Mario Sedlak
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Kritik an den Preisen bei Lademöglichkeiten von Elektroautos

An der Benzin- und Diesel-Tankstelle zahlt man nur für die Energie. An vielen Lademöglichkeiten für Elektroautos ist der Preis jedoch zeitabhängig, z. B. 30 Cent/Minute an einer Schnellladestation. Nachteile:

Nutzerstimmen

Zum Preismodell:

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Schnellladestation von Smatrics

Mit den neuen Tarifen wird SMATRICS nicht mehr viel reißen.
in deren Telefonzentrale gehts rund.
Es fallen auch Worte wie: "Bitte beleidigen sie mich nicht, ich kann nichts für die Tarife"
die Preise an sich sind ein Witz. Erstens haben sie sich den Ausbau des Ladenetzes ja schön fördern lassen, und kaum läuft die Förderung aus, werden auch schon die Preise an ein Niveau angehoben, das ein Vielfaches der Stromkosten und fast teurer als Benzin ist.
Smatrics wird mich nicht mehr oft sehen und längere Ausfahrten werden mit dem Diesel gefahren. Vor allem im Winter.
Dass Laden auf Dauer nicht kostenlos bleibt, ist allen klar, aber dass es eine reine Abzocke wird, damit haben wenige gerechnet.
Ich brauche im Schnitt als Pendler drei Mal in der Woche eine CHAdeMO Ladung im Wiener Bereich, ca. 30 Minuten, um nach Hause zu kommen. Bei Ella sind das nun pro Ladung € 9,- pro Tag, € 27,- in der Woche und rund € 108,- im Monat. Macht im Jahr sagenhafte € 1296,- aus [solange es keine Vielfahrertarife gibt]. Ich will nur laden und nicht die Säule kaufen!!!
Hat bei den Energieversorgern / Ladesäulenanbietern schon einmal jemand aus Nutzersicht gerechnet? Ich glaube nicht.
Nicht immer kann man ... direkt zum Auto zurück, wenn der Akku voll ist. Etwa weil man im Kino sitzt, in einer Besprechung ist, gerade beim Zahnarzt auf dem Stuhl liegt oder mit Bus und Bahn weitergefahren ist.
Minutenpreise stoßen bei der IG Elektromobilität, einem Zusammenschluss von rund 100 privaten E-Auto-Fahrern [in und um Berlin], auf großes Unverständnis. Die neue Preisstruktur von Vattenfall ist aus Sicht der Elektroautofahrer "völlig überteuert" und "für den Kunden maximal intransparent". Der Preis, den der Kunde am Ende für eine Kilowattstunde zahle, könne im ungünstigsten Fall beim 16-Fachen des Preises für Haushaltsstrom liegen.
Das ist das Gegenteil von Werbung, man schreckt Kunden ab, man gibt ihnen das Signal, dass man unter Umständen reingelegt wird, wenn man nicht permanent nachrechnet
Wenn ich vom Waldviertel über Wien in den Süden fahren und an der Kaiserrast lade, bekomme ich ... 5 [Frei]Min[uten] und dann in Brunn am Geb. kosten weitere 20 min laden wieder etwas anderes [weil die Freiminuten bei Ella nur einmal pro Tag gewährt werden]. Das soll einfach und transparent sein?
Bei Ella würde ich immer auf die Uhr schauen, denke ich und mich darüber ärgern, wenn es Richtung 80% immer langsamer wird. Über 80% wäre dann ohnehin kein Thema mehr. Das ist Stress und wenig einladend.

