Förderungen von Elektroautos
Die hohen Kosten von Elektroautos sind einer der Gründe, warum so wenige Elektroautos gekauft werden. Weil der Umstieg auf die rein elektrische Antriebsart – fälschlicherweise – als wichtige, dringend nötige Maßnahme zum Klimaschutz gilt, erteilen viele Staaten mehr oder weniger hohe Subventionen.
Der Förderbedarf ist enorm: "Nicht kleckern, sondern klotzen lautet die Devise", heißt es in einer Studie.[1] Der deutsche Staat müsse in 10 Jahren insgesamt 15 Milliarden € ausschütten, damit es zu dem gewünschten Boom kommt. Ohne künstlich verbilligte Kaufpreise wird es nicht gehen, behauptet z. B. der Chef von Daimler, da die Herstellungskosten nicht schnell genug fallen werden, um ein Elektroauto von allein attraktiv zu machen.
Kritik
Der Plan der deutschen Bundesregierung, zur Förderung von Elektroautos viel Geld in die Hand zu nehmen, wird von großen Umweltschutz- und Verbraucherschutzorganisationen abgelehnt. Kritisiert wird, dass sich die begünstigten Hersteller selbst errechnet haben, wie viel Unterstützung sie gerne hätten. Gerechtfertigt wären diese hohen Subventionen nur, wenn sie tatsächlich etwas für das Klima bringen; das ist laut Verbraucherzentrale Bundesverband aktuell aber nicht der Fall.
Hinsichtlich Lärm und Luftverschmutzung sind Elektroautos nur wenig besser als heutige Neuwagen mit Verbrennungsmotoren, die relativ strenge Abgasvorschriften einhalten müssen. Städte mit geförderten Elektroautos leiser und sauberer zu machen, kommt daher um ein Zigfaches teurer als mit anderen Maßnahmen.[2]
In Norwegen wird sogar das Luxusauto Tesla Model S üppig gefördert (direkt und indirekt mit bis zu 70 000 €). In Dänemark gibt es 17 500 € Zuschuss für den Kauf eines Elektroautos. Ob das wirklich im Sinn des Gemeinwohls ist? Der Herausgeber der Zeitschrift Lebensart bezweifelt das, denn das Geld fehlt dann z. B. im Sozial- und Bildungssystem.[3] Es ist somit eine Umverteilung von unten nach oben.
Ebenso wird bezweifelt, dass die Entwicklung eines Elektro-
Meine Meinung
Elektroautos sind hinsichtlich Luftverschmutzung und Lärm besser als herkömmliche Autos, beim Kohlendixoid-
- der Kauf von sparsamsten Autos gefördert werden oder
- jedem Pendler die kostenlose Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln für den Weg in die Arbeit gewährt werden
Die Forschung an Elektroautos ist meiner Meinung nach durchaus zu begrüßen. Für eine breite Markteinführung mit massivem Einsatz von Fördermitteln und Steuererleichterungen halte ich den Zeitpunkt jedoch für viel zu früh. Zuerst müssen wir die Energiewende bei der Stromerzeugung beschleunigen, damit so schnell wie möglich zumindest alle Kohlekraftwerke Europas abgeschaltet werden können. Leider wird das noch etliche Jahrzehnte dauern. Bis dahin sollte sich im Verkehr das Hauptaugenmerk auf eine Verbrauchsreduktion bei konventionellen Fahrzeugen richten.
Selbst wenn ein Elektroauto 120 g Kohlendioxid pro Kilometer einsparen würde, ergäbe das bei einer Fahrleistung von 100 000 km nur 12 t. Das würde allenfalls eine Subvention in der Größenordnung von 1000 € rechtfertigen (vgl. Kosten des Klimawandels). Alles darüber hinaus ist Forschungsförderung und sicher keine Dauerlösung.
Weiter
Weblinks
- Steuerliche Behandlung von Elektroautos (PDF) in Österreich
- Förderungen in Österreich:
- Maximale Förderungen in europäischen Ländern
- ADAC: Förderung in Deutschland
- Fragen und Antworten zum Förderprogramm "Elektromobilität" des deutschen Umweltministeriums
- Frankreich gibt einen üppigen Zuschuss zum Kaufpreis – Die subventionierten Elektroautos wurden nach 1/2 Jahr in Deutschland (wo es damals keine staatliche Kaufprämie gab) verkauft.
Quellen
[1] | Oliver Wyman: Elektromobilität 2025 (PDF), S. 4 | ||
[2] | Umwelt- und Prognose-[3]
| Christian Brandstätter, Lebensart, 3/2011, S. 64
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