Zersiedelung
Das eigene Haus im Grünen steht auf der Wunschliste vieler Menschen ganz oben. Auch meine Mutter träumte ihr ganzes Leben von einem eigenen "Flecken Erde". Aus finanziellen Gründen konnte sie sich ihren Traum nicht erfüllen. Aber immer mehr Menschen haben genug Geld: Von 1950–
Nachteile
Durch eine geringe Siedlungsdichte ergeben sich Belastungen für die Umwelt und die Allgemeinheit:
- hoher Flächenverbrauch
- mehr Autoverkehr wegen längerer Wege und weniger öffentlichen Verkehrsmitteln – diese rechnen sich nur dort, wo viele Menschen wohnen.
- höherer Energiebedarf zum Heizen – Ein größeres Wohnhaus ist sparsamer, weil es bezogen auf sein größeres Volumen weniger Außenflächen hat. Das gilt auch für Energiesparhäuser.
- hohe Kosten für die Erhaltung von Straßen sowie der Wasser-, Kanal-, Strom-, Gas- und Telefon-
Netze. Auch Postzustellung, Altenbetreuung, Schulbusse usw. sind in dünn besiedelten Gebieten viel teurer. Zahlen tut hierfür aber überwiegend die gesamte Allgemeinheit. Der Verkehrsclub Österreich schätzt die Mehrkosten durch die hohe Zersiedelung in unserem Land auf 1 Milliarde Euro/Jahr, wovon 50– 78% Bund und Länder tragen.[2]
Kritik
Keine Umweltschutzorganisation will die Bewohner von Einfamilienhäusern zum Ausziehen zwingen, auch wenn das "Leben in der Natur" nicht unbedingt so umweltfreundlich ist wie viele glauben. Die Forderungen richten sich hauptsächlich an die Politiker und sollen sinnvolle Anreize setzen:
- Herstellung von Kostenwahrheit: Nicht die Allgemeinheit, sondern die Verursacher sollen zahlen.
- Weniger Bauland an abgelegenen Orten ausweisen.
- Keine Aufteilung in "Schlafstädte", Shopping-
Citys und Business- Parks. - Nicht nur Energiesparhäuser sind ein Vorteil für die Umwelt – mindestens genauso wichtig sind "Verkehrsparhäuser".
Meine Meinung
Was ist so schlecht an Reihenhäusern oder größeren Wohnhäusern? Also ich brauche kein eigenes Haus. Auch keinen Garten und ich sehne mich auch nicht nach der Ruhe eines kleinen, verschlafenen Dörfchens. Aber ich kann natürlich verstehen, dass andere Menschen andere Wünsche haben.
Kein Verständnis habe ich jedoch für Menschen, die auf ein abgelegenes Grundstück ziehen, weil dieses am billigsten ist, und dann zusätzliche staatliche Unterstützung, z. B. für ihr Auto zum Pendeln, verlangen. Das Wohnen im Grünen kann man den Leuten nicht verbieten, aber warum muss man es auch noch fördern? Ein Allgemeininteresse an möglichst vielen Einfamilienhäusern kann ich nicht erkennen. Man stelle sich vor, alle Österreicher würden in einem Einfamilienhaus mit Garten und viel Grün rundherum leben, möglichst gleichmäßig über das bewohnbare Staatsgebiet verstreut, denn man will ja nicht an seinen Nachbarn "kleben"...
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Weblinks
- Footprint.at: Problemfaktor Zersiedelung
Quellen
[1] | VCÖ- |
[2] | VCÖ- |