Tesla Model X
Das Model X von der Firma Tesla ist der "große Bruder" des Tesla Model S, mit dem er viele Teile und Funktionen gemeinsam hat. Hierzulande gibt es ihn seit 2016.
Es handelt sich um "eine Art SUV", aber er ist kein Wagen, mit dem man im unwegsamen Gelände fährt. Mit Extraausstattung finden bis zu sieben Personen in ihm Platz.
Der Model S war eine Revolution, der Model X ist im Prinzip das gleiche Auto mit Großraumkonzept.
das derzeit imposanteste Elektroauto auf dem Markt
Ein sündhaft teures Spielzeug mit maximaler Extravaganz für einen kleinen Kreis von Technik-Begeisterten
Varianten
Wie beim Tesla Model S gibt es auch das Model X in verschiedenen Ausführungen, die mit Namen wie 75D, 100D oder P100D bezeichnet werden. Diese bedeuten:
- Zahl = Akkukapazität in Kilowattstunden
- P = "Performance" = mit höherer Motorleistung
- D = "Dual Motor" = zweiter Motor (Allradantrieb)
Es gibt auch eine vegane Variante. Das bedeutet in erster Linie: ohne Echtleder.
Daten
Leergewicht: | 2468 kg | ||||||||
maximale Zuladung: | 545 kg (inkl. Menschen)[1] | ||||||||
maximale Anhängelast: | 2250 kg | ||||||||
nutzbare Akkukapazität: | 75–Akkugewicht:
| 500 kg? – Ich halte 700– | Motorleistung:
| 245– | Höchstgeschwindigkeit:
| 210– | Kofferraumvolumen:
| 405 l (955 l bei umgelegter dritter Sitzreihe und nach vorne geschobene mittlere Sitzreihe) + 125 l unter der Fronthaube (Herstellerangabe: 2486 l - vielleicht mit vorgeklappten mittleren Sitzen, aber so darf man nicht fahren)[4]
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Akku
Wie beim Model S gibt es für niedrige Außentemperaturen "ein spezielles Heizsystem" für den Akku.
Wenn der Fahrer im Menü "Ludicrous Mode" und "Maximale Batterieleistung" wählt, wird "der Antrieb auf volle Power getrimmt und der Akku auf Idealtemperatur gebracht".
Ladezeiten
Tesla hat auf den großen Hauptverbindungsrouten in ganz Europa Supercharger installiert, an denen man die Batterien in 30 Minuten zu 80 Prozent aufladen kann. ... Anders sieht es zuhause aus. Hier ist eine Starkstromleitung oder eine Wallbox ein Muss. Denn an der Haushaltssteckdose dauert es fast zwei Tage, bis die 100-kWh- Batterie vollgeladen ist.
Das Ladegerät schafft 17,5 kW (frühere Modelle: 11 kW).
Die Ladezeiten, die Tesla für seine Supercharger angibt (in 30 Minuten bis zu 270 Kilometer Reichweite), dürften etwas übertrieben sein. Zumal sich die Säulen den eingehenden Strom offensichtlich teilen müssen. Je mehr Rüssel zapfen, desto länger dauert das Laden.
Bei einem Supercharger an der Autobahn A9 wurde der Wagen mit einem halb vollen Akku nur mit 65 kW [statt 120 kW] geladen. So dauerte es dann noch 40 Minuten, bis die übliche 80-Prozent- Ladung erreicht war.
Haltbarkeit
8 Jahre Garantie auf den Akku ohne Kilometerbegrenzung
Kapazitätsverlust laut einem Intensivnutzer: 6%/75 000 km
Der Akku vom Model X hält angeblich 1 Mio km. Der 12V Akku aber nur 10 000 km.
Gefahren
Der Akku dürfte ähnlich feuergefährlich wie beim Model S sein.
Ausstattung
Der "Autopilot" dürfte genauso (sicher oder unsicher) wie im Tesla Model S funktionieren.
Die Windschutzscheibe erstreckt sich bis über den Kopf von Fahrer und Beifahrer – kein anderes Auto hat eine so große.
