Mario Sedlak
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15–30 Cent/Minute

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Ladesäule von Wien Energie

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Der BMW i3 lädt serienmäßig nur langsam.

Preise bei Lademöglichkeiten von Elektroautos

Bevor du dein Elektroauto an einer öffentlichen Lademöglichkeit ansteckst, solltest du genau studieren, wie viel das kosten kann. Oft ist der Strom noch gratis, aber immer mehr Anbieter stellen ihre Ladestationen auf Bezahlmodus um. Wenn du da nicht nachrechnest, kann es extrem teuer werden.

Beispiele

Diskussion

Die Abrechnung nach Zeit, die zu solchen "Wucherpreisen" führen kann, wird scharf kritisiert. Andererseits hat sie auch Vorteile:

Laut einer Umfrage in einem Forum sind lediglich 10% der Elektroautofahrer für eine Abrechnung nach Zeit. 43% wollen nur die geladenen Kilowattstunden bezahlen und unbeschränkt parken können. Dann werden die Ladestellen aber weiterhin als günstiger Parkplatz missbraucht. Bevor die Preise eingeführt wurden, haben Elektroautofahrer genau das als "eines der größten Übel" bezeichnet.

Manche meinen: Wer nicht nachrechnet und dann viel zahlt, ist selber schuld. Aus Nutzersicht ist aber zu bemängeln, dass die Ladung komplizierter wird, wenn man überlegen muss, mit welchem Kabel man anstecken soll, damit es am günstigsten wird. In dem von WISO berichteten Fall kostete eine Vollladung mit dem genormten Elektroautostecker rund 15 €; an der "normalen" Steckdose, die ebenfalls an der Ladesäule vorhanden war, hätte die gleiche Leistung (3,6 kW – mehr unterstützte das Elektroauto nicht) nur 4,50 € gekostet.

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Schnellladesäulen

Bei Schnellladungen ist sicher ein höherer Preis als zuhause gerechtfertigt, allein schon wegen der Netzkosten für die hohe Anschlussleistung. Viel mehr noch geht ein Preisaufschlag für eine Schnellladung mit Gleichstrom in Ordnung, weil die Elektronik zur Umwandlung des Wechselstroms in dieser Leistungsklasse sehr teuer ist.

Meine Meinung

Die unübersichtliche Preisgestaltung ist keine gute Werbung für Elektroautos. Es ist so, wie wenn der Sprit bis zu 5 €/l kosten kann, wenn man beim Tanken trödelt. Andererseits halte ich es prinzipbedingt nicht für möglich, dass die Kilowattstunde überall gleich viel kostet, egal wie schnell man lädt und wie lange man parkt. Am einfachsten und fairsten erscheint mir:

Die Kilowattstunden können umso mehr kosten, je höher die maximal angebotene Leistung ist (unabhängig davon, ob sie von dem angesteckten Fahrzeug auch genutzt wird). Das entspricht den tatsächlichen Kosten und liefert einen Anreiz, möglichst nicht mit einem langsam ladenden Fahrzeug einen leistungsstarken Anschluss zu blockieren. Von 3–22 kW sollte der Unterschied aber nicht ein Vielfaches betragen.

Für die Nutzung der (Gleichstrom-)Schnellladestationen kann auch eine (z. B. monatliche) Grundgebühr Sinn machen, denn die höchsten Kosten, die dort anfallen, sind die Errichtungskosten und Fixkosten. Wenn diese auf jede einzelne Ladung umgelegt werden, hält das die Elektroautofahrer unnötig von den Schnellladestationen fern und es wird weniger Energie verkauft.

Wenn die Ladung fertig ist oder aufgrund von technischen Problemen abbricht, sollte der Nutzer eine SMS bekommen.

Weiter

Kritik an den Preisen bei Lademöglichkeiten von Elektroautos

Weblinks

Quellen

[1] Auto-Touring. Das Mobilitätsmagazin des ÖAMTC, 5.2017, S. 27
[2] Deutsche Bundesregierung: Antwort auf eine Kleine Anfrage bzgl. Berichten zu überteuerten Stromtarifen für Elektroautos (PDF), 2015, S. 2

Seite erstellt am 11.3.2016 – letzte Änderung am 14.2.2020