Biologische Landwirtschaft
Die biologische Landwirtschaft ist eine umweltfreundlichere Form der Landwirtschaft.
Ziele
- naturnahe Bewirtschaftung der Felder
- artgerechte Tierhaltung
- Kreislaufwirtschaft
Arbeitsweise
- Verzicht auf Kunstdünger
- Verzicht auf Gentechnik
- Unkraut wird nicht mit Gift bekämpft.
- Gegen Schädlinge muss auch der Biobauer manchmal "spritzen". Nur mit Nützlingen, widerstandsfähigen Sorten, Mischkultur, abwechselndem Anbau und dgl. geht's nicht! Naturfremde Pestizide aus der Chemiefabrik sind in der biologischen Landwirtschaft jedoch streng verboten. Erlaubt ist nur eine kleine Auswahl an Stoffen, die auch natürlicherweise irgendwo vorkommen. Diese Stoffe bleiben üblicherweise nicht lange wirksam, und so kommt es, dass Bio-
Obstbauern u. U. sogar öfter spritzen müssen als ihre konventionellen Kollegen. Das wird nicht gern gesagt, ist aber kein Grund zur Besorgnis. - Gegen Pilze, die Pflanzen befallen, gibt es keine Gifte, die gleichzeitig wirksam und völlig unbedenklich sind. Besonders umstritten ist der Einsatz von Kupfer in der biologischen Landwirtschaft. Dieses Schwermetall kann sich im