Tanktourismus
In Österreich beklagen die Autofahrer die "extrem hohen" Treibstoffpreise. Tatsächlich tankt man hierzulande jedoch um 10–
Dem österreichischen Staat beschert dieser Tanktourismus Zusatzeinnahmen in dreistelliger Millionenhöhe pro Jahr. Also ein tolles Geschäft für uns? Aus Sicht des kurzfristigen Profits vielleicht, aber man sollte auch die Nachteile bedenken:
- Die Treibstoffmengen, die hierzulande verkauft werden, belasten unsere Kohlendioxid-
Bilanz, auch wenn sie andernorts verfahren werden. Als Ausgleich müssen wir Verschmutzungsrechte vom Ausland zukaufen. Derzeit sind diese Rechte relativ billig, aber das kann sich ändern und ein Milliarden- Loch in die Staatskassa reißen. Meines Erachtens ist das eine Spekulation mit Steuergeldern. - Günstiger Treibstoff lockt Autos und Lkws aus dem Ausland an, wodurch unnötiger Verkehr entsteht. Für Lkws mit ihren großen Tanks lohnt sich auch ein längerer Umweg.
- Ich empfinde es als unfaire Bereicherung auf Kosten anderer, wenn man absichtlich die Treibstoffbesteuerung der Nachbarländer unterbietet, vergleichbar mit Steueroasen. Alle müssen Treibstoff sparen. Österreich hat da keinen echten Wettbewerbsvorteil.
Anteil
Über das Ausmaß des Tanktourismus werden keine genauen Zahlen erhoben, aber es gibt eine Schätzung des Umweltbundesamts:
- 27% der Kohlendioxid-
Emissionen, die dem Verkehr in Österreich zugerechnet werden, werden in Wirklichkeit von "Tanktouristen" im Ausland ausgestoßen. - Für 2/3 dieser Mehremissionen sind Lkws verantwortlich, 1/3 ist der Anteil der Autos.[3]
Wenn man unsere Bilanz um den Tanktourismus bereinigt, muss man beachten, dass auch Österreicher im Ausland tanken. Derzeit ist der Treibstoff aber in allen Nachbarländern Österreichs teurer.
Der Tanktourismus ist für das große Wachstum, das die Kohlendioxid-
Weiter
Autofahrerclubs über Tanktourismus – Musterbeispiel für egoistisches Verhalten |
Siehe auch
- Kohlendioxid-
Ausstoß von Autos und Lkws in Österreich – Mit und ohne Tanktourismus
Quellen
[1] | Nachricht vom 18.3.2008 (nicht mehr aufrufbar) |
[2] | Verkehrsclub Österreich: Klimaschutz im Verkehr, 2008, S. 26 |
[3] | Umweltbundesamt: Kyoto- |
[4] | Umweltbundesamt: Emissionstrends 1990– |