Kohlendioxid-
| direkt
| gesamt
| schmutzigstes Kraftwerk
| 1250 g/kWh
| 1281 g/kWh
| Zuwachsbetrachtung
| 800 g/kWh
| 900 g/kWh
| Durchschnitt Deutschland
| ca. 550 g/kWh
| ca. 650 g/kWh
| Durchschnitt Europa
| ca. 400 g/kWh
| ca. 500 g/kWh
| Durchschnitt Österreich
| 209 g/kWh[1]
| 310 g/kWh[1]
| sauberstes Kraftwerk
| 0 g/kWh
| 3 g/kWh
| |
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Ökobilanz von Strom
Der Strommarkt ist ziemlich komplex – wahrscheinlich komplexer als es die meisten Ersteller von Ökobilanzen gewohnt sind, denn es werden hier oft fragwürdige Ergebnisse berechnet.
Bei der Erzeugung
Noch relativ eindeutig ist die Ökobilanz eines bestimmten Kraftwerks. Bei Wärmekraftwerken dominieren die Umweltwirkungen durch den Betrieb. Die Emissionsbilanz von Kraftwerken fasst den gesamten Schadstoff-
Schon eher fragwürdig sind Rechnungen, die suggerieren, dass jeder Kraftwerkstyp ganz bestimmte Emissionen verursacht. Bei Kohle-
Beim Einsparen von Strom
Wenn weniger Strom verbraucht wird, können – ja, müssen – irgendwelche Kraftwerke ihre Erzeugung drosseln. Meist wird angenommen, dass es sich hierbei um Wärmekraftwerke auf Basis fossiler Energie handelt. Diese Annahme halte ich für richtig, weil andere Kraftwerke i. A. keinen Anreiz haben, auf einen Nachfragerückgang zu reagieren.
Seltener wird mit Durchschnittswerten gerechnet. Da nimmt man dann allerdings eher den durchschnittlichen Kohlendioxid-
Ein Ausbau der Ökostrom-
Beim Verbrauch
Wenn ein Stromverbrauch zu bewerten ist, dann heißt es in Ökobilanzen häufig: "Das kommt darauf an, welches Kraftwerk zur Stromerzeugung verwendet wird" – doch das kann man sich auf einem Strommarkt, wo es nur ein gemeinsames Stromnetz gibt, de facto gar nicht aussuchen! Man kann zwar reinen Ökostrom kaufen, aber das ist dann praktisch immer nur eine rechnerische Umverteilung von Strom ohne tatsächlich beobachtbare Verbesserung für die Umwelt. In der Ökobilanz mit dem Strommix eines Anbieters zu rechnen, halte ich daher für falsch. Auch wenn man den Ökostrom selbst produziert, ändert sich an meiner Einschätzung nichts, denn der verbrauchte Ökostrom steht nicht mehr als Ersatz für konventionellen Strom aus Kohle oder Gas zur Verfügung. In der Zuwachsbetrachtung läuft es also wieder auf dieselben Emissionen hinaus. Diese Sicht wird außer von mir auch von einigen "Pessimisten", zu denen das deutsche Umweltbundesamt[3] und andere seriöse Institute zählen, vertreten.
Beliebter ist die Durchschnittsbetrachtung. Allerdings sind sich die Ökobilanzierer nicht einig, welcher Durchschnitt zu nehmen ist: der des Landes oder der von Europa? Gegen die Verwendung des österreichischen spricht, dass Österreich einen eng verbundenen Strommarkt mit Deutschland hat. Wenn ein Elektroautofahrer aus Passau zum Aufladen nach Österreich fährt, spart er damit keineswegs Kohlendioxid ein.
Was sicher unseriös ist, aber dennoch häufig getan wird:
- eingesparte Strommengen den schmutzigen Kraftwerken zurechnen und
- verbrauchte Strommengen den saubersten Kraftwerken zuordnen.
In einer seriösen Ökobilanz müssen eingesparte und verbrauchte Kilowattstunden mit dem gleichen Faktor bewertet werden. Wenn ich 1 kWh einspare und gleichzeitig (für einen anderen Zweck) 1 kWh mehr verbrauche, muss wieder die ursprüngliche Ökobilanz herauskommen. Alles andere entspricht offensichtlich nicht der Realität.
Ergebnisse
Ich rechne mit einem Kohlendioxid-
Vergleich mit anderen Energieformen
Weil der durchschnittliche Wirkungsgrad des letzten noch benötigten Wärmekraftwerks unter Einrechnung der Übertragungsverluste rund 1/3 beträgt, kann man beim Vergleich von Strom mit fossiler Energie den Stromverbrauch einfach mit 3 multiplizieren, um zu sehen, welche Variante weniger Energie benötigt. Das ist natürlich nur eine Faustformel, die aber für eine grobe Bewertung ausreicht.
Bei einer zukünftigen Vollversorgung mit Ökostrom wird der Faktor 3 beim Vergleich mit Heizungswärme bestehen bleiben, denn mit einer Wärmepumpe lässt sich aus Strom ungefähr die dreifache Wärmeenergie gewinnen.
Anwendungen dieser Zahlen
Weiter
Anderes Beispiel für Ökobilanzen: Ökobilanz von Plastikverpackungen | ||
Strom: Umweltwirkungen von Hochspannungsleitungen – Diese sind relativ gering. |
Quellen
[1] | Konvent der Bürgermeister: Technischer Anhang der Anleitung für die SEAP- |
[2] | Konvent der Bürgermeister: Technischer Anhang der Anleitung für die SEAP- |
[3] | Deutsches Umweltbundesamt: Emissionsbilanz erneuerbarer Energieträger. Durch Einsatz erneuerbarer Energien vermiedene Emissionen im Jahr 2007 (PDF, 1 MB), S. 19f. (im PDF S. 23f.) – Es wird simuliert, welche Kraftwerke zusätzlich in Betrieb gegangen wären, wenn es keine Öko- |