt, als die Weltgesundheitsorganisation zum Schutz der menschlichen Gesundheit empfiehlt.[1] In Österreich starben im Jahr 2010 laut OECD 3240 Menschen an Luftschadstoffen. Die OECD macht zu rund 50% den Straßenverkehr dafür verantwortlich.[2]

Die EU-Kommission rechnet mit 400 000 Todesfällen pro Jahr aufgrund von schmutziger Luft. Einer älteren Studie zufolge sind in Westeuropa rund 6% aller Todesfälle auf Schadstoffe in der Luft zurückzuführen. Ohne Autoverkehr wäre die Zahl nur halb so groß.[3] Die meisten Opfer sind zwischen 70 und 80 Jahre alt.[4]

Laut einem Rechnungshofbericht[5] ist der Straßenverkehr ein bedeutender Luftverschmutzer. Etwa die Hälfte aller Stickoxide und viel Feinstaub gehen auf sein Konto. Diese Schadstoffe können folgendes verursachen:

Rund 50% aller Österreicher leiden unter wiederholten und länger dauernden Grenzwertüberschreitungen. Betroffen sind auch die Autofahrer selbst, denn im Innenraum ihres Fahrzeugs sammeln sich die Schadstoffe.

Saurer Regen

In den 1980er Jahren drohte der Wald aufgrund des sauren Regens, der von Schwefel-haltigen Abgasen herrührte, zu sterben. Es ist ein Erfolg der Umweltschutzbewegung, dass dies nicht geschah. Filter wurden eingebaut und die Zusammensetzung der Brennstoffe verbessert. Kritiker drehen aber den Spieß um und behaupten, das Ganze war "reine Panikmache".

Das Problembewusstsein bei den Autofahrern war damals so gering wie heute. Ich erinnere mich an einen Taxifahrer in den 1980er Jahren. Der sagte: "Schauen Sie sich die Bäume neben der Straße an! Die sind völlig gesund, obwohl hier so viele Autos fahren."

Klimawandel

Kohlendioxid ist zwar nicht giftig oder "schmutzig", aber es ist zu viel in der Luft und verursacht damit den Klimawandel. Das ist heute nicht mehr bestreitbar.

In Innenräumen

Gasförmige Gifte dünsten auch in den eigenen vier Wänden aus. In Deutschland müssten ca. 10% der Privatwohnungen evakuiert werden, weil mindestens ein Schadstoff über dem für den Arbeitsplatz empfohlenen Richtwert liegt.[6] Bevor ich mir einen Teppich, ein Möbelstück, Wandfarben oder etwas anderes für meine Wohnung kaufe, informiere ich mich über mögliche Luftbelastungen durch bedenkliche Stoffe.

Weiter

Feinstaub

Weblinks

Quellen

[1] Health and Environment Alliance: Was Kohlestrom wirklich kostet (PDF, 7 MB), 2013, S. 6
[2] Wirtschaft & Umwelt, 2/2014, S. 7
[3] The Lancet (britische Fachzeitschrift) lt. Die Umweltberatung: Die neue Umwelt. Zeitschrift für Umweltschutz & Lebensqualität, 11.2000, S. 7
[4] Environmental Quality, Health and the Value of Life (PDF), S. 8
[5] Maßnahmen zum Schutz der Umwelt und der Gesundheit im Straßenbau in Österreich (PDF), 2008, S. 62 (im PDF S. 24)
[6] Die Umweltberatung: Die neue Umwelt. Zeitschrift für Umweltschutz & Lebensqualität, 10.1999, S. 14

Seite erstellt am 30.6.2008 – letzte Änderung am 22.1.2016