Renault Zoe
Renault Zoe ist das meistverkaufte Elektroauto in Europa. Es basiert am Renault Clio, ist aber zu einem eigenen Modell entwickelt worden. Seit 2013 erhältlich, hat sich der Zoe eine große Fangemeinde aufgebaut. Geliebt wird er für seine Alltagstauglichkeit bei gleichzeitig günstigem Preis. Er bietet vier vollwertige Plätze und den schmalen Mittelsitz auf der Rückbank.[1]
Bezeichnung
Zoe ist im Französischen ein weiblicher Vorname, daher sagen Fans "die Zoe". Renault Deutschland sagt hingegen "der Zoe". Auch in der Wikipedia männlich
Varianten
- Q210 (2013–
2015) - R240 (seit 2015) – neuer Elektromotor, etwas mehr Akkukapazität, größere Reichweite (die Nummern 210 bzw. 240 stehen für die Normreichweite in Kilometern), Ladeleistung begrenzt
- optional mit 41 kWh Akkukapazität ("Z.E. 40" genannt, seit 2017) – bei gleichen Abmessungen des Akkus
- R90 = mit neuem Elektromotor
- Q90 = mit altem
Ausstattungsvarianten: Life, Zen, Intens
Daten
Leergewicht: | 1503 kg (inkl. 68 kg Fahrer und 7 kg Gepäck) | ||||||||
maximale Zuladung: | 440 kg (inkl. Menschen) | ||||||||
maximale Anhängelast: | 0 kg[2] | ||||||||
nutzbare Akkukapazität: | 22 kWh[3] bzw. 23,3 kWh beim 2015er-Akkugewicht:
| 290 kg
| Motorleistung:
| 43 kW dauerhaft, 65 kW kurzzeitig
| Höchstgeschwindigkeit:
| 135 km/h
| Kofferraumvolumen:
| 338 l (1040 l bei umgeklappter Rückbank)[4]
| |
Akku
Im Gegensatz zu allen mir bekannten Elektroautos kann der Zoe serienmäßig mit bis zu 43 kW Wechselstrom aufladen. Das ist möglich, weil die Aufladung technisch wie eine Rückgewinnung von Bremsenergie über den Motor erfolgt (Name: Chameleon-
Ladeprobleme
Die Innovation bringt wohl mit sich, dass die Ladung beim Zoe häufiger als bei anderen Elektroauto-
Umgekehrt scheint der Zoe beim Aufladen auch ziemliche Netzstörungen zu verursachen. Bei einem Nutzer funktionierten dadurch Geräte, die über die Stromleitung kommunizieren, während des Ladens nicht.
Es gibt auch Ladesäulen, die mit Zoe nicht kompatibel sind, z. B.
- weil die Ladesäule mit geringerer Stromstärke starten will als der Zoe akzeptiert oder
- weil sie abschaltet, wenn sich die Akkukühlung einschaltet und der Zoe daher mehr Strom zieht oder
- weil die Sicherung der Ladesäule herausfliegt, wenn ein Zoe lädt.
Renault schreibt vor, nur an zertifizierten Steckdosen zu laden. Ansonsten kann man die Garantie verlieren.
Ladezeiten
Zoe kann mit 3,7–
Anfangs hat Renault kein Kabel zum Laden an einer gewöhnlichen Steckdose angeboten, was für ziemliches Unverständnis gesorgt hat. Die Ladung sollte über eine Wandladestation erfolgen (die im Kaufpreis des 2013er-
Seit der 2015er-
Der Renault Zoe kann keine Gleichstrom-
Wenn es kalt ist, wird die Ladeleistung von der Bordelektronik automatisch begrenzt, um den Akku zu schonen. Es kann sein, dass dann nur max. 6–
Der optionale 41-
Aufladeverlust
im ADAC-
Nutzer berichten, dass der Ladeverlust bei kleiner Leistung von 10% auf 30% ansteigt. Das ist wohl der Grund, wieso Renault ursprünglich keine Ladung an der Steckdose vorgesehen hat. Damit eignet sich der Zoe auch nicht optimal, um selbst produzierten Solarstrom (mit typischerweise nur einigen Kilowatt) aufzunehmen (wobei die 2015er-
Haltbarkeit
Renault garantiert für den Zoe 75% der zu Beginn vorhandenen Akkukapazität.[10] Bis jetzt scheint das noch bei keinem Zoe aufgetreten zu sein. Die scheinbar exzellente Haltbarkeit dürfte jedoch mit einem Trick erzielt werden: Der Akku hat in Wirklichkeit nicht 22, sondern 25,9 kWh (was eher verschwiegen wird) und wenn die nutzbare Kapazität sinkt, wird anscheinend einfach auf diese heimliche "Reserve" zugegriffen, sodass der Nutzer eine zeitlang gar keine Alterung sieht. In einem Forumsbeitrag heißt es, dass Zoes im Durchschnitt 2,5% Kapazität pro Jahr verlieren. Das sind ca. 0,5 kWh/Jahr; also reicht die Reserve für 7–
Günstig für die Lebensdauer ist eine möglichst langsame Ladung: Wer den Akku von Renault mietete, zahlte früher für jede Schnellladung (43 kW) 2 € extra an Renault.[11] Dieser erhöhte Akkuverschleiß ist nach meiner Einschätzung der Hauptgrund, warum Renault in der 2015er-
Renault empfiehlt, die Batterie immer ganz aufzuladen, "um die Batterieleistung zu optimieren". Beim Vollladen werden alle Zellen im Akku auf den gleichen Ladestand gebracht (Balancing). Dadurch steht die maximale Kapazität zur Verfügung. Für die Lebensdauer von Lithium-
Datenübertragung
Wenn die Miete für den Akku nicht bezahlt wird, kann Renault aus der Ferne das Aufladen unterbinden.[12] Diese Fernüberwachung war bei der Einführung 2013 noch ungewöhnlich und Anlass für Beschwerden.
