
"Gedrungene Form und eigenwillige Fensterlinie machen den i3 zum Blickfang."[1]
BMW i3
Der BMW i3 ist das erste moderne Elektroauto aus deutscher Großserienproduktion, das von Anfang an als solches konstruiert wurde und nicht auf einem Verbrennermodell basiert.
Markteinführung: 2013
Besonderheiten:
- Leichtbau mittels
- Fahrgastzelle aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (Verbundfaserkunststoff Carbon) – erstmals bei einem Großserienauto; 50% leichter als Stahl
- Chassis komplett aus Aluminium, Außenhaut aus Kunststoff
- "hypermodernes" Design
Zielgruppe:
Öko-Freaks – oder solche, die sich gern dafür ausgeben[2]
BMW ist der Charakterdarsteller, mit ihm kann man zeigen, dass man ganz vorne mit dabei ist (wo auch immer), während die anderen im Verkehr als ganz normale Autos wahrgenommen werden.
Der BMW i3 gehört "mit einer gewissen Konstanz zu den beliebtesten Elektroautos weltweit".
Daten
Leergewicht: | 1300 kg – "rund 250 Kilo weniger als vergleichbare Elektroautos" (2014)[3] |
maximale Zuladung: | 425 kg (inkl. Menschen) |
maximale Anhängelast: | 0 kg[4] |
nutzbare Akkukapazität: | 18,8 kWh (von theoretischen 22 kWh; Ladung maximal auf 95%, Entladung nie unter 20%) |
Akkugewicht: | 230 kg |
Motorleistung: | 75 kW dauerhaft, 125 kW für mehrere Minuten |
Höchstgeschwindigkeit: | 150 km/h |
Kofferraumvolumen: | 205 l (905 l bei umgeklappter Rückbank)[5] + kleiner Stauraum unter der "Motorhaube" (für Ladekabel), nicht spritzwassergeschützt |
Varianten
Nach der Akkukapazität in Amperestunden (Ah) unterscheidet man:
- ursprüngliche Version (seit 2013): 60 Ah (18,8 kWh von theoretischen 22 kWh)
- seit 2016 auch: 94 Ah (27,2 kWh von theoretischen 33,2 kWh[6]) – Der größere Akku ist von der Form her baugleich (nur 50 kg schwerer) und kann/konnte um ca. 9000 € auch in Fahrzeugen der ersten Version nachgerüstet werden.
- seit 2018 auch: 120 Ah (37,9 kWh von theoretischen 42,2 kWh)
Seit 2017 gibt es auch die Sportausführung i3s mit 135 kW Motorleistung.
Außerdem gab es den BMW i3 bis 2018 mit zusätzlichem Verbrennungsmotor zur Reichweitenverlängerung – auf dieser Seite nicht berücksichtigt, da das dann ein Hybridauto ist.
Akku
Der Akku befindet sich im Fahrzeugboden und wird mit Flüssigkeit gekühlt, sobald seine Temperatur 30°C überschreitet.
Eine Akkuheizung ist als kostenpflichtige Zusatzausstattung verfügbar.[7]
BMW-
Ladeprobleme
Wenn die Fehlermeldung "Netzleistung zu gering" erscheint, hilft es manchmal, zuerst mit einer kleinen Leistung zu starten und diese schrittweise zu erhöhen. Es kann auch sein, dass die Stecker nicht richtig sitzen – dann einfach nochmals "draufdrücken". Falls man ein Verlängerungskabel verwendet, soll man es ganz abwickeln.
Der Ladestrom kann in drei Stufen verstellt werden (12 A, 9 A, 6 A). Bei der 12-
Ladezeiten
- An der normalen Steckdose zieht der BMW i3 max. 2,7 kW, ab Version 120 Ah sogar nur max. 2,3 kW. Die Aufladung dauert damit 6–
12 Stunden (je nach Akkugröße). - An einer (Wand-
) Ladestation sind bis zu 7,4 kW möglich – in der ersten Version des BMW i3 nur einphasig. - Die neueren Modelle (ab 2016) können (evtl. gegen Aufpreis) bis zu 11 kW Wechselstrom (dreiphasig) aufnehmen. Das ergibt eine Ladezeit von 3 Stunden bei 27-
kWh- Akku. - Mit optionaler Ausstattung kann der i3 auch an einer CCS-
Schnellladestation mit bis zu 50 kW laden. Sobald der Akku zu 80% geladen ist, wird radikal auf 3,7 kW gedrosselt.
