Wissenschaftstheorie
Die Wissenschaftstheorie beantwortet nicht die Frage: "Was wissen wir von der Welt?", sondern
- "Was können wir von der Welt wissen?" und
- "Wie können wir zu diesem Wissen gelangen?"
Die Antworten auf diese Fragen klingen ziemlich "abgehoben", sind aber zugleich die Grundlage von allem. Wie viele andere konnte auch ich am Anfang mit wissenschaftstheoretischen Erörterungen nichts anfangen. Manches erschien mir offensichtlich, anderes ungenau, unklar oder wie Haarspalterei. Vieles, was Philosophen zu dem Thema schreiben, erscheint mir auch heute noch übertrieben kompliziert dargestellt. Auf meiner Website möchte ich das Thema einfacher darlegen, damit es möglichst jeder verstehen kann, denn es ist ein wichtiges Thema, über das jeder Bescheid wissen sollte.
Die Wissenschaftstheorie ordne ich zwischen Philosophie und Wissenschaft ein.
Grundlegende Fragen
Diskussionen über Grenzwissenschaft und Glaube führen immer wieder auf Fragen wie:
- Was ist Wahrheit? Gibt es überhaupt die Wahrheit oder findet jeder eine andere Wahrheit, aus seinem Blickwinkel?
- Ist die wissenschaftliche Methode zur Erkenntnisgewinnung ausreichend oder braucht man auch andere Methoden?
- Warum ist eine prinzipiell unwiderlegbare Behauptung keine Erkenntnis über die Wirklichkeit?
Missverständnisse
Was Wissenschaft ist und wie sie sich von unwissenschaftlichen Denkweisen unterscheidet, davon hat die breite Mehrheit an Leuten keine klare Vorstellung. Selbst von Lehrern und Berufswissenschaftlern kann man dazu die verschiedensten Ansichten hören. Viele Kritikpunkte gehen auf falsche Vorstellungen von Wissenschaft zurück.
Beispiele
| Ich sehe nur eine einzige Annahme: Aus Erfahrung kann man lernen. Alles andere ist prinzipiell hinterfragbar. |
| Das ist nicht ganz falsch, aber weil es auch Beobachtungen und Experimente gibt, können die Wissenschaftler nicht völlig beliebig "abstimmen" und an offensichtlich widerlegten Theorien nicht ewig festhalten. |
| Etwas Unbeobachtbares mag schon existieren, aber wir können nichts davon wissen. Reine Spekulationen, die man nicht überprüfen kann, sind für einen Wissenschaftler uninteressant. |
| Nein, die Wiederholbarkeit ist keine zentrale Forderung. |
| In der Wissenschaft bedeutet ein Beweis etwas anderes und ist nicht unbedingt nötig. Auch was sich nicht streng beweisen lässt, kann wissenschaftlich untersucht werden. Man muss nur entsprechend vorsichtig bei seinen Schlussfolgerungen sein. |
| Ein logisch zwingender Beweis wie in der Mathematik ist bei Aussagen über die Wirklichkeit nicht möglich. Wissenschaftliche Aussagen sind Vermutungen, die sich mehr oder weniger bewährt haben. |
| In der Wissenschaft wird sehr genau zwischen gesicherten Erkenntnissen, Hypothesen und Spekulationen sowie zwischen Modell und Wirklichkeit unterschieden. Dass dies in der Praxis nicht von jedem Wissenschaftler korrekt gehandhabt wird, ist eine andere Sache und darf zurecht kritisiert werden. |