Kritik an Firmen, die Atomkraftwerke bauen
Schon seit Jahren gibt es hierzulande Proteste gegen das slowakische Atomkraftwerk Mochovce, das vom österreichischen Baukonzern "Strabag" ausgebaut werden soll (ohne Sicherheitshülle!). Die Umweltschutzorganisation Global 2000 hat Strabag-
- Zunächst überrascht er damit, dass er wegen des ungelösten Abfallproblems strikt gegen Atomkraft ist.
- Er verwehrt sich jedoch dagegen, die ausführenden Unternehmen als "Geisel" zu nehmen. Mehr als seine Meinung zu äußern, könne er nicht tun. In der Demokratie trage vielmehr die Bevölkerung die Verantwortung. Aufgabe der Umweltschutzorganisationen wäre es, "eine Mehrheit zu beschaffen". Dass die ausführenden Bauunternehmen eine Mitschuld an etwaigen Folgen der Atomkraft haben, lehnt er entschieden ab.
Meine Meinung
Ich finde, Haselsteiners Position ist nicht ganz falsch: Wenn eine Mehrheit für etwas ist, dann kann sich eine Minderheit nicht so ohne Weiteres darüber hinwegsetzen. Und in Osteuropa ist eine große Mehrheit leider für Atomkraft. Umweltprobleme sind dort (noch) kein großes Thema; die Menschen haben andere Sorgen. Aber auch in Deutschland haben bei der Bundestagswahl 2009 die Parteien, die gegen den Atomausstieg sind, eine Mehrheit bekommen. Die Wähler hätten durchaus auch anders entscheiden können; die Wahl ist regelrecht zu einer Volksabstimmung über die Atomkraftnutzung geworden. Wir dürfen uns also bei den Wählern "bedanken" und müssen sie umstimmen – nicht (nur) die Politiker und Konzernchefs, die den Willen der Wähler bzw. Kunden und Eigentümer umsetzen.
Aber gerade weil die nötige Mehrheit noch nicht "beschafft" wurde, ist es richtig, Konzerne wie Strabag öffentlich zu kritisieren und sich Gehör zu verschaffen.
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Weblinks
- Greenpeace: Fragen und Antworten zu STRABAG und Mochovce, 26.8.2009