Beweisbarkeit
Im strengsten Sinne lässt sich keine Behauptung über die Wirklichkeit beweisen, da es keine absolute Wahrheit gibt.
In einem etwas weniger strengen Sinne kann man folgende Unsymmetrie feststellen:
- Es-
gibt- Aussagen (z. B. "Es gibt einen schwarzen Schwan") lassen sich beweisen. Man braucht ja nur ein Beispiel zu finden. - Uneingeschränkte All-
Aussagen (z. B. "Die Naturgesetze gelten überall") sind prinzipiell nicht beweisbar, da man niemals unendlich viele Fälle testen kann.
Noch etwas weniger streng definiert die Wissenschaft das Wort "Beweis": Sie hält – auch allgemeine – Theorien für "bewiesen", wenn man sie sehr gründlich untersucht hat und dabei auf keinen Fehler gestoßen ist. Wie die Geschichte der Physik zeigt, können so "bewiesene" Gesetzmäßigkeiten durchaus noch falsch sein, allerdings kaum völlig falsch. Sie sind und bleiben zumindest näherungsweise, unter gewissen Bedingungen gültig.
Wahrscheinlichkeiten
Eine Einteilung von Theorien in "bewiesen" und "unbewiesen" greift allerdings zu kurz, da es offenbar einen fließenden Übergang gibt. Manche Theorien sind wahrscheinlicher als andere. Die exakte Wahrscheinlichkeit, mit der eine Behauptung wahr ist, kann man nur in den seltensten Fällen berechnen, aber man kann sie nach einem beliebigen Verfahren schätzen. Die Erfahrung zeigt (bzw. wird zeigen), wie viel das Schätzverfahren taugt. Daher halte ich es für gerechtfertigt, von wahrscheinlichen und weniger wahrscheinlichen Theorien zu sprechen.