Mario Sedlak
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VW E-Golf

Seit 2014 kann man das beliebteste Auto-Modell auch rein elektrisch fahren. Tester finden wenig Schwächen:

Der E-Golf ist ein überraschend ausgereiftes und solides E-Auto mit toller Ausstattung und einem sehr gutem Fahrgefühl. Für kurze und mittlere Strecken ideal, [für] längere Ausflüge, geschweige denn einen Wochenendtrip nach Italien, sind E-Autos aufgrund der geringen Reichweite leider noch nicht wirklich ratsam.

Im Vergleich zum Leaf "eindeutig modernere, neuere und in vielen Belangen überlegene Konstruktion"; im Vergleich zum BMW i3 "übergewichtig ... und behäbig, aber schlicht sehr gut gemacht."

Unauffällig und nüchtern nach bester Golf-Manier. Wahrscheinlich ein Erfolgsrezept.[1]
Willst Du konventionell elektrisch fahren, greifst Du zum e-Golf, willst Du anders sein, nimmst Du den BMW i3.

Daten

Leergewicht: 1540 kg (ohne Fahrer und Gepäck)
maximale Zuladung: 420 kg (inkl. Menschen)[2]
maximale Anhängelast: 0 kg[3] (nicht einmal Radträger[4])
nutzbare Akkukapazität: 24,2 kWh – unklar, ob tatsächlich die ganzen nutzbar sind
Akkugewicht: 318 kg
Motorleistung: 85 kW
Höchstgeschwindigkeit: 140 km/h
Kofferraumvolumen: 350 l (1045 l bei umgeklappter Rückbank)[5]

Varianten

Optional Heizung mit Wärmepumpe – sehr zu empfehlen;[6] Reichweite damit im Winter um rund ein Fünftel größer[7]

Seit 2017 gibt es ein neues Modell mit theoretischen 35,8 kWh Akkukapazität (318[8]367 kg), 100–110 kW Motorleistung und 150 km/h Höchstgeschwindigkeit.

Es gibt auch Hybrid-Versionen, die äußerlich genauso wie der E-Golf aussehen.

Vergangenheit

VW produzierte bereits zwischen 1992 und 1996 eine Elektroversion des Golfs. Name: Citystromer – nicht mit dem E-Golf ab 2014 zu verwechseln

Die Produktion des Citystromers wurde nach nur 120 Stück eingestellt. Der in der Praxis gemessene Stromverbrauch war mit 25 kWh/100 km enttäuschend hoch.

Akku

Der Akku sitzt (durch verstärktes Blech geschützt) im Unterboden und wird nicht aktiv gekühlt.

Es gibt im e-Golf keine Anzeige des prozentualen Ladezustandes des Akkumulators

Ladezeiten

Die geringe Wechselstrom-Ladeleistung bot Anlass zu Kritik (Spitzenreiter Renault Zoe kann bis zu 43 kW). Der neue E-Golf (ab 2017) kann Wechselstrom immerhin doppelt so schnell wie der alte aufnehmen. Wegen größerem Akku sind die Ladezeiten aber nicht so viel kürzer bzw. länger:[10]

Nach Erreichen von 80% reduziert der E-Golf die Ladeleistung nicht radikal (im Gegensatz zum BMW i3).

Ladeverlust

Messung der American Automobile Association: 13–16% (Summe aus Auf- und Entladeverlust)[11]

Haltbarkeit

Volkswagen gibt 8 Jahre bei max. 160 000 km Garantie auf den Akku, aber nur für 70% der ursprünglichen Kapazität.

Zu vermeiden ist:

Schäden, die durch Missachtung dieser Vorschriften am Akku entstehen, sind nicht durch die Garantie gedeckt.[12]

Ausstattung

Lenkrad und Schaltknüppel sind (Stand: 2018) nur in Leder erhältlich – für strenge Veganer ungeeignet.[13]

Verbrauch und Reichweite

2017er-Modell:

Einfluss von Kälte

Einfluss von Hitze

Sonstige Witterungseinflüsse

Einfluss von Geschwindigkeit

Sonstige Testergebnisse

94% beim ADAC-Crashtest 11/2016[22]

Der Fahrer muss die Bedienung kaum erlernen.
Der Abstandsmesser in Kombination mit dem Tempomat funktioniert einwandfrei und beschränkt die Fahrtätigkeit weitgehend auf das Lenken. Ist man einen intelligenten Tempomat nicht gewohnt, bekommt man bei dieser Funktion anfangs ein mulmiges Gefühl. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase wird man das Feature allerdings lieben lernen.
Beim zügigen Bergauffahren reduziert sich die Reichweite rasch und lässt erste Reichweitenängste aufkommen. Beim längeren Hinabfahren und entsprechenden Bremsvorgängen gewinnt man unter anderem durch die Rekuperation wieder an Reichweite dazu – die Reichweitenangst lässt nach. ... Würde die Reichweitenanzeige etwas gelassener auf den unmittelbaren Verbrauch reagieren, wäre das Fahren über längere Strecken wesentlich entspannter.
Egal ob Fahrwerks- oder Windgeräusche, der e-Golf ist leiser als die Konkurrenz.