Außerdem ist das Model X eines der ersten Elektroauto-
Flügeltüren
Weil die gelungene, aber letztlich einfache Form dem geneigten Käufer zu wenig sein könnte, um die Andersartigkeit seines Fahrzeugs zu dokumentieren, und weil – wie man hört – 90 Prozent der Kunden in Befragungen Gefallen daran gefunden haben, hat Tesla dem Model X Flügeltüren spendiert. Aber nur hinten.
Praktischer als Flügel- wären freilich Schiebetüren
Wenn jemand unter der Tür vorbeiläuft, wird der Türmechanismus gestoppt – wobei das System dabei nicht immer schnell genug reagiert.... so faszinierend die riesigen Falt-
Flügel- Türen auch sind: Das Öffnen und Schließen dauert extrem lange und nervt eher.
Es gibt/gab viele Beschwerden, dass die Flügeltüren nicht verlässlich funktionieren. Die Türen haben Sensoren, die Hindernisse erkennen sollen. Bei einem Nutzer krachten die Türen aber dennoch an die Decke.
Hacker-Gefahren
1.8.2017: Hacker bremsen Tesla Model X aus der Ferne
Datenübertragung
Alle Fahrzeuge der Firma Tesla werden über das Mobilfunknetz fernüberwacht, d. h. gewisse Daten werden automatisch an den Hersteller übertragen. Erstaunlicherweise war das lange Zeit kaum im Gerede. Auch die Basler Polizei hat das offenbar nicht gewusst, als sie 2018 mehrere Tesla Model X bestellt hat. Kritik:
Tesla [hat] Fernzugriff auf das Fahrzeug ... und auch Zugriff auf Positionsdaten – [weiß] also stets genau ..., welches Fahrzeug sich gerade mit welcher Geschwindigkeit in welche Richtung bewegt. ...Der Polizei eine Fahrzeugflotte zu geben, die der Hersteller aus der Entfernung abschalten kann, ist vielleicht auch nicht die beste Idee
Tesla entgegnet:
Kunden könnten auf Wunsch die Weitergabe von Daten des Fahrzeugs deaktivieren.
Laut Teslas AGB ist es ...
... zwar grundsätzlich möglich ..., sämtliche Verbindungen zwischen Fahrzeug und US-Firma zu kappen. Was allerdings dazu führen könne, dass das Auto schwere Schäden nimmt oder nicht mehr bedienbar ist.
Verbrauch und Reichweite
- im ADAC-
Ecotest : 24,0 kWh/100 km- Mit Wohnwagen: Reichweite sinkt beim 100-
kWh- Modell auf 150– 250 km.[5]
- Mit Wohnwagen: Reichweite sinkt beim 100-
- 100-
kWh- Version im ÖAMTC- Test: - 410 km auf der E-Auto-
Normrunde bei durchschnittlich 54 km/h, max. 100 km/h und 6°C - 368 km auf der ganz normalen Auto-
Touring -Normrunde bei durchschnittlich 80 km/h, max. 130 km/h und 11°C
- 410 km auf der E-Auto-
- im Test der US Environmental Protection Agency (EPA): 21–
24 kWh/100 km (je nach Modellvariante) - auf der erweiterten Elektrorunde von Auto, Motor und Sport: 26,9 kWh/100 km
- im Test von Österreich:
Eine Reichweite von rund 400 km ist im Alltag also durchaus erreichbar, ohne dass man dabei zum Verkehrshindernis wird, oder auf jeglichen Luxus verzichten zu müssen.
- im Test von Gerhard Berger für die Autorevue: Nach 50 km Autobahn ("nicht immer exakt 130 gefahren, aber auch sicher nicht wie die Verrückten") musste auf 100 km/h begrenzt werden, um mit 90-
kWh- Akku knapp 200 km weit zu kommen. Also 450 Kilometer Reichweite werden nur komatöse tibetische Mönche schaffen. ... unterm Strich wären mir die Kompromisse doch zu viel.[6]
- im Test der Autozeitung: 37,6 kWh/100 km
- im Test der FAZ: 28,0 kWh/100 km bei "gemäßigter Fahrweise"
- im Test von Motorline.cc: 27 kWh/100 km
Realistisch sind allenfalls 350 Kilometer – bei moderater Fahrweise.