Verbrauch und Reichweite
- im ADAC-
Ecotest :- bei Version Q210 (2013): 21,4 kWh/100 km, Reichweite 120 km[13]
- bei Version R240 (2015): 19,9 kWh/100 km, Reichweite 145 km
- bei der Version mit 41-
kWh- Akku: 20,3 kWh/100 km – "für ein aktuelles Elektroauto ist das nur durchschnittlich." (Reichweite 240– 300 km ist aber gut.[14])
- im TCS-
Test: 26,8 kWh/100 km - 40-
kWh- Modell auf der TCS- Testrecke (im Auftrag von Kassensturz): 232 km – wobei das aus dem Verbrauch errechnet worden ist und die Tester nicht wussten, dass der Zoe bei geringer Ladeleistung einen höheren Verlust hat (Könnte auch bei anderen Tests passiert sein!) - im Test der Zeit: 14,8 kWh/100 km
- 2015er-
Modell im Test von Heise Autos: 15,7 kWh/100 km bei 3– 12°C und mit Winterreifen; ungefähr gleichauf mit einem im Sommer 2013 gefahrenen Zoe (14,8 kWh/100 km) Es ist rätselhaft, wie Renault aus einem Normverbrauch von 14,6 kWh und einer Batteriekapazität von 22 kWh eine Reichweite von 240 km ermittelt hat. Tatsächlich waren es rund 140 Kilometer.
- laut Hersteller Renault:
Im Test von "auto motor und sport" (Ausgabe 16/2013) schaffte der ZOE mit einer Akkuladung 205 Kilometer. Und die Tester von "Auto Bild" erzielten mit 184 Kilometern einen ähnlich hohen Wert (Ausgabe 29/2013).
- im Test von Auto, Motor und Sport (22/2013): 13 kWh/100 km, reale Reichweite: 160–
170 km - im Test von Motor (Kurier-
Beilage): - 11,2 kWh/100 km in der Stadt und auf der Landstraße (ohne Heizung)
- 20 kWh/100 km bergauf (ebenfalls ohne Heizung)
Einfluss von Kälte
Renault gibt selbst zu, dass die 41-
- 2017er-
Version mit 41 kWh im ÖAMTC- Praxistest (Stadt, Landstraße bis 100 km/h mit Steigungen, Autobahn 110– 120 km/h, 2°C, Heizung im Eco- Modus auf 22°C): 20,8 kWh/100 km (inkl. Ladeverlust), 225 km Reichweite[17] - im Reichweiten-
Wintertest von AutoBild: 58,9 km über Berge bei −3°C ohne Vorheizung (entspricht 37,4 kWh/100 km + Ladeverlust)
Einfluss von Geschwindigkeit
- im ADAC-
Ecotest : - im Test der Zeit:
Fährt man konstant 100 km/h, benutzt der Motor nur 13 Kilowatt Leistung, um die Geschwindigkeit zu halten. Bei 130 km/h erreicht der Wert schon fast 30 Kilowatt, und bei leichten Steigungen, Gegenwind oder mit Mitfahrern wird es noch mehr.
- 2017er-
Version im ÖAMTC- Test: 21,4 kWh/100 km bei 100 km/h, 27,8 kWh/100 km bei 130 km/h (inkl. Ladeverlust) = +30% – "erheblich größerer Mehrverbrauch als bei einem herkömmlichen Auto"[20] - im Test von Heise Autos: Auf der Autobahn kann die Reichweite auf 100 km oder weniger sinken.
Erfahrungsberichte
- Die 41-
kWh- Version hat 215 km Reichweite, wenn davon 100 km mit 130 km/h gefahren werden. - Fährt man 60 km mit 130 km/h, sinkt die Reichweite um 100 km
Ohne Verrenkungen fuhr ich in der Stadt mit 15,6 kWh/100 km an einem kühleren Tag. An heißen Tagen mit Landstraßenanteil wurden es 17 bis über 20 kWh auf 100 km.
Sonstige Testergebnisse
deutliche mittel- und hochfrequente Geräusche beim Laden[21]
Der Renault Zoe ... fühlt sich in keiner Minute untermotorisiert an. Der Elektromotor fährt etwa auf dem Niveau eines 100-PS- Turbodiesel, das Auto wirkt ausgereift und nicht experimentell.
