Unbeweisbare Aussagen
Eigentlich können wir – von notwendigen Wahrheiten abgesehen – gar nichts beweisen, da alle unsere Wahrnehmungen eine Täuschung sein könnten.
Auch wenn wir Beobachtungen als Beweis akzeptieren, können wir damit logischerweise keine allgemeinen Gesetzmäßigkeiten, die für eine unendlich große Zahl von Fällen gelten sollen, beweisen. Insbesondere sind keine Vorhersagen logisch zwingend beweisbar, bevor sie eingetroffen sind.
Die Nichtexistenz von etwas ist nur dann beweisbar, wenn endlich viele Beobachtungen ausreichen, um uns von der Nichtexistenz zu überzeugen. So kannst du leicht beweisen, dass sich kein Bier in deinem Kühlschrank befindet, indem du einfach nachschaust, aber du kannst nicht beweisen,
- dass es nirgendwo auf der Welt ein besseres Bier gibt
- dass niemand eine Flasche Bier stiehlt
- dass es kein Jenseits gibt, in das Bier verschwinden kann
Wichtige Beispiele für unbeweisbare Aussagen
- Naturgesetze
- "Es gibt keinen Fehler in dem Gedankengang."
- "Es gibt keinen Gott."
- "Es gibt keine Gefahr bei ..." - Weil das unbeweisbar ist, kann ein Restrisiko nie ausgeschlossen werden.
- "Bei diesem Vorgang ist nur Zufall am Werk." – Die Abweichung vom Zufall könnte so klein sein, dass wir sie nicht finden konnten.
- "Es gibt keinen Unterschied zwischen Modell und Wirklichkeit." – Häufige Annahme von Philosophen, die sich schon oft als falsch erwiesen hat
Wissenschaftstheoretische Bedeutung
Unbeweisbare Aussagen auszuschließen, würde heißen, dass man nur noch Beobachtungen sammeln kann. Die wissenschaftliche Methode zur Erkenntnisgewinnung beschränkt sich daher sinnvollerweise nicht auf beweisbare, sondern auf widerlegbare Aussagen. Erst dadurch werden nützliche Verallgemeinerungen von Beobachtungen möglich, und durch die Widerlegbarkeit können wir anhand von Erfahrung prüfen, wie sehr sich unsere Vermutungen bewähren.