Licht

die serienmäßigen LED-Hauptscheinwerfer sind nicht nur mühelos erkennbar, sie bringen auch ein überzeugendes Licht in die Dunkelheit.
Die feinen Heizdrähte der serienmäßigen Frontscheibenheizung können nachts bei Gegenlicht Lichtreflexe verursachen, die manche Fahrer als störend empfinden. Optional ist jedoch auch eine drahtlose Frontscheibenheizung zu haben.[23]

Bremsen

Bremsweg von 100 km/h auf 0:

Die Motorbremse (die Energie zurückgewinnt) kann abgeschaltet werden, sodass das Auto lange ausrollt, wenn man vom Fahrpedal geht.

Leider konnte sich Volkswagen nicht zu einer ähnlichen kräftigen Rekuperation wie BMW beim i3 und Tesla beim Model S durchringen. Selbst in Stufe 3 muss immer wieder das Bremspedal betätigt werden. ... Der Übergang vom elektrischen ins mechanische Bremsen ist perfekt verschliffen und nicht spürbar.

Kosten

Der E-Golf von Volkswagen ist ab 35 000 Euro zu haben. Ein Golf mit vergleichbarer Ausstattung kostet nur 24 150 Euro.
Ein normaler Golf mit 1,6 Liter großem Blue-Motion-Diesel und einem Normverbrauch von 3,2 Litern kommt auf einen Basispreis von 22 175 Euro. Auch ausstattungsbereinigt dürfte der Mehrpreis bei rund 8000 Euro liegen.
jeder, der rechnen kann, weiß, dass der Mehrpreis von rund 5000 Euro im Vergleich zu einem ähnlich stark motorisierten Benziner und etwa 3000 Euro zu einem Diesel trotz ausstattungsbereinigter Betrachtung sich auch bei intensiver Nutzung und weiten Wegstrecken kaum amortisiert.

Neues Modell: ab 39.390 €

Bei 15 000 km/Jahr über 15 Jahre rechnet sich der E-Golf: Alles in allem verursacht er dann Kosten von 37 Cent/km, während der "Dieselbruder" auf 40 Cent/km kommt.

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Kia Soul EV

Quellen

[1] Auto-Touring. Das Mobilitätsmagazin des ÖAMTC, 2.2015, S. 28
[2] ADAC-Autotest: VW e-Golf (PDF, 1 MB), 2018, S. 2
[3] ADAC-Autotest: VW e-Golf (PDF, 1 MB), 2018, S. 2
[4] ADAC-Autotest: VW e-Golf (PDF, 1 MB), 2014, S. 2
[5] ADAC-Autotest: VW e-Golf (PDF, 1 MB), 2018, S. 3
[6] ADAC-Autotest: VW e-Golf (PDF, 1 MB), 2018, S. 6
[7] Auto-Touring. Das Mobilitätsmagazin des ÖAMTC, 12.2017, S. 39
[8] Auto-Touring. Das Mobilitätsmagazin des ÖAMTC, 12.2017, S. 39
[9] ADAC-Autotest: VW e-Golf (PDF, 1 MB), 2014, S. 2
[10] ADAC-Autotest: VW e-Golf (PDF, 1 MB), 2018, S. 2
[11] American Automobile Association: AAA Electric Vehicle Range Testing (PDF, 5 MB), S. 63f. – Differenz von "Total AC Recharge Energy" und "Total DC Discharge Energy"
[12] Handbuch des VW E-Golf 2017, S. 249 und 315 laut American Automobile Association: AAA Electric Vehicle Range Testing (PDF, 5 MB), S. 28
[13] Vegan.at. Magazin der veganen Gesellschaft, 1/2018, S. 17
[14] ADAC-Autotest: VW e-Golf (PDF, 1 MB), 2014, S. 12
[15] ADAC-Autotest: VW e-Golf (PDF, 1 MB), 2018, S. 9
[16] Auto-Touring. Das Mobilitätsmagazin des ÖAMTC, 2.2015, S. 30
[17] Freie Fahrt. Das Klubjournal des ARBÖ, 2/2014, S. 13
[18] Auto-Touring. Das Mobilitätsmagazin des ÖAMTC, 12.2017, S. 39
[19] American Automobile Association: AAA Electric Vehicle Range Testing (PDF, 5 MB), S. 48
[20] American Automobile Association: AAA Electric Vehicle Range Testing (PDF, 5 MB), S. 49
[21] ADAC-Autotest: VW e-Golf (PDF, 1 MB), 2014, S. 12
[22] ADAC-Autotest: VW e-Golf (PDF, 1 MB), 2018, S. 8
[23] ADAC-Autotest: VW e-Golf (PDF, 1 MB), 2018, S. 3
[24] ADAC-Autotest: VW e-Golf (PDF, 1 MB), 2014, S. 9
[25] ADAC-Autotest: VW e-Golf (PDF, 1 MB), 2018, S. 7
[26] Auto-Touring. Das Mobilitätsmagazin des ÖAMTC, 12.2017, S. 39

Seite erstellt am 24.1.2019 – letzte Änderung am 30.10.2020