Ökologie
Zwischen den verschiedenen Arten von Tieren, Pflanzen, Pilzen und Mikroben, die in einem Biotop leben, bestehen ungemein vernetzte Zusammenhänge. Die Ökologie erforscht diese, kann aber nur wenige und in den meisten Fällen sogar keine Aussagen darüber machen, wie sich Veränderungen auswirken werden.[1] Aus Erfahrung wissen wir allerdings, dass die ökologischen Folgen von menschlichen Eingriffen überraschend schwerwiegend und unumkehrbar sein können:
- Eine einmal eingeschleppte Art lässt sich i. A. auch mit viel Aufwand nicht mehr entfernen.
- Eine weltweit ausgestorbene Art kann niemand mehr zum Leben erwecken.
- Das ökologische Gleichgewicht zeigt eine trügerische Stabilität: Eine Zeit lang bleiben die Warnungen der Umweltschützer "Panikmache", aber wenn die Artenvielfalt zu gering wird, dann "kippt" auf einmal das ganze System und es kann zu Schädlingsplagen kommen.
- Selbst gut gemeinte Eingriffe oder kleine Neuerungen, die eigentlich nur dem menschlichen Fortschritt dienen sollten, können drastische unerwartete Folgen für die Tier- und Pflanzenwelt haben.
Sollen wir die Umwelt schützen?
Es lässt sich nicht beweisen, dass für den Menschen und sein Wohlergehen wirklich alle 300 000 Pflanzenarten, 650 000 Käferarten und 31 500 Arten von Fischen notwendig sind[2] – das Gegenteil aber auch nicht, und das ist mein Hauptargument, warum Artenschutz eine hohe Priorität haben sollte.
Muss der Mensch in die natürlichen Abläufe eingreifen?
Bei der Frage, ob die Umwelt menschliche Pflege braucht, gehen leicht die Wogen hoch. Wenn irgendwo ein toter Baum liegt oder eine Ecke sich selbst überlassen wird, gibt es immer großen Erklärungsbedarf. Viele Menschen glauben fälschlicherweise, dass die Natur auf einen Gärtner angewiesen ist. Doch das "Ungeziefer", das sich ausbreitet, wenn man nicht "aufräumt", bedroht eher die Schönheitsvorstellungen der Menschen als die Natur. Im Gegenteil: Viele Organismen brauchen einen unbeeinflussten Lebensraum und "Ungeziefer" als Nahrung.
Andererseits muss man zugeben, dass Ökosysteme oft bereits derart beeinträchtigt sind, dass der Mensch regulierend eingreifen muss. Selbst in Nationalparks wird die Natur nicht sich selbst überlassen.
Kritik
Eine Wissenschaft, die wenig weiß, kann man leicht kritisieren. Auf folgende Einwände bin ich bis jetzt gestoßen:
- Die Ökologie ist "esoterikverseucht".
- Die Ökologie braucht dringend mehr Realismus.[3]
Ich kann diese Einwände nicht nachvollziehen.
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Quellen
[1] | Harry Lehmann, Jörg Schindler: Thesenpapier zur Einführung erneuerbarer Energien (PDF), 2000, S. 8 |
[2] | Sustainable Austria, 12.2012 (PDF, 2 MB), S. 6 |
[3] | Rahim Taghizadegan: Umweltschutz. Eine Analyse des Instituts für Wertewirtschaft (PDF), S. 25 (im PDF S. 26) |