Wenn der Akku zu warm ist, wird er erst gekühlt, bevor die Ladung beginnt.[8]
Aufladeverlust
- 2013er-
Version: 23% laut ADAC,[9] "gut 20%" laut einem Tester - 2016er-
Version: - laut ADAC: 17% (32,6 kWh Verbrauch für 27,2 kWh im Akku)
- Messung der American Automobile Association: 14–
18% inkl. Entladeverlust[10]
Selbstentladung
Nutzer berichten, dass keine Selbstentladung zu bemerken ist.
Haltbarkeit
BMW garantiert für den Akku 8 Jahre bei max. 100 000 km.
Laut einem Akkuexperten war der Akku des BMW i3 im Jahr 2013 am neuesten Stand der Technik: Nickel-
Testergebnisse:
Ausstattung
Der i3 ist (Stand: 2018) nur mit Lederlenkrad erhältlich und wird von strengen Veganern daher abgelehnt.[12]
Datenschutz
Der BMW i3 (wie auch andere Modelle von BMW) wurde dafür kritisiert, dass Fahrzeugdaten und Positionsdaten (sogar bei "ausgeschaltetem" GPS) an den Hersteller übertragen werden – anfangs sogar unverschlüsselt – und auch über die Diagnoseschnittstelle ausgelesen werden können. Über das Mobilfunknetz kommen automatisch (kleinere) Updates wie z. B. die Behebung der bekanntgewordenen Sicherheitslücken.
Verbrauch und Reichweite
- im ADAC-
Ecotest :- 2013er-
Version: 16,7 kWh/100 km[13] (12,9 kWh/100 km + Ladeverlust[14]) - 2016er-
Version: 17,4 kWh/100 km
- 2013er-
- im Test des ÖAMTC:
- auf der Alles-
Auto -Normrunde: 16,9 kWh/100 km[17] - im Test von Heise Autos: 125 km
- im Test von Auto, Motor und Sport: 11,5 kWh/100 km, überwiegend in der Stadt gefahren
- bei einem realitätsnahen Fahrzyklus für den Härtetest von Auto, Motor und Sport: 20,6 kWh/100 km
- im Test von Bild: 13–
19 kWh/100 km - im Dauertest von Spiegel online: 17 kWh/100 km inkl. Ladeverlust
- im Test der Wiener Bezirkszeitung: 21,7 kWh/100 km[18]
Einfluss von Kälte
- im ÖAMTC-
Praxistest (Stadt, Landstraße bis 100 km/h mit Steigungen, Autobahn 110– 120 km/h, 2°C, Heizung im Eco- Modus auf 22°C): 17,1 kWh/100 km (inkl. Ladeverlust), 200 km Reichweite[19] - im Test der American Automobile Association: 204 km Reichweite bei 24°C, bei −6°C ohne Heizung 163 km und 101 km (−50%) mit Heizung auf 22°C (nicht im Sparmodus)[20]
- im Härtetest von Auto, Motor und Sport: 15,6 kWh/100 km bei 23°C, 18,6 kWh/100 km bei −7°C (Reichweite 145 bzw. 121 km)
- im Dauertest von AutoBild: 15,5 kWh/100 km im Sommer, rund 25 kWh/100 km im Winter.[21]
- im Reichweiten-
Wintertest von AutoBild: 61,4 km über Berge bei −3°C ohne Vorheizung (entspricht 35,1 kWh/100 km + Ladeverluste) - im Test von Christoph M. Schwarzer für Heise Autos: 19,4 kWh/100 km laut Bordcomputer (also zzgl. Ladeverlust)
- im Test von Focus: 14–
20 kWh/100 km im Sommer und 16– 24 kWh/100 km bei 0–5°C - im Test von Bild: 110 km bei 0°C, 90 km bei −15°C
- im Kältetest von Zeit online: 26,8 kWh/100 km
Laut einem Blogger entsteht der Mehrverbrauch im Winter je zur Hälfte wegen des Heizaufwands und wegen des schlechteren Akkuwirkungsgrads bei Kälte. Wenn man auf die Heizung komplett verzichtet und den Akku im Stand auf 10°C vorheizen lässt (was etwa 2,5 kWh koste), dann seien Verbrauch und Reichweite ungefähr so gut wie im Sommer.
Einfluss von Hitze
- im Test der American Automobile Association: Bei 35°C ohne Klimaanlage sinkt die Reichweite auf 196 km bzw. auf 161 km (−21%) mit Klimaanlage auf 22°C.[22]
Einfluss von Geschwindigkeit
- im ADAC-
Ecotest: innerorts 13,3 kWh/100 km, außerorts 14,2 kWh/100 km, auf der Autobahn 24,3 kWh/100 km[23] - im Härtetest von Auto, Motor und Sport: 19,8 kWh/100 km auf der Landstraße, 28,5 kWh/100 km auf der Autobahn (Reichweite 106 bzw. 78 km)
- im Test von Focus: mehr als 30 kWh/100 km bei 150 km/h
- Bei konstant 60 km/h soll der BMW i3 mit 8 kWh/100 km auskommen; bei konstant 80 km/h brauche er 10,5 kWh/100 km und bei 100-
km/h- Konstantfahrt 13,9 kWh/100 km. Bei 130 km/h zeigte der Bordcomputer 21,8 kWh/100 km an (im Test von Christoph M. Schwarzer für Heise Autos).
