Lademöglichkeiten von Elektroautos
Es gibt eine Reihe von Hindernissen, warum Elektroautos nicht so einfach aufgeladen werden können:
- Wenn du keine Garage hast, wirst du dir im Alltag schwertun.
- Akku herausnehmen und mit nachhause nehmen, geht nicht, da der Akku eines Elektroautos über hundert Kilogramm wiegt und fest verbaut ist.
- Ein Verlängerungskabel bis auf die Straße wird wohl auch nicht möglich sein. (Du bräuchtest hierfür eine Genehmigung.)
- Zum Stromtanken irgendwo anders hinzufahren, wird dir auf die Dauer wegen der langen Ladezeiten wahrscheinlich zu mühsam sein.
- Selbst wenn du eine Garage mit Steckdose hast, darfst du dort nicht ohne Weiteres ein Elektroauto aufladen!
Vorher den Haus-
Steckdosen wurden in einem Test bis zu 81°C heiß. In den USA ist eine Garage beim Laden eines Elektroautos abgebrannt.Elektriker Ihres Vertrauens kontaktieren, da ständig mehr als 2 kW durch die Leitungen fließen.[1] - Der Renault Zoe akzeptierte bis Anfang 2014 gewöhnliche Haushalts-
Steckdosen prinzipiell nicht. Er hat dort so hohe Ladeverluste, dass diese Möglichkeit nur im Notfall verwendet werden sollte. - Renault schreibt vor, nur an zertifizierten Steckdosen zu laden. Ansonsten kann man die Garantie verlieren.
- Auch ein Starkstromanschluss passt nicht für jedes Auto. BMW-
Elektroautos verlangen grundsätzlich nach einer eigenen BMW- Ladestation (Kosten: ca. 1600 €). - Um in der Garage eines Wohnhauses eine Steckdose errichten zu dürfen, braucht man eine Baugenehmigung, berichtet ein Benutzer. Gehört das Haus mehreren Leuten, müssen alle zustimmen.
- Alte Baubescheide verbieten das Laden von Elektroautos in Tiefgaragen, weil explosive Ladegase entweichen könnten – bei heutigen Lithium-
Akkus zwar nicht mehr, aber die Behörden halten an dieser veralteten Vorgabe fest. - An öffentlichen Stromtankstellen ist nicht sicher, dass dein Ladekabel und dein Stecker passt. Trotz einer 2013 verabschiedeten Europanorm sind bei älteren Ladestationen und vielen Elektroautos Adapterkabel erforderlich.[2] Manchmal scheitert die Ladung an der angebotenen Stromstärke. Schnellladestationen können von vielen Elektroautos serienmäßig gar nicht genutzt werden. Die Schnellladefähigkeit kann 3000 € extra kosten.
- Größte Hindernisse bei spontanen Fahrten, die die Reichweite des Elektroautos übersteigen:
- An den meisten Ladesäulen kann man nur tanken, wenn man eine Ladekarte von dem Anbieter hat.
- Man kann sich nicht darauf verlassen, dass die Lademöglichkeit auch funktioniert und frei ist, wenn man sie braucht.
Zusätzlich gibt es noch folgende Nachteile im Vergleich zu einem Verbrennungsfahrzeug, das überall und jederzeit einfach tanken kann:
- Die Ladung dauert nicht nur erheblich länger als das Einfüllen von Sprit, sondern kann auch noch jederzeit abbrechen, weil irgendwelche technischen Probleme auftreten.
- Für eine möglichst lange Haltbarkeit der Akkus und hohe Energieeffizienz muss sich der Elektroautofahrer Gedanken machen, wann er die Stromspeicher wie viel und wie schnell auflädt.
- Der Preis einer Ladung kann unerwartet hoch sein – nicht so vorhersehbar wie der Preis einer Tankfüllung mit Benzin oder Diesel!
Zukunft
Aufgrund der hohen Kosten von Lademöglichkeiten müsste der Strom dort deutlich teurer als zuhause sein. Die Zahlungsbereitschaft der Elektroautofahrer ist aber nicht so hoch. Das bedeutet:
- Die Errichtung und Bereithaltung von Ladestationen bleibt höchstwahrscheinlich ein Verlustgeschäft.
- Wenn der Hype um Elektroautos abebbt und der Staat nicht mehr fördert, werden kaum noch Ladestationen errichtet und instandgehalten.
- Steckdosen in jedem Laternenmast bleiben wohl Utopie.
Kaum jemand fährt extra zu einer Ladesäule, um sein Auto dort über viele Stunden zu laden. 2015 lud nur jeder fünfte Elektroautofahrer zumindest einmal wöchentlich an einer öffentlichen Ladesäule. Lediglich für Schnellladestationen sehe ich eine Notwendigkeit. Allerdings bleibt auch mit denen ein Verbrennungsmotor bequemer und flexibler. Wahrscheinlich werden nur Elektroautofans regelmäßig an so einer Station laden. Für die anderen wird das Elektroauto ein Zweitwagen bleiben oder sie nehmen ein Hybridauto. Wenn die Errichtungs- und Betriebskosten auf die Nutzer überwälzt werden, gibt es auch kaum noch einen finanziellen Vorteil beim Fahren eines Elektroautos. Dadurch sinkt das Interesse rapide.
Mein Fazit
Für längere Fahrten sind und bleiben Elektroautos weniger geeignet. Der Vorteil, nicht tanken zu müssen, wird durch Nachteile beim Laden überkompensiert. Für den Massenmarkt ist das nichts. Der Aufbau eines dichten Ladenetzes wird nur viel Geld kosten, aber nicht den ersehnten Durchbruch für Elektroautos bewirken.
Weiter
Weblinks
- GoingElectric:
- Stromtankstellen-
Verzeichnis (Javascript erforderlich)- kostenlose (Javascript erforderlich)
- Steckersysteme
- Ladestandards
- Stationäre Ladelösungen
- Mobile Ladelösungen
- Stromtankstellen-
- Wikipedia:
- E-
Auto.tv: Ladescheibe – Diese legt der freundliche Elektroautofahrer während dem Laden an einer öffentlichen Station hinter die Windschutzscheibe, damit andere wissen, wie lange er laden wird und unter welcher Telefonnummer er erreichbar ist. - ZoePionierin.de: Welche Lademöglichkeiten die Elektroauto-
Modelle unterstützen und welche wünschenswert sind