Mario Sedlak
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Über meine Artikel

Dieser Artikel wurde im SOL-Magazin, Herbst 2016, S. 20 veröffentlicht. Das SOL-Magazin ist eine Zeitschrift des "Nachhaltigkeitsvereins" SOL.


Ökologischer Energietechniker sucht Mitstreiter

Kostenlose Unterstützung bei Ausarbeitung, ggf. Test und Schutz von aussichtsreichen Erfindungen für die ersten drei Tüftler, die sich melden

Gerfried Cebrat ist Unternehmensberater und Sachverständiger für Wärmetechnik, Feuchtigkeitstechnik, Sonnenkollektoren und Biomassekessel. Seine Altbauwohnung in Graz hat er zu einem Labor erweitert, in dem er verschiedene Eigenentwicklungen testet, z. B. eine Wärmerückgewinnung mit computergesteuerten Lüftern, die individuell programmiert werden können. "Bei meinen Basteleien denke ich die Ökologie mit", sagt er. Für eine gute Sache ist er sogar bereit, unentgeltlich zu helfen: Tüftler, die eine Idee haben, wie Energie effizienter genutzt werden kann, sollten sich bei ihm melden. Alles, was in einer Altbauwohnung mit Gastherme, Sonnenkollektoren, Solarzellen, Balkon und Balkondach eingebaut werden kann, lässt sich bei ihm im Praxisbetrieb testen. Seine ausgefeilten Steuerungs- und Überwachungsprogramme lassen sich aber auch über das Internet mit einer Anlage beim Partner verbinden.

Der Technik-Doktor hat weiters Erfahrung mit der Anmeldung von Patenten und kann sich vorstellen, beim Verfassen eines Entwurfs für ein Patent zu helfen. Erfindungen, die Energie produzieren oder Klimagase einsparen, können in Österreich nahezu kostenlos angemeldet werden![1] Für die Umsetzung der Idee würde er dann zusammen mit dem Partner ein Forschungsprojekt zur Förderung einreichen.

Den Ressourcenverbrauch auf ein nachhaltiges Niveau zu senken, ist Gerfried Cebrat ein Herzensanliegen. "Seit 1990 ist der Energiebedarf um 39 Prozent gestiegen und wir decken 71 Prozent unseres Energiebedarfs über fossile Quellen", gibt er zu bedenken. Ein Grund sind gestiegene Komfortansprüche. Hier setzt der Techniker auf kostengünstige vernetzte Elektronik, die Energieeinsparungen ohne Komfortverlust erzielen soll. Die entsprechenden Bauteile sind dank globalem Handel über das Internet auch für Einzelforscher leichter zugänglich geworden.

Reich wird man mit den patentierten Erfindungen allerdings selten. Etwas am Markt zu verkaufen, ist schwer. Cebrat besitzt sechs Patente und hat mehrere Preise gewonnen, träumt aber immer noch davon, sich zumindest einen halbtags angestellten Junior-Forscher dauerhaft leisten zu können – nicht nur während eines Projekts, wie derzeit. Das bedeutet aber umgekehrt, dass Idealisten eine Lücke füllen, die die profitorientierte Wirtschaft offen lässt. Kreative Köpfe werden gebraucht. Der nächste Durchbruch kommt vielleicht von ihnen.

Gerfried Cebrat

So erreicht er in seiner Labor-Wohnung einen Durchschnittsverbrauch von 0,9 m3 Erdgas und 3,3 kWh Strom pro Tag:

Mögliche Anknüpfungspunkte für Projekte

Weblinks

Quellen

[1] Patentamtsgebührengesetz, § 7, Absatz 1