Gefahren von Atomkraftwerken
In einem Atomkraftwerk werden große Mengen stark radioaktiver Stoffe erzeugt. Wenn diese bei einem Unfall freigesetzt werden, stellen diese eine extrem langlebige, kaum wiedergutzumachende Umweltverschmutzung dar, die alle Lebewesen in den kontaminierten Gebieten schädigt. Es gibt keinen Grenzwert, bis zu dem radioaktive Strahlung nachweislich völlig unbedenklich ist!
Schwerwiegende Störfälle
Spätestens seit Tschernobyl ist bekannt, dass die Gefahr eines dramatischen Unfalls in einem Atomkraftwerk nicht nur eine eingebildete, unbegründete Angst ist, wie die Befürworter der Atomenergie zuvor behauptet haben.
Folgen der Katastrophe von Tschernobyl:
- geschätzte 10 000–
250 000 Todesfälle – Allein in Österreich könnten durch den radioaktiven Staub aus Tschernobyl 1700 Menschen an Krebs oder anderen Krankheiten gestorben sein bzw. noch sterben.[1] - noch viel mehr Erkrankungen, die nicht unmittelbar zum Tod führen
- erhöhte Missbildungsrate und Kindersterblichkeit – Allein in Bayern kam es nach Tschernobyl zu 1000–
3000 zusätzlichen Fehlbildungen.[2] Die Zahl der Totgeburten und der Kinder, die in der 1. Woche nach der Geburt starben, stieg deutschlandweit um 5%. - Eine 30 km große Sperrzone[3] um das Kraftwerk ist für Jahrhunderte nicht oder nur mit Gesundheitsrisiko bewohnbar.
- unermesslicher wirtschaftlicher Schaden – In Süddeutschland und in Österreich sind Pilze und Wildschweine immer noch so radioaktiv, dass sie in manchen Fällen nicht verkauft werden dürfen. Da kann man sich leicht ausmalen, wie die Situation vor Ort ist bzw. war.
Tschernobyl und Fukushima sind leider keine Einzelfälle. Die Liste von Unfällen ist lang, und sie enthält noch nicht einmal die weitaus zahlreicheren Beinahe-
Vertuschung
Ebenfalls kein Einzelfall sind Versuche der Atomkraftwerksbetreiber, aufgetretene Störfälle zu verheimlichen oder herunterzuspielen. Es soll sogar schon vorgekommen sein, dass ein Atomkraftwerk nach Ausfall eines Sicherheitssystems einige Monate lang weiterbetrieben wurde, um einen günstigeren Strompreis (und damit geringeren Verlust) abzuwarten.
Ich frage mich, wieso die Störungsmeldungen nicht direkt vom Kraftwerkscomputer via Datenleitung an eine Überwachungsbehörde oder vielleicht sogar ins Internet gehen, damit die Betreiber nicht auf die Meldung "vergessen".
Terrorgefahr
Was ist, wenn Terroristen ein Atomkraftwerk in die Luft jagen? Mehrere alte Atomkraftwerke in Deutschland würden einer Kollision mit einem großen Flugzeug kaum standhalten![4] Panzerbrechende Waffen können mühelos ein Atommüll-
Warum baut man Atomkraftwerke nicht unter die Erde?
Restrisiko
Atomkraftwerke haben immer ein Restrisiko. Bei keiner anderen Form der Stromerzeugung sind derart verheerende Unfälle möglich.
Selbst wenn eine Anlage so sicher ist, dass im Durchschnitt nur alle 250 000 Jahre ein folgenschwerer Unfall passiert, ergibt das bei derzeit rund 450 Anlagen weltweit bereits eine Wahrscheinlichkeit von 0,18%, dass es innerhalb eines Jahres zum nächsten "Tschernobyl" kommt![6] Aber das Unvorhergesehene passiert öfter als es die optimistischen Atomkraftbefürworter annehmen wollen: Spätestens seit Fukushima ist das Vertrauen in die Risikoabschätzungen schwer erschüttert worden.
Weiter
Umweltwirkungen von Atomkraftwerken – Treten auch schon im normalen Betrieb auf. |
Weblinks
- Die vergessene Nuklear-
Katastrophe von Kyshtym im Ural - Meldepflichtige Störfälle in Deutschland
- Greenpeace: Kleiner GAU-
Ratgeber (PDF) – Richtiges Verhalten bei Strahlenalarm
Quellen
[1] |
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[2] | Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges / Ärzte in sozialer Verantwortung e.V. (IPPNW Deutschland): Gesundheitliche Folgen von Tschernobyl 25 Jahre nach der Reaktorkatastrophe (PDF, 4 MB), S. 10 |
[3] | WDR, Quarks & Co, 11.4.2006: Strahlendes Erbe – Tschernobyl und seine Folgen (PDF), S. 13 (im PDF S. 6) |
[4] |
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[5] | Frontal21: Angriffsziel Atomkraftwerk – Gefahren nach dem Ausstieg (PDF), ZDF, 11.3.2014, S. 3 |
[6] | Berechnet mit der Verteilungsfunktion der Exponentialverteilung mit Erwartungswert = 250 000/450. |