Einfluss von Kälte
- im Test von Österreich: Bei −5 bis +2°C und Schneeregen war auch nach einer 180 km langen Autobahnfahrt mit 120 km/h kein Reichweitenverlust bemerkbar.
- im Test des Handelsblatts: Im Winter bei voller Heizleistung ungefähr die Hälfte der 542 km Normreichweite, 35–
40 kWh/100 km
Einfluss von Geschwindigkeit
- im Test der US Environmental Protection Agency (EPA): 23–
24 kWh/100 km innerorts, 20– (je nach Modellvariante)24 kWh/100 km auf der Autobahn - im Test des Handelsblatts:
Auf der Autobahn, bei maximal 120 km/h, wie auf amerikanischen Highways üblich, sinkt der Verbrauch. Deutsche Landstraßen mit häufigen Tempowechseln treiben ihn hoch.
- im Test von Focus: 21 kWh/100 km im Stadtverkehr, 23 kWh/100 km auf der Landstraße (mit aktivierter Heizung), 28 kWh/100 km bei 120 km/h, über 30 kWh/100 km bei 130 km/h – Der Luftwiderstand ist um 30% höher als beim Model S.
Sonstige Testergebnisse
Crash-Test
Im Crashtest der US-
Motorleistung
Nach zwei, drei Beschleunigungen ist der X erst mal nicht mehr so rege. Die Ventilatoren fächeln der Elektrik Kühle zu
Design und Qualität
Lang wie ein Siebener und hoch wie ein Bus, und das alles weitgehend designfrei. Die Form ist plump ... Der Innenraum steht dann im krassen Gegensatz zum äußeren Auftritt. Hier haben sich die Designer wirklich was einfallen lassen, das Cockpit wird Teslas visionärem Anspruch voll gerecht.[7]
Im Vergleich zu den Anfangsjahren haben die Kalifornier auch in Sachen Verarbeitung stark zugelegt. An unserem Testwagen gab es in diesem Punkt – bis auf den falsch eingestellten Scheibenwischer auf der Fahrerseite – nichts zu meckern. Auch die Spaltmaße und Materialqualität stehen deutschen Premiumanbietern kaum bzw. gar nicht nach.
Die Verarbeitungsqualität und Materialanmutung liegen für einen Kleinserienhersteller auf einem erstaunlich hohen Niveau.[8]
Ausstattung
Einlenkverhalten, die Kurvenpräzision und bei hohem Tempo auch der Geradeauslauf des Tesla Model X lassen ein paar Wünsche offen. Ebenfalls nicht so gut wie die Systeme der Konkurrenz ist die Luftfederung. Sie lässt öfter mal Schlaglöcher unelegant zu den Passagieren durchsickern.
Die Luftfederung schluckt fast alle Unebenheiten. Leider gibt es diese Federung nur gegen Aufpreis, bei einem Auto dieser Preisklasse sollte sie serienmäßig sein.
Mit 22-Zoll- Rädern spricht der luftgefederte Tesla harsch auf kurze Unebenheiten an. Ansonsten bietet er hohen Fahrkomfort
In US-
Bremsen
Bremsweg von 100 km/h auf 0: 35,4 m - "ein passabler Wert"[9]
Geht man vom Gaspedal, gibt es nur eine leichte Verzögerung (Motorbremse mit Energierückgewinnung). Durch das Bremspedal wird die Energierückgewinnung und damit die Verzögerung verstärkt. Erst zuletzt greift die mechanische Bremse.[10]
Bedienung und Verwendung
Keine Schalter und Knöpfe – alles wird mit dem großen Bildschirm geregelt. Hoffentlich fällt der nie aus.
Kein anderer Hersteller hat eine Fahrzeug-App, die so umfangreich, aber gleichzeitig so flink ist.
Am zentralen Bildschirm im Auto:
Die Karte baut sich mitunter allerdings etwas langsam auf.
Bei schwachem Empfang zieht sich der Kartenaufbau ... in die Länge.
