Mario Sedlak
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Peugeot 106 Electric – ein vollwertiges Auto aus den 1990ern, das mit Strom fährt

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Citroen Saxo Electric

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Vorgängermodell Citroen AX Electric

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Motorraum des Peugeot 106 Electric

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Ladekabel

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Älteres, 2-türiges Modell vom Peugeot 106

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Armaturenbrett des Peugeot 106 Electric

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Rückseite vom Peugeot 106

Citroen Saxo Electric und Peugeot 106 Electric

Der Peugeot 106 Electric hielt mit 3500 verkauften Stück bis 2011 den Rekord für ein Elektroauto.[1] Auch der elektrische Citroen Saxo ist heute immer noch relativ häufig unter Elektroautofans anzutreffen.

Die Produktion begann 1991 und wurde 2003 eingestellt, als die Verwendung von Nickel-Cadmium-Akkus in der EU untersagt wurde.[2]

Varianten

Peugeot 106 und Citroen Saxo sind praktisch baugleich. Es gab sie mit zwei oder vier Türen.

Vorgängermodell (produziert von 19931996): Citroen AX Electric

Beim Saxo gab es anscheinend 2001 ein neues Modell, das sich von dem aus dem Jahr 1997 geringfügig unterschied.

Daten

Leergewicht: ca. 1100 kg (je nach Variante etwas unterschiedlich)
maximale Zuladung: ca. 300 kg (inkl. Menschen, daher nur für vier Menschen zugelassen)
maximale Anhängelast: 0 kg
nutzbare Akkukapazität: 14,4 kWh[3]
Akkugewicht: 255 kg
Motorleistung: 11 kW dauerhaft, 20 kW kurzzeitige Spitzenleistung
Höchstgeschwindigkeit: 90–100 km/h
Kofferraumvolumen: 187 l (830 l bei umgeklappter Rückbank)

Akku

Nickel-Cadmium-Akku mit Flüssigkeitskühlung

Ladezeiten

Üblicherweise wird an einer gewöhnlichen Steckdose (mit 3,6 kW) aufgeladen.

Die Ladedauer beträgt in etwa 7 Stunden, wobei nach 3 Stunden 90% der Kapazität erreicht sind.

Alle 11 Ladungen wird automatisch eine so genannte "Ausgleichsladung" vorgenommen. Hier wird der Ladevorgang eine Stunde länger durchgeführt, um alle Akkus auf ein gleiches elektrisches Niveau zu bekommen.

Es gibt auch die Möglichkeit einer Schnellladung in 1 Stunde (= Reichweitenzuwachs 2 km/min). Hierfür ist jedoch eine spezielle Schnellladestation erforderlich, die es im deutschen Sprachraum nicht geben dürfte. Ich habe jedenfalls keinen Bericht hierüber gefunden.

Aufladeverlust

Bei Vollladung gehen ca. 17 kWh Strom in das Auto. Das entspräche einem Energieverlust von 15%.

Haltbarkeit

Laut Hersteller [halten die Nickel-Cadmium-Akkus] 2000 Ladungen. Das wären zirka 200 000 km. Doch in der Praxis erreichte das noch kein Elektroautofahrer (welche ich kenne). Bei mir hielten die Batterien zirka 70 000 km. Garantie ist für 40 000 km oder 4 Jahre auf den Batterien.
Wenn möglich sollte man die Akkus immer so weit wie möglich "leerfahren", bevor man sie wieder lädt (da dies aber eine Wissenschaft für sich ist, streiten sich hier die Geister). Zumindest sollte man es vermeiden, die Akkus zu laden, bevor sie ... unter 50% sind.

Wartung

Die Nickel-Cadmium-Akkus benötigen alle 6000 km etwas destilliertes Wasser. Das kostet(e) in der Fachwerkstatt 70 €, kann aber auch selbst durchgeführt werden.

Die Kohlen des Elektromotors müssen ca. alle 30 000 km erneuert werden.

Ausstattung

Die Standheizung wird mit Benzin betrieben. Verbrauch laut einem Nutzer: 5–10 l/Jahr

Verbrauch und Reichweite

Erfahrungsberichte

Sonstige Erfahrungen

Die Elektromodelle können Bremsenergie zurückgewinnen. Die mechanische Bremse brauchen sparsame, vorausschauende Elektroautofahrer kaum. Nachteil:

Ich habe auf meinem Auto (Citroen Saxo Elektro) zirka 90 000 km oben und musste schon 2x die Bremsscheiben auswechseln lassen, weil sie angerostet waren.
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Citroen Saxo Electric von Josef Zotter

Josef Zotter fuhr viele Jahre einen elektrischen Citroen Saxo, Baujahr 1994. Oftmals wurde ihm "ein Vogel gezeigt ..., wenn er langsam den Berg hinaufrollt." – Mit 11–20 kW kann man bergauf nicht so schnell fahren.

Die Ladestandsanzeige geht sehr genau. Sollte dennoch mal unterwegs der Strom ausgehen: einfach eine Minute abschalten, dann nochmals probieren – Das Auto fährt dann wieder ein paar Kilometer (beim ersten Mal) oder ein paar hundert Meter (einige weitere Male).

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Helga Morocutti – zufriedene Elektroauto-Pionierin

Für Helga Morocutti von Eurosolar ist der Peugeot 106 Electric vollkommen alltagstauglich. Sogar eine Europareise hat sie damit gemacht. Nur zum Transport von Brennholz braucht(e) sie einen Benziner, weil das Elektroauto zu schwach ist, um einen Anhänger zu ziehen.

In den Wintermonaten ist zwar wegen der Kälte die Reichweite reduziert (70 statt 100 km), aber es gibt keinerlei Startschwierigkeiten. Man setzt sich hinein und fährt. Auch sonst ist die Reparaturanfälligkeit nicht höher als bei herkömmlichen Fahrzeugen. Ein einziges Mal musste ich mit dem Peugeot 106 wegen eines Fehlers in der Elektronik den Abschleppdienst in Anspruch nehmen.

Kosten

Zuletzt (2002) betrug der Preis für ein Neufahrzeug 27 000 €.

Bei den variablen Kosten pro Kilometer ist zu beachten:

Was bei fossil-betrieben Motorkutschen der Spritpreis ist, entspricht beim Elektroauto den Kosten für die Batterie-Erneuerung. Die Stromkosten sind im Verhältnis dazu beinahe vernachlässigbar.
Für den Citroen Saxo kostet ein Satz zirka 14 000 Euro (halten zirka 100 000 km).

Das ergibt Akkukosten von 14 Cent/km (während die Stromkosten im Bereich von 18*0,2 = 3,6 Cent/km liegen).

Weiter

Elektroauto-Modelle – Weblinks

Quellen

[1] Freie Fahrt. Das Klubjournal des ARBÖ, 5/2011, S. 6
[2] Verkehrsclub Österreich: Potenziale von Elektro-Mobilität, S. 13
[3] 20 Nickel-Cadmium-Akkus zu je 6 V und 120 Ah = 20*6*120 = 14 400 Wh

Seite erstellt am 12.1.2019 – letzte Änderung am 11.2.2019