Mario Sedlak
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Über meine Artikel

Diese Satire habe ich am 19.1.1994 im Deutschunterricht in der HTL geschrieben. Die Lehrerin war begeistert davon.


Wie sinnvoll die Zeit in der Schule genutzt wird

Um 6 Uhr läutet der Wecker. Nach ein paar unsanften Schlägen ist er ruhiggestellt. Ich fahre zwar nur eine halbe Stunde in die Schule, aber als ordentlicher Schüler will ich ja keinesfalls zu spät kommen. Heute habe ich eine gute Verbindung und betrete schon um 7:40 Uhr das Schulgebäude. Nach 5 Minuten darf ich dann weiter nach oben gehen. In der Klasse ist noch niemand. Nachdem eine weitere halbe Stunde verstrich, läutete es. Es ist jetzt 8:15, und es sind sogar schon einige Mitschüler gekommen. Zumeist die, die von auswärts kommen.

Ich bereite mich auf den Unterricht vor, räume die Hefte und Bücher heraus und warte auf den Lehrer. Ich warte. Ich sehe auf die Uhr. Es ist 8:30 Uhr. Mittlerweile sind schon wieder ein paar Schüler eingetroffen. Mehr werden heute wohl nicht mehr kommen, wahrscheinlich weil sie zu müde für die Schule sind. Um 8:45 Uhr – ich habe die Hoffnung fast aufgegeben – kommt eine Lehrkraft. Nein, es ist nur der Assistent. Er richtet uns aus, dass der Lehrer heute nicht mehr kommt und wir die Berechnung weitermachen sollen. Es kennt sich jedoch niemand aus, und das Buch versteht auch nur ein Akademiker. Daher schlagen wir so die Zeit tot.

Um 9:55 ist einmal Pause. Weiter geht's um viertel elf. Der Lehrer sagt uns am Gang, er komme gleich und wir sollen einstweilen in den EDV-Saal gehen. Um dreiviertel elf kommt er tatsächlich. Er beschwert sich, dass einige Schüler auf die Terrasse gegangen sind. Dann sagt er, dass es mit den Fehlstunden so nicht weiterginge. Er droht uns mit "Zusatz-Referaten" für je 10 weitere Fehlstunden.

Dann läutet es die Pause ein. In der nächsten Stunde ist Turnen, endlich etwas Sinnvolles.

In der 5. Stunde hören wir zwei Referate. Es hört aber niemand zu, da alle noch vom Basketball-Match geschafft sind und die Themen schlecht präsentiert werden, nicht zum Stoff passen und langweilig sind. Jeder ist froh, dass die Mittagspause herannaht.

Am Nachmittag haben wir 4 Stunden Betriebslabor. Der Lehrer kommt frühestens um 14:00 Uhr, wie jeder weiß. Da es weder den Lehrer noch die Schüler freut, "beschließen" wir, heute nichts zu tun.

Um 18:00 komme ich daheim an und bin im Stress. Essen, Waschen, Aufräumen ... alles muss noch bis 21:00 Uhr erledigt werden. Denn zu diesem Zeitpunkt muss ich zu Bett gehen, um am nächsten Tag einen neuen, anstrengenden Schultag überstehen zu können.

(frei erfunden)