Feinstaub
Feinstaub besteht aus Partikeln, die so klein sind, dass man sie mit freiem Auge nicht sieht. Je kleiner, desto schädlicher sind sie, weil sie tief in die Lunge eindringen und sogar ins Blut aufgenommen werden können. Sind sie einmal im Körper, lagern sie sich in allen Organen ab. 5500 Österreicher sterben pro Jahr daran, schätzt das Umweltbundesamt.[1] Unsere Lebenserwartung wird durch die Belastung mit Feinstaub um etwa 8 Monate verringert. Damit ist Feinstaub das gravierendste Problem der Luftverschmutzung.
Hauptverursacher
- Industrie, insbesondere Baustellen
- Kleine Holz- und Kohleöfen
- Autos und Lkws
- Landwirtschaft – Aus der Gülle von Tieren entweicht Ammoniak, der sich in der Luft mit anderen Schadstoffen zu langlebigen Partikeln verbindet.
- In Innenräumen verursacht das Rauchen "höchsten Feinstaubalarm".
Am gefährlichsten ist der feine Ruß von Dieselfahrzeugen, der Krebs erregende Stoffe enthält und laut Ärztekammer in Österreich 1500 Todesopfer pro Jahr fordert. Aber auch alle anderen Straßenfahrzeuge (sogar Elektroautos) erzeugen erhebliche Mengen Feinstaub: durch Reifenabrieb, Verschleiß von Bremsen und anderen Teilen sowie durch das Aufwirbeln von Staub, der sich auf der Fahrbahn befindet.
Zudem kommt, dass viel mehr Menschen an Straßen als in Industriegebieten leben, und die Fahrzeuge setzen den Feinstaub in einer Höhe frei, wo die Menschen atmen. Deswegen ist es keine "einseitige Kampagne", wenn Umweltschutzorganisationen besonders beim Verkehr großen Handlungsbedarf sehen.
Gegenmaßnahmen
- Dieselfahrzeuge mit Rußpartikelfilter – Wurden 2011 endlich Pflicht. Die Auto-
Lobbys haben die Einführung lange verzögert. - weniger Verkehr auf der Straße
- Fahrverbote bei Überschreitung der Grenzwerte
- Geschwindigkeitsbegrenzungen – Über 70 km/h wird der Treibstoffverbrauch und damit der Schadstoffausstoß gesenkt, darunter zumindest der Verschleiß und die Aufwirbelung von der Straße.
- Güllelagerplätze abdecken, Gülle bodennah auf das Feld ausbringen (nicht in hohem Bogen verspritzen)
Weiter
Weblinks
- Verkehrsclub Österreich: Gesundheitsgefahr Feinstaub (PDF) – Gute Zusammenfassung
- Eidgenössische Kommission für Lufthygiene: Feinstaub in der Schweiz (PDF, 143 Seiten, 3 MB), 2008 – Sehr gut zu lesende Zusammenstellung von allem Wissenswerten zu dem Thema
- Tempolimits auf Autobahnen in Tirol – Auswertung ergibt deutliche Senkung der Schadstoffbelastung durch langsameres Fahren.
- Mediziner fordern Verbot von Feuerwerken – Zu Silvester steigt die Feinstaubbelastung auf ein Vielfaches.
Quellen
[1] | Jahresbericht der Luftgütemessungen in Österreich 2004 (PDF, 3 MB), S. 15 |