Erfahrungsberichte
- 15,5–
16,5 kWh/100 km bei 90–100 km/h auf der Autobahn
Motorbremse
Bei geringer Geschwindigkeit ist die Motorbremse (die Energie zurückgewinnt) "recht stark"; bei höheren Geschwindigkeiten rollt das Fahrzeug zunächst ohne Motorbremse.[24]
Laut Angaben von BMW können mit der Motorbremse 62,5–
Sonstige Testergebnisse
Im ADAC-
Bei einer Feuerwehrübung konnten die Retter die Carbonkarosserie des i3 genauso schnell und einfach wie bei anderen Fahrzeugen aufschneiden. (Nur Staubschutz erforderlich)
der ADAC hatte Anfang 2015 entdeckt, dass sich i3- und i8-Modelle von Hackern mit einem Handy öffnen lassen
Auch bei fast leerem Akku nicht langsamer, sondern unvermindert kräftige Beschleunigung
Bei Kälte ist der Stromer hingegen "lahm wie ein Ackergaul" (bis sich der Akku erwärmt hat).
Heizung vorne zufriedenstellend; hinten dauert es lange, bis es warm wird.[27]
Auch bei eingeschalteter Heizung ist das Lenkrad im Winter so kalt, dass man es mit bloßen Händen nicht verwenden kann. Eine Lenkradheizung ist nicht erhältlich.
Der Innenraum des i3 lässt sich zwar komfortabel mit einer Standheizung aufwärmen, aber das ist nur dann sinnvoll, wenn man eine Wallbox hat. Aktiviert man die Standheizung nämlich an einem i3, der an der normalen Steckdose geladen wird, zieht sie sich den Strom aus der Batterie und nicht aus dem Netz. Man fährt dann zwar vorgewärmt los, nicht jedoch mit vollem Akku.
wirkt für die Passagiere viel geräumiger als er tatsächlich ist
die Revolution endet[e] bei den Scheinwerfern. Denn die sind [bis 2016] nicht mit LEDs, sondern nur mit Halogenlampen ausgestattet.
Ebenfalls nicht ganz gelungen ist das Konzept der gegenläufigen Türen. Grund: Der Hintermann kann nur aussteigen, wenn der Vordermann die Türen öffnet und sich abschnallt.
das ... nervt im Alltag. In engen Parklücken ... kann man nicht einmal eine Tasche von den Rücksitzen nehmen, ohne sich zwischen Vorder- und Hintertür selbst einzukeilen.
Ein weiterer Konstruktionsfehler ist das filzartige obere Armaturenbrett. Öko hin, Recycling her – die hellen Fasern spiegeln sich bei Sonneneinstrahlung einfach massiv in der Frontscheibe.
Die Beinfreiheit ist trotz der dünnen Sitze hinten mittelmäßig.
Dafür lassen die Münchner in der Mittelkonsole einen Durchstieg frei – vielleicht für den Fall, dass der Fahrer in einem engen Parkplatz nur rechts ein- oder aussteigen kann.[28]
Unter dem Ladeboden ist in der Variante ohne Verbrennungsmotor ein Hohlraum, der nicht nutzbar ist.
Der i3 entpuppt sich [im ADAC-Dauertest] als Reifenkiller. Der erste Winterreifensatz war bereits nach 14 000 km runter.
Für weitere Strecken ist der Kleinwagen ... nicht entwickelt, was vor allem an seiner außerhalb des Stadtgebietes zu nervösen Lenkung erkennbar ist.
Zusätzlich sorgen der kurze Radstand und die merkliche Seitenwindempfindlichkeit dafür, dass man Ausflüge auf der Autobahn nicht genießt.[29]
Bremsweg von 100 km/h auf 0:
Erfahrungsberichte
anfangs wird die Reise durch etwas zu grobmotorige Bewegungen zu einem holperigen Ritt mit starken Verzögerungen und erschreckten gegenläufigen Korrekturen. Das legt sich aber erstaunlich schnell. Selbst der Halt an einer roten Ampel lässt sich allein mit dem Fahrpedal ausbalancieren.
BMW nimmt es mit dem I3 sehr genau und testet jedes einzelne Fahrzeug intensiv.
