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Ein weiter Weg zu 100% erneuerbarer Energie
Wir brauchen mehr Ökostrom, Speicher, Stromleitungen, Effizienz und Bescheidenheit.
Um die Klimaziele zu erreichen, darf die Menschheit ab dem Jahr 2050 keine Treibhausgase mehr ausstoßen. Das ist eine noch nie dagewesene Herausforderung. Derzeit decken erneuerbare Energien erst 14% des weltweiten Energiebedarfs.[1] Der Verbrauch fossiler Energien müsste rasch sinken, doch tatsächlich steigt der weltweite Treibhausgas-
Stromerzeugung
Quelle: E-Control und Statistik Austria
Österreich deckt knapp 70% des Strombedarfs mit heimischen erneuerbaren Energien. In den 1980er Jahren waren es sogar schon um die 80% (siehe Diagramm). Trotz erheblichem Zubau von Ökokraftwerken, der manchen bereits zu viel ist, konnten wir nicht einmal den Ökostrom-
- Es gibt bereits über 5200 Wasserkraftwerke in Österreich. Weitere sind kaum noch ökologisch vertretbar.[3]
- Holz und andere Biomasse sind ideal als Reserve, zum Überbrücken von Flauten bei Sonne und Wind. Allerdings sollten nicht extra Energiepflanzen angebaut werden, da das ineffizient ist und die Flächen für Lebensmittelproduktion verknappt. Sinnvoll ist die Verwertung von Abfällen, die jedoch keine bedeutenden Strommengen ergeben. Dasselbe gilt auch für Holz: Würde zur Stromproduktion statt Erdgas und Kohle nur noch Holz verbrannt, dann gäbe es kein Holz zum Heizen mehr.
- Erdwärme ist in Europa sehr teuer, weil man kilometertief bohren muss, und seit dabei Erdbeben oder weiträumige Bodenverschiebungen mit Gebäudeschäden aufgetreten sind, setzt kaum noch jemand auf Erdwärme.
- Theoretisch kann alle 500 Meter ein Windrad stehen, aber die Akzeptanz ist gering.
- Solarzellen sind am beliebtesten. Würden alle sonnigen Dachflächen damit bestückt, könnten wir von den heutigen knapp 70% auf 100% Ökostrom kommen – allerdings nur wenn der Verbrauch nicht steigt.
Andere Länder, die nicht mit so viel Wasserkraft-
Stromspeicher und Stromleitungen
Deutschland konnte innerhalb der letzten 20 Jahre den Ökostrom-
Visionäre glauben, dass Akkus die Zukunft sind. Aber um auch nur den Strom für eine Woche zu speichern, bräuchte Deutschland Akkus, die 50 Millionen Tonnen wiegen[5] – so viel wie ein kleiner Berg! Und selbst wenn man Preissenkungen voraussieht,[6] würden diese Akkus so viel kosten, dass die Stromrechnung jedes deutschen Haushalts um 100 € pro Monat steigen würde.[7]
Pumpspeicher kosten nur rund ein Hundertstel so viel. Und das Beste: Es gibt in Europa bereits heute so viele Stauseen (vor allem in Skandinavien), dass damit der ganze Kontinent für 2 Wochen versorgt werden könnte![8] Was noch fehlt, sind starke Stromleitungen. Pumpspeicher und Stromnetzausbau sind die einzige Möglichkeit, um mit heutiger Technologie zu bezahlbaren Preisen auf 100% Ökostrom umzustellen. Wenn die Windräder und Solarzellen an idealen Standorten stehen, könnte der Strom trotz höherer Netzkosten sogar billiger als heute sein.
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Verkehr, Wärme, Industrie und Fazit (Seite 2 von 3) |
Quellen
[1] | IEA: Key World Energy Statistics 2019 (PDF), S. 6 | ||||
[2] | Climate Transparency: Brown to Green. The G20 Transition Towards a Net- | ||||
[3] | WWF: Panda- | ||||
[4] | IEA: Key World Energy Statistics 2019 (PDF), S. 19 | ||||
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[6] | Eine Studie der Energy Watch Group nimmt an: Akkukosten fallen von 400 €/kWh (2015) auf 70 €/kWh (2050); dazugehörige Gleich- und Wechselrichter von 218–[7]
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