Biomasse
Als Biomasse werden Stoffe pflanzlichen oder tierischen Ursprungs bezeichnet. Sie werden heute vermehrt als Ersatz für fossile Energie herangezogen.
Umweltvorteil
Biomasse ist ein nachwachsender Rohstoff und somit eine Form von erneuerbarer Energie. Im Gegensatz zu Erdgas, Kohle und Öl hat die Nutzung von Biomasse i. A. keinen so negativen Effekt auf das Erdklima.
Energiepflanzen
Holz ist der bekannteste pflanzliche Energieträger. Schnell wachsende Baumarten (z. B. Pappel) bringen hier ein Vielfaches an Ertrag.
Es gibt auch Feldpflanzen wie Raps und Elefantengras, die besonders gut zur Energieproduktion geeignet sind.
Biosprit
Aus Raps oder anderen Energiepflanzen gewinnt man Biotreibstoff (auch Agrotreibstoff oder Agrartreibstoff genannt, weil das "Bio" eine Herstellung in biologischer Landwirtschaft suggerieren könnte, welche derzeit praktisch nie der Fall ist). Damit kann Benzin und Diesel ersetzt werden.
Potenzial
Die Nutzung von Biomasse kann keinen so großen Beitrag zur Energiewende leisten, wie häufig angenommen wird.
- Dass unsere Autos einmal mit Treibstoff vom Feld fahren, wird ein Traum bleiben. Hierfür würden wir in Österreich mehr als unser gesamtes Ackerland brauchen.
- Wollte Deutschland seinen Verbrauch an Heizöl (50 Mio. t/Jahr) mit Biodiesel decken, bräuchte es landwirtschaftliche Nutzflächen, die fünfmal so groß sind wie die gesamte Fläche Deutschlands.
- Würde die Schweiz anstatt fossiler Brennstoffe ausschließlich die Holzvorräte aus ihren Wäldern verwenden, wäre bereits nach 5 Jahren der letzte Baum gefällt und verheizt.
Kritik und Umweltgefahren
- Konkurrenz zur Nahrungsproduktion – dadurch Verknappung und Verteuerung von Lebensmitteln (indirekte Landnutzungsänderungen)
- bei Anbau im großen Stil alle negativen Umweltwirkungen der industriellen Landwirtschaft
- Entnahme von Totholz aus Wäldern nur beschränkt möglich – bis zu 1/3 aller Tier- und Pflanzenarten, die im Wald leben, sind auf Altbäume und Totholz als Lebensraum angewiesen.[1]
- relativ bescheidener Wirkungsgrad (im Vergleich zu Solarzellen)
- insbesondere die Produktion von Biotreibstoff ist recht energieintensiv – dadurch nur 30–
50% Kohlendioxid-Einsparung (vgl. Grafik) - Rodung von Flächen zum Anbau von Energiepflanzen verstärkt den Treibhauseffekt, anstatt ihm entgegenzuwirken
Ideale Einsatzmöglichkeiten aus Sicht des Umweltschutzes
- Verwertung von Abfällen
- Produktion von Wärme und Biogas – hier gibt es die höchsten Wirkungsgrade
- Bio-
Treibstoffe nicht beimischen, sondern pur überall dort verwenden, wo bei einem Auslaufen die Umwelt massiv gefährdet ist (bei Schiffen sowie in der Land- und Forstwirtschaft).
Mein Fazit
Der Ausbau der Biomasse-
Weiter
Siehe auch
- Holzheizung
- Biomasse-
Kraftwerke - Energiewende – Siehe dort andere erneuerbare Energien
Weblinks
- Greenpeace:
- Klimaschutz: Plan B. Nationales Energiekonzept bis 2020 (PDF), 2007, Kapitel 5.2.2 (Biomasse/Biogas), S. 67–
74 - Biodiesel: Mogelpackung auf Kosten der Umwelt
- Klimaschutz: Plan B. Nationales Energiekonzept bis 2020 (PDF), 2007, Kapitel 5.2.2 (Biomasse/Biogas), S. 67–
- Global 2000: Biodiesel – Öko-
Treibstoff der Zukunft oder Bioschwindel? (nur mit ausgeschaltetem Javascript aufrufbar), Global News, 1/1999 – Umweltschützer sind nicht erst seit kurzem skeptisch gegenüber Biosprit. - Nutzung von Biomasse zur Energiegewinnung – Empfehlungen an die Politik (PDF, 2 MB), Deutschland, 11.2007
Quellen
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