Das ganze Multimedia-Tool ist ... eine Wissenschaft für sich und wird sicher einige Wochen in Anspruch nehmen, bis man das einigermaßen im Griff hat.
Wenn beide Türen geöffnet sind, stört keine Säule den Einstieg. Dafür steht die Aufnahme für das Türschloss oben weg. An diesem "Knubbel" stößt man sich regelmäßig den Kopf, wenn man hinten einsteigt.
Einparkautomatik:
Hände vom Lenkrad, den Fuß vom Fahrpedal und nur noch den Knopf zum Parken gedrückt halten. 30 Sekunden später steht das Auto korrekt ausgerichtet in der Parklücke. Faszinierend!
Kosten
Der BMW i3 kostet(e) ca. 35 000 € und war aufgrund seiner relativ hochwertigen Ausstattung bei einem Vergleich des ADAC Ende 2014 das einzige Elektroauto, das insgesamt (bei 4 Jahren Haltedauer mit 15 000 km/Jahr) günstiger als ein vergleichbar ausgestattetes Benzinmodell war – allerdings mit 52,3 Cent/km dennoch kein Sparauto.
Begeisterer kamen dennoch zu dem Schluss, dass sich der BMW i3 schon nach 1 Jahr rechnet.[32]
Hinzu kommt:
- Kaum jemand nimmt das Basismodell um 35 700 €. Mit "einer eher zurückhaltenden Ausstattung" ist man schon bei 46 000 €.
BMW lässt sich alles, was das Fahren angenehm macht, extra zahlen.[33]
- Ein Rabatt, wie er beim Kauf eines Verbrenners üblich ist, wird für Elektroautos wie den i3 selten oder gar nicht gewährt ("Anweisung von ganz oben").
Die Frage der Kosten-Nutzung- Rechnung stellt sich beim i3 vielleicht weniger als bei anderen Elektroautos. Ihn kauft man aus emotionalen Gründen, einfach, weil man ihn haben will.
Die Entwicklung des i3 soll von 2007 bis zum Marktstart 2013 geschätzt weit mehr als 3 Milliarden € verschlungen haben. Bis 2017 wurden 100 000 Exemplare verkauft; das macht also 30 000 € Entwicklungskosten pro Fahrzeug – wohl ein klares Verlustgeschäft für BMW.
Weiter
Quellen
[1] | Alles Auto. Das österreichische Magazin für alle, die Auto fahren, 1–[2]
| Alles Auto. Das österreichische Magazin für alle, die Auto fahren, 1– | [3]
| Alles Auto. Das österreichische Magazin für alle, die Auto fahren, 1– | [4]
| ADAC- | [5]
| ADAC- | [6]
| ADAC- | [7]
| IFEU: Weiterentwicklung und vertiefte Analyse der Umweltbilanz von Elektrofahrzeugen (PDF, 6 MB), S. 155
| [8]
| Handbuch des BMW i3s, S. 164 laut American Automobile Association: AAA Electric Vehicle Range Testing (PDF, 5 MB), S. 18
| [9]
| ADAC- | [10]
| American Automobile Association: AAA Electric Vehicle Range Testing (PDF, 5 MB), S. 59 – Differenz von "Total AC Recharge Energy" und "Total DC Discharge Energy"
| [11]
| AutoBild, 2.9.2016, S. 37
| [12]
| Vegan.at. Magazin der veganen Gesellschaft, 1/2018, S. 17
| [13]
| ADAC- | [14]
| ADAC- | [15]
| Auto- | [16]
| Auto- | [17]
| Alles Auto. Das österreichische Magazin für alle, die Auto fahren, 1– | [18]
| Wiener Bezirkszeitung, 11.4.2018, S. 29
| [19]
| Auto- | [20]
| American Automobile Association: AAA Electric Vehicle Range Testing (PDF, 5 MB), S. 34
| [21]
| AutoBild, 2.9.2016, S. 37
| [22]
| American Automobile Association: AAA Electric Vehicle Range Testing (PDF, 5 MB), S. 34
| [23]
| ADAC- | [24]
| ADAC- | [25]
| ADAC- | [26]
| Alles Auto. Das österreichische Magazin für alle, die Auto fahren, 1– | [27]
| ADAC- | [28]
| Alles Auto. Das österreichische Magazin für alle, die Auto fahren, 1– | [29]
| ADAC- | [30]
| ADAC- | [31]
| Auto- | [32]
| Energie- und Umweltagentur Niederösterreich: Wirtschaftlichkeit von Elektrofahrzeugen (nicht mehr aufrufbar), Zugriff am 12.7.2015
| [33]
| Alles Auto. Das österreichische Magazin für alle, die Auto fahren, 1– | |