Zur Benachteiligung von langsamen Ladern:

Ich habe extra von 3,6 kW (16 A) auf 11 kW (3x16 A) Ladeleistung aufgerüstet und müsste nun für 22 kW zahlen, also 50% ... mehr für keine zusätzliche Leistung!
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Peugeot I-On

Der iON lädt nur mit 3,3 kW, das ist recht langsam und manchmal legt er eine 20-minütige Ladepause ein, die man nicht abkürzen kann. Hier würde ich sogar zahlen müssen, ohne überhaupt Strom zu bekommen.
Effektiv tötet damit die Stadt Berlin die Elektromobilität ab. Die zahllosen Schnarchlader, die noch heute auch von allen deutschen Herstellern verkauft werden, können ab 2016 nicht mehr öffentlich laden, sofern der User nicht pro 100 km so viel zahlen will wie Fahrer eines Bugatti Veyron.
Durch die unterschiedlichen Ladetechnologien kommt es ... zu den verschiedenen Diskriminierungen und Bevorteilungen der verschiedenen Fahrzeuge.
Ein "professionelles" Preismodell kann aus meiner Sicht nur eine Verrechnung auf Basis der abgegebenen Energie (kWh) sein!
Um die Ladestation von Blockierern frei zu halten, kann man auch gerne nach 30–40 min eine Blockiergebühr pro Minute verrechnen, die exponentiell höher wird.

Zu den Mehrkosten bei Kälte:

Ganz schlimm wird es natürlich bei den winterlichen Temperaturen. Da kann es schon passieren, dass ein nicht vorgewärmter Akku am Schnellader ... nicht mehr als 6–8 kW aufnimmt (obwohl mit 43 bzw. 50 kW geworben wird).
Bei 8 kW – Aufnahme in einer Stunde macht das dann schon 12 :8 = € 1,5/kWh.
bei negativer Außentemperatur und kaltem Akku ... habe ich in 65 Minuten Ladezeit nicht einmal 10 kWh Energie laden können
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Nissan Leaf

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Ladesäule von RWE

Fahre einen LEAF und durfte 9,- für gerade mal 6 kW[h] blechen (Smatrics single net bei −3 Grad)
SOWAS IST NUR ABZOCKE
Das Parkproblem wird als "Ausrede" für den Wucherpreis vorgeschoben
im Winter ... explodieren [beim Peugeot iON] geradezu die Ladezeiten ... Damit können Kosten von bis zu € 50,- pro 100 km entstehen.

Generell hoher Preis:

Das erste Angebot von RWE zum Thema Autostrom ließ einem die Tränen in die Augen schießen. 69 Euro allein an [monatlicher] Grundgebühr verlangte RWE für sein Angebot, welches auf der Homepage mittlerweile nicht mehr zu finden ist. Seit über zehn Jahren kann jeder seinen Stromanbieter in Deutschland frei wählen – doch diese Freiheit endet bislang an den wenigen Stomtankstellen, hier entstehen wieder Monopole.

Replik

Es gibt in den Foren auch gar nicht so wenige Stimmen, die die Preise ok finden. Z. B.:

was ist an den Tarifen schlimm?
Wenn ich, allerdings in Deutschland, mein Auto öffentlich lade, dann bezahle ich, wenn ich funktionierende Säulen haben will, auch 35 ct pro kWh, allerdings ohne Grundgebühr. ... Die Hardware kostet und ganz ehrlich, für so ein geil ausgebautes Schnellladenetz wie in Ösiland, würde ich auch Geld bezahlen...
Alles in allem sind die ELLA Tarife für Gelegenheitslader im internationalen Vergleich durchaus akzeptabel.
fast erschreckt bin ich darüber, wie es möglich ist, dass Fahrer von Elektroautos sich hier voller Wut darüber äußern, dass es tatsächlich Ladestromanbieter gibt, die versuchen, wenigstens kostendeckend zu arbeiten. Außerdem steht es nach wie vor allen Knauserern frei, die noch immer existierenden kostenlosen Lademöglichkeiten in Anspruch zu nehmen. Dafür müssen sie halt zähneknirschend so manchen Umweg oder längere Ladezeiten in Kauf nehmen. Willkommen in der Realität!

Mein Fazit

Eine reine Verrechnung nach Zeit führt zu Härtefällen und wird daher allenfalls von denen, die dabei gut wegkommen, akzeptiert. Hohe, unvorhersehbare Ladepreise können die Begeisterung für Elektroautos ins Gegenteil umschlagen lassen.

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Zahlungsbereitschaft der Nutzer von Lademöglichkeiten für Elektroautos

Seite erstellt am 11.3.2016 – letzte Änderung am 17.1.2019