Für die engen Innenstädte ist der Tesla weniger geeignet, weil schlicht sehr unhandlich. Zum Wendekreis von fast 13 m kommt die enorme Breite von 2,28 m und seine Länge von 5,05 m - er ist eben für amerikanische Straßen gemacht.[11]
Das Model X ist mit ausgeklappten Außenspiegeln "satte 2,27 Meter breit" – das kann auf einer Landstraße schon mal "mühsam" werden und viele Parkplätze sind für das Model X zu klein.
Ganz schlecht im Model X ist die Sicht nach hinten – Schießscharte wäre der passende Ausdruck. Zum Glück gibt es Parksensoren und eine Rückfahrkamera, die ihre Bilder gestochen scharf auf einen XXL-Monitor liefert. Vorausgesetzt, die Kamera ist nicht verschmutzt, was im Schmuddelwinter schnell passiert.
Die zweieinhalb Tonnen drücken ... auf den Fahrspaß, wenn es nicht mehr nur geradeaus geht. Auch die Lenkung ist ganz weit weg von einem sportlichen Fahrgefühl.[12]
Erfahrungsberichte
Wo so viel Drehmoment beim Beschleunigen auf die Fahrbahn übertragen wird, ist Profilschwund die Konsequenz. Manche Tesla-Fahrer berichten, dass ihre Reifen keine 10 000 Kilometer überlebten. ... Neid oder Spott, wie es Fahrer teurer Sportwagen immer wieder erleben, schlägt dem Tesla-
Fahrer nicht entgegen. Alle finden den Wagen ... großartig.
Bei einem Unfall in China ließen sich die Flügeltüren des Model X nicht öffnen:
Die einzige mechanische Notentriegelung ist auf der Innenseite der Türen hinter dem Lautsprechergitter versteckt. Zu kompliziert, wenn unten Batteriezellen explodieren. Die beiden Passagiere schafften es durch die vorderen Türen aus dem Auto, kurz bevor es Feuer fing. Der Fahrer musste für mehr als einen Monat ins Krankenhaus – sein Airbag hatte nicht ausgelöst.
Empfehlenswert:
Heizbare Scheibenwischer. Die bei Schneefall durch die fehlende Motorabwärme einfrierenden Scheibenwischer sind wirklich nervig...
Der komplett flache Wagenboden ohne Getriebe/Auspuff-Tunnel ist wirklich super – man hat immer Platz für die Füße, aber mir sind schon so oft Gegenstände, vor allem Trink- Flaschen, von hinten nach vorne – unter das Bremspedal!! – gerollt. Jetzt weiß man, warum unter den Vordersitzen in anderen Fahrzeugen immer so Erhöhungen im Teppich sind.
Kosten
Das ist sehr viel, wenngleich nicht mehr als bei einem vergleichbaren Verbrennerauto:
Ein Tesla Model X zu fahren ist billiger als einen Audi SQ7 TDI im Alltag zu bewegen. ... 1,32 € kostet der Tesla pro Kilometer, der Audi 1,38 € in der realen Gesamtkostenbetrachtung.
Um den Preis von 1,32 €/km kann man aber auch Taxi fahren.
Weiter
Siehe auch
- Tesla Model S – Aufgrund der großen Ähnlichkeit sind wahrscheinlich viele Angaben (z. B. über den Akku und das schlüssellose Zugangssystem) auf das Model X übertragbar.
Weblinks
- Autozeitung-
Test: Audi SQ7 gegen Tesla Model X P100D – "Top- Komfort, eine herausragende Fahrdynamik und hoher Alltagsnutzen zeigen, dass mit dem klassischen Verbrenner- Konzept der Gegenwart noch eine Weile zu rechnen ist." - Autotrader: Tesla Model X vs Model S: What's the Difference? (englisch)
Quellen
[1] | ADAC-[2]
| ADAC- | [3]
| ADAC- | [4]
| ADAC- | [5]
| ADAC- | [6]
| Gerhard Berger in Autorevue. Österreichs führendes Auto- | [7]
| Gerhard Berger in Autorevue. Österreichs führendes Auto- | [8]
| ADAC- | [9]
| ADAC- | [10]
| ADAC- | [11]
| ADAC- | [12]
| Gerhard Berger in Autorevue. Österreichs führendes Auto- | |