Stickoxide (NOx)
Stickoxide sind chemische Verbindungen von Stickstoff und Sauerstoff, die ein wesentlicher Teil der Luftverschmutzung sind. Durch den VW-
Entstehung
Stickoxide entstehen vor allem bei Temperaturen über 1000°C. Emissionsquellen sind daher:
- Autos, Lkws und sonstiger Verkehr mit Verbrennungsmotoren, vor allem Dieselmotoren
- Wärmekraftwerke und alle Feuerungen (z. B. Heizungen)
Auf natürliche Weise entstehen Stickoxide z. B. bei Blitzen, Vulkanausbrüchen und Bränden sowie durch Bakterien. Dass die künstlichen Quellen dominieren, erkennt man bereits daran, dass die mittlere Stickoxidkonzentration in vielen ländlichen Gebieten unter 10 µg/m3 ist, während in Ballungsräumen durchschnittlich 30–
Auswirkungen auf die Gesundheit
"Ersticken wir an den Stickoxiden?", fragte der ÖAMTC spöttisch. Tatsächlich ist mit den Gasen nicht zu spaßen. Stickstoffdioxid ist sauer und verätzt die Schleimhäute. Die Folgen:[2]
- verschlechterte Lungenfunktion
- Asthma wird schlimmer (besonders bei Kindern).
- Herz/Kreislauf-
Erkrankungen - An Tagen mit hoher Stickoxid-
Konzentration werden mehr Menschen wegen Atemwegs- oder Herz/Kreislauf- Problemen ins Krankenhaus eingewiesen. - geringerer Kopfumfang bei Neugeborenen
- erhöhte Sterblichkeit (auch unter dem Grenzwert von 40 µg/m3)
Bei 50 µg/m3 steigt die Zahl der vorzeitigen Todesfälle um bis zu 8%. Akute Vergiftungserscheinungen durch Stickoxide treten erst bei Konzentrationen über 200–
Umweltwirkungen
- saurer Regen, Versauerung von Böden und Gewässern
- Ernteschäden
- Gebäudeschäden
- Überdüngung – Beim Wald ist die Belastungsgrenze "großflächig überschritten".
Weiters bildet sich aus Stickoxiden:
- bodennahes Ozon
- Feinstaub (durch Reaktion mit Ammoniak)
Gegenmaßnahmen
Verbrennungsmotoren können effizienter arbeiten, wenn sie höhere Temperaturen nutzen. Dabei entstehen dann aber auch mehr Stickoxide. Diese müssen daher nachträglich ausgefiltert werden.
- Wärmekraftwerke können mit moderner Abgasreinigung rund 80% der Stickoxide entfernen.
- Bei Benzinmotoren konnte das Stickoxid-
Problem mit dem Drei- Wege- weitgehend gelöst werden.Katalysator - Für Dieselmotoren funktioniert der Drei-
Wege- Katalysator nicht, da Dieselmotoren prinzipbedingt immer mit Luftüberschuss laufen, wodurch es keine Bestandteile im Abgas gibt, die den Sauerstoff aus den Stickoxiden aufnehmen können. Stattdessen werden aufwendigere Katalysatoren benötigt. Moderne Lkws verwenden Harnstoff zur Entfernung der Stickoxide (wenn nicht von skrupellosen osteuropäischen Frächtern extra deaktiviert) und fahren so schon relativ sauber, während Diesel- Autos anscheinend viel zu wenig Harnstoff ins Abgas sprühen, damit dieser Stoff nicht allzu oft nachgefüllt werden muss.
Forderungen
- realistische Abgasmessungen
- einstweilen bei allen Autos (auch Benzinern) nicht mit Vollgas fahren (denn Vollgasfahrten kommen derzeit bei den Abgasmessungen nicht vor und produzieren oft sehr hohe Emissionen)
- Stickoxidreduktion bei Flugzeugen – leider kaum möglich, ohne Verbrauch, Lärm oder Feinstaub zu erhöhen[4]
Weiter
Weblinks
- Messwerte in Wien
- Verkehrsclub Österreich: Factsheet über Stickoxide
Quellen
[1] | Luftgütemessungen der Umweltschutzabteilung der Stadt Wien, Jahresbericht 2014 (PDF, 2 MB), S. 20 (im PDF S. 28) |
[2] |
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[3] | Ernst Pucher: Unsere Luft. Was man über die Luftbelastung wissen sollte (PDF, 6 MB), S. 17 |
[4] | Schweizer Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL): Umweltoptimierungen bei Flugzeugen gleichen der Quadratur des Kreises (PDF), S. 2f. |