Regelkraftwerke
Im Stromnetz darf weder zu viel noch zu wenig Strom erzeugt werden. Um die Schwankungen von Erzeugung und Verbrauch auszugleichen, sind besondere Kraftwerke nötig:
- Für die schnelle Regelung sind Speicherkraftwerke besonders geeignet. Sie können ihre Leistung binnen Sekunden ändern, indem sie mehr oder weniger Wasser aus ihrem Stausee ablassen. Diese Reaktionsgeschwindigkeit erreichen ansonsten nur Gaskraftwerke.
- Wärmekraftwerke mit Dampfkreislauf sind ebenfalls regelbar, aber nur mit einer Vorlaufzeit im Bereich von 1 Stunde. Sie können ihre Leistung nur langsam ändern.
- Andere Kraftwerke erzeugen aus Kostengründen bzw. konstruktionsbedingt i. A. immer so viel Strom wie sie können, werden also nicht (oder nur minimal) geregelt.
Alternativen
Man kann auch Verbraucher wie Kühlschränke, Wärmepumpen, Warmwasserspeicher, große Industriebetriebe usw. zum Regeln verwenden, indem sie bei Strommangel vorübergehend abgeschaltet werden (ferngesteuert durch den Netzbetreiber). Solche "virtuellen Kraftwerke" werden derzeit noch wenig verwendet, können aber bei einer weiterhin zunehmenden Zahl von Windkraftwerken und Solarzellen immer wichtiger werden.
Falls einmal Elektroautos weite Verbreitung finden, könnten auch diese – solange sie am Stromnetz hängen – wie ein Regelkraftwerk arbeiten, wobei sie je nach Bedarf sowohl Strom abgeben als auch aufnehmen können. Ich bin jedoch skeptisch, ob das wirklich einmal so kommen wird, denn derzeit ist die Stromspeicherung in Akkus noch mit erheblichen Energieverlusten verbunden und jeder Ladezyklus setzt die Lebensdauer herab.