Anders als bei manchem E-Konkurrenten hat das Loslassen des Gaspedals im Renault relativ wenig Bremswirkung.
Bremsweg von 100 km/h auf 0:
Die Scheinwerfer leuchten miserabel. "LED-
Der Zoe hat Reifendrucksensoren, aber wenn eine Warnmeldung kommt, zeigt er nicht an, welches Rad betroffen ist.
Bis 30 km/h stößt der Zoe "ufomäßige Fahrgeräusche" aus, um die Hörbarkeit zu verbessern. Ist abschaltbar, aber nach jedem Neustart wieder eingeschaltet.
Heizung vorne zufriedenstellend; hinten dauert es aber sehr lange, bis es warm wird, besonders im Fußbereich[26]
Erfahrungsberichte
Sehr angenehm ist, dass die Wärmepumpe praktisch sofort nach dem Einschalten warme Luft in den Innenraum bringt.
Und die ZOE hat praktisch eine Standheizung serienmäßig: Per Vorklimatisierung steigt man auch bei Minusgraden in ein warmes Auto mit freien Scheiben.
Bei −5°C außen und 22°C innen braucht die Heizung ca. 800 W zum Halten der Temperatur.
Heizung
Der Zoe heizt serienmäßig mit Wärmepumpe, die aus 1 kW Leistungsaufnahme 2 kW Wärmeabgabe machen soll (prinzipbedingt wahrscheinlich nur bei geringer Kälte). Die gleiche Anlage kann auch kühlen.
Eine Sitzheizung gibt es nur in einem teuren Paket mit Leder.[27] Laut einem Erfahrungsbericht funktioniert sie "hervorragend... auch wenn's nur die Stufen 'Aus' und 'Inferno' gibt."
Motor
Im Gegensatz zu den meisten anderen Elektroauto-
Effizienter dürfte ein Motor mit Dauermagnet sein. Bemerkenswert ist, dass der Motor des Nachfolgemodells (2015) bei höheren Geschwindigkeiten mehr als der des Vorgängermodells (2013) verbraucht (siehe oben im ADAC-
Bei etlichen Zoes der ersten Produktionsmonate (bis Ende 2013) geht der Motor nach ca. 30 000 km kaputt und muss ausgetauscht werden.
Kosten
Renault Zoe war bei der Einführung 2013 mit 21 700 € das günstigste Elektroauto (in der Kategorie "Kleinwagen"). Gerechnet auf 4 Jahre Haltedauer bei 10 000 km/Jahr mit 79 €/Monat Akkumiete[28] kam er jedoch mit 472 €/Monat deutlich teurer als der billigste Benzin- (317 €/Monat) oder Diesel-
Die monatlichen Mietpreise von mindestens ... 59 Euro (Renault Zoe bei 7 500 km/Jahr) lassen sich nicht durch die Vorteile der E-Autos gegenfinanzieren.
Der Renault Zoe war 2015 vorübergehend sogar billiger als das entsprechende Benzinmodell Renault Clio (wahrscheinlich weil viele Franzosen ihren staatlich subventionierten Zoe nach Deutschland weiterverkauften und die deutschen Händler auf ihren Zoes sitzen blieben).
Renault verdiene bisher (2015) "ohne Frage kein Geld" mit den Stromern.
Erst seit Ende 2016 kann man die Akkus auch kaufen. Ein Zoe mit 22 kWh-
Weiter
Weblinks
- Zoe-
Fanclub Austria - CanZE-
App, die genaue Daten über Ladevorgänge usw. anzeigt (siehe auch Erfahrungsbericht dazu)
Quellen
[1] | ADAC-[2]
| ADAC- | [3]
| Verkaufsprospekt Renault Zoe, S. 23
| [4]
| ADAC- | [5]
| Renault Suisse SA: Die Renault Z.E. Strategie: Elektroautos im Abo – Miete als Erfolgsmodell? (PDF, 2 MB), S. 11
| [6]
| ADAC- | [7]
| ADAC- | [8]
| ADAC- | [9]
| ADAC- | [10]
| Der neue Renault Zoe. Preise und Ausstattungen (PDF), gültig ab 1.5.2015, S. 2
| [11]
| Preisliste für den Renault Zoe (PDF), gültig ab 2.5.2013, S. 2 | Vgl. Batterie- [12]
|
|
[13]
| ADAC- | [14]
| ADAC- | [15]
| Auto- | [16]
| Verkaufsbroschüre, S. 25
| [17]
| Auto- | [18]
| ADAC- | [19]
| ADAC- | [20]
| Auto- | [21]
| ADAC- | [22]
| ADAC- | [23]
| ADAC- | [24]
| ADAC- | [25]
| Auto- | [26]
|
|
[27]
| ADAC- | [28]
| Preisliste für den Renault Zoe (PDF), gültig ab 2.5.2013, S. 2
| [29]
| ADAC- | |