Personenkilometer/Wege
Für die Verkehrspolitik ist wichtig, in welchem Ausmaß die verschiedenen Verkehrsmittel genutzt werden. Es können die zurückgelegten Entfernungen oder die Zahl der Wege verglichen werden. Die so berechneten "Marktanteile" (Fachwort: Modal-
Österreicher
Durchschnittswerte für Personen ab 6 Jahren an Werktagen (2013/2014):
Verkehrsmittel | Kilometer pro Person | Wege | ||
---|---|---|---|---|
Auto und Motorrad | als Lenker | 19,8 km/Tag | 57% | 47% |
als Mitfahrer | 4,2 km/Tag | 15% | 12% | |
öffentlich | 8,1 km/Tag | 22% | 17% | |
Fahrrad | 0,6 km/Tag | 2% | 7% | |
zu Fuß | 0,6 km/Tag | 2% | 18% | |
Flugzeug, Taxi und Sonstiges | 0,6 km/Tag | 2% | 0,7% |
Quelle: Mobilitätserhebung 2013/2014 des Verkehrsministeriums[1]
Für die Erhebung hatten 38 220 Personen für je zwei Stichtage ihre Wege angegeben und die Entfernungen geschätzt.
Wiener
Durchschnittswerte für Personen ab 6 Jahren (ohne Einpendler) an Werktagen (2013/2014):
Verkehrsmittel | Kilometer pro Person | Wege | ||
---|---|---|---|---|
Auto und Motorrad | als Lenker | 10,2 km/Tag | 37% | 25% |
als Mitfahrer | 3,3 km/Tag | 12% | 8% | |
öffentlich | 11,9 km/Tag | 43% | 38% | |
Fahrrad | 0,3 km/Tag | 1% | 4% | |
zu Fuß | 0,8 km/Tag | 3% | 25% | |
Flugzeug, Taxi und Sonstiges | 0,8 km/Tag | 3% | 0,6% |
Quelle: wie oben[2]
Diskussion
Die Prozent der Wege werden sehr viel häufiger als die Prozent der Personenkilometer zitiert, insbesondere von Verkehrsexperten, die die Bedeutung von Fuß- und Radverkehr hervorheben wollen. Autofahrerorganisationen kritisieren das.[3]
Einige Experten, die ich befragt hatte, rechtfertigten die Benutzung der "Prozent der Wege" damit, dass diese Zahl einfacher zu ermitteln sei und in Auswertungen üblich ist.
Meine Meinung
Mir ist schleierhaft, für welchen wissenschaftlichen Zweck die Wege passender oder aussagekräftiger als die Personenkilometer sein sollen. Eine Autofahrt quer durch Wien ist nicht mit einem Hundespaziergang vergleichbar, obwohl beide je ein Weg sind.
Es ist unseriös, mit den "Prozent der Wege" die Bedeutung des Kraftfahrzeugverkehrs herunterrechnen zu wollen:
Weiter
Weblinks
- Artikel auf derStandard.at, 3.6.2016, wo einmal mit Personenkilometer, dann mit Prozent der Wege argumentiert wird, um zu dem Schluss zu gelangen: "Das Auto nutzt mehr Fläche, als ihm laut Marktanteil zusteht."
- Der Modal-
Split – das unbekannte Wesen , Drahtesel, 2/2019, S. 8f. – Die Details der Erhebung sind gar nicht bekannt und es ist auch unklar, wieso Radverkehrszählstellen einen Anstieg des Radverkehrs messen und der Modal-Split (= Prozent der Wege) gleich bleibt.
Quellen
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