Windkraftwerke im Meer (Offshore)
Windkraftwerke können auch im Wasser stehen.
Vorteile
- Über dem Meer weht mehr Wind, sodass die Windräder dort doppelt so viel Strom wie an Land produzieren können (durchschnittliche Erzeugung 35–
50 % statt 20% der Maximalleistung). Das ist für eine Vollversorgung mit Ökostrom vorteilhaft, weil die Stromüberschüsse kleiner ausfallen (geringere Spitzenleistung bei gleicher Strommenge). - weniger Flächenkonkurrenz und weniger Anrainer, die protestieren können
- großes Potenzial – Die wirtschaftlich erschließbare Meeres-
Windstrommenge in Europa wird auf 3400 TWh/Jahr geschätzt, was rund 80% des Strombedarfs entspräche.[1]
Nachteile
- doppelt so hohe Kosten wie an Land
- Ein Windpark in sinnvoller Größe kostet hundertmal mehr als an Land und kann kaum durch Bürger, sondern nur durch finanzkräftige Konzerne oder Banken realisiert werden. – Deswegen lehnt der Energiepopulismus Windkraftwerke im Meer ab.
- weit entfernt von Verbrauchern und existierendem Stromnetz
Umweltwirkungen
- 2001 befürchteten Naturschützer, dass die vibrierenden Windkraftwerke oder ihre elektrischen Zuleitungen Meereslebewesen irritieren könnten. Das dürfte sich nicht bestätigt haben, denn heute hört man nichts mehr davon.
- Auch die Gefahren für Vögel sind bei weitem nicht so groß, wie oft behauptet wird. Laut Studien in der Nord- und Ostsee ist im Durchschnitt ein toter Vogel pro Windkraftwerk und Jahr zu beklagen.
- Nicht nachgewiesen, aber möglich ist, dass der Lärm bei der Verankerung der Windkraftwerke Schweinswale und andere Meeressäugetiere taub macht. Mögliche Gegenmaßnahmen:
- Abschirmung der Baustelle mit einem Ring aus Luftblasen (Blasenschleier)
- Hydro-
Schalldämpfer oder entwässerbare "Kofferdämme"
- An den Fundamenten der Windkraftwerke, die mittels Steinen oder dgl. gegen Freilegung durch die Wasserströmung geschützt werden, bilden sich künstliche Riffe. Die erhöhen die Artenvielfalt – aber es kann dadurch auch das ökologische Gleichgewicht gestört werden.
- Eindeutig positiv ist: Meereslebewesen bekommen neue Rückzugsgebiete, da in der Nähe von Windkraftwerken aus Sicherheitsgründen jegliche Fischerei verboten ist.
Mein Fazit
Windkraftwerke sind im Meer genauso umweltfreundlich wie an Land. Etwaige negative Veränderungen sind wahrscheinlich nur vorübergehend oder lokal begrenzt.
Gefahren
Versicherer warnen vor Schiffskollisionen. Von 1975–
Vergangenheit
Aus diversen Gründen kam die Errichtung von Windkraftwerken im Meer vor Deutschland lange kaum voran. Anderswo in Europa ging es viel schneller, unter anderem weil dort küstennahe Standorte erlaubt wurden, während in Deutschland die Meeres-
Eine 2009 erfolgte Erhöhung des garantierten Einspeisetarifs von 9,1 auf 15 Cent/kWh brachte zunächst wenig. Erst 2012, als die Tarife noch einmal nachgebessert wurden und nun zu den attraktivsten der Welt zählten, begann der lang ersehnte Windkraft-
Meine Meinung
Ich halte es für richtig, Windkraftwerke im Meer jetzt schon zu fördern, auch wenn noch günstigere Ökostrom-
Weiter
Weblinks
- Wikipedia: Liste der Offshore-
Windparks mit Karte der Standorte in der Deutschen Bucht der Nordsee - Datensammlung des Fraunhofer-
Instituts für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) mit interaktiver Karte von Windkraftwerken im Meer um Europa (Javascript erforderlich) - Deutsches Wirtschaftsministerium über Windkraftwerke im Meer
Quellen
[1] | European Environment Agency: Europe's onshore and offshore wind energy potential (PDF, 4 MB), 2009, S. 6 |
[2] | Münchener Rück: Schadenspiegel, 1/2009 (PDF), S. 28 (im PDF S. 30) |
[3] | Deutsches Umweltbundesamt: Energieziel 2050: 100% Strom aus erneuerbaren Quellen (PDF, 13 MB), 2010, S. 50 (im PDF S. 52) |