Biomasse-Kraftwerke
Kraftwerke, die Biomasse in Wärme und Strom umwandeln, sind eine Alternative zu konventionellen Wärmekraftwerken, die fossile Energie verwenden.
Varianten
Die Biomasse kann in fester, flüssiger und gasförmiger Form genutzt werden.
Beispiele | ||
---|---|---|
fest |
| Nutzung durch Verbrennung und Dampferzeugung |
flüssig |
| |
gasförmig | Entsteht aus:
| Nutzung ähnlich wie in einem Gaskraftwerk |
Biomasse-
- Strom, der mit den Abfallprodukten von Mülldeponien, Kläranlagen oder Papier-
/Zellstofffabriken erzeugt wurde - die Erzeugung von Strom aus der Verbrennung alter Holzprodukte, die auch Beschichtungen etc. enthalten – Hier ist der Übergang zu einer Müllverbrennungsanlage fließend und die Luft wird stärker mit Schadstoffen belastet.
Vorteile
- sinnvolle Verwendung von Abfällen
- nachwachsender Rohstoff
- dezentrale Kraftwerke mit kurzen Transportwegen möglich
- Biomasse-
Kraftwerke könnten als Regelkraftwerk arbeiten (derzeit arbeiten sie aus Kostengründen überwiegend im Dauerbetrieb)
Nachteile
- teurer Brennstoff (wenn keine Abfallprodukte verwendet werden)
- recht begrenztes Potenzial
- relativ geringe Leistung (derzeit max. einige 10 MW während konventionelle Wärmekraftwerke bis über 1 GW gebaut werden)
- bei Kraft-
Wärme- geringere Stromausbeute als herkömmliche Wärmekraftwerke[1] – zumindest beim derzeitigen Stand der TechnikKopplung - höherer technischer Aufwand, um das Entweichen von unverbranntem Biogas aus der Aufbereitungsanlage oder mit der Abluft des Motors zu verhindern – Vor allem bei kleinen Anlagen (< 2 MW) ist das oft zu teuer, sodass auch im Normalbetrieb ein Teil des Biogases in die Erdatmosphäre gelangt, wo es den Klimawandel verstärkt.
Kritik
- In Österreich wurden früher Biomasse-
Kraftwerke auch dann gefördert, wenn sie nur Strom erzeugen, ohne die gleichzeitig entstehende Wärme zu nutzen.[2] Bei der Auskopplung von Wärme sank sogar die Förderung, weil nur die Stromproduktion gefördert wurde, und die geht bei der gleichzeitigen Nutzung der Wärme zurück. Ohne Nutzung der Wärme wird der Energieinhalt der Biomasse aber nur zum kleineren Teil verwendet. Erst seit 2008 ist ein Mindestwirkungsgrad von 60% vorgeschrieben,[3] welcher nur mit Abwärmenutzung erreichbar ist. - Sofern keine Abfälle, sondern hochwertige Rohstoffe eingesetzt werden, sind Biomasse-
Kraftwerke wahrscheinlich dauerhaft von Förderungen abhängig.[4] - Soll man wirklich auch dann von Ökostrom sprechen, wenn die Rohstoffe nicht aus ökologischer Landwirtschaft stammen (was überwiegend der Fall ist)?
Es stellt sich auch generell die Frage, ob die Stromproduktion wirklich die zweckmäßigste Verwendung von Biomasse ist.
- Holz könnte mit geringerem Aufwand zum Heizen verwendet werden und die derzeit noch immer zahlreichen Ölheizungen ersetzen.
- Biogas kann in gereinigter Form ins Gasnetz eingespeist werden. So kann es für Gasheizungen, bereits bestehende Gaskraftwerke und im Verkehr eingesetzt werden. Das würde die Importabhängigkeit beim Erdgas verringern.
Weiter
Kraftwerke: Atomkraftwerke | ||
Ökostrom- |
Quellen
[1] | Greenpeace: Klimaschutz: Plan B. Nationales Energiekonzept bis 2020 (PDF, 1 MB), S. 76 (im PDF S. 72) |
[2] | Vgl. E-Control: Voraussetzungen für die Förderung einer Ökostromanlage (PDF), 3.2010, S. 1 |
[3] | Ökostromverordnung 2008 (PDF), S. 1 |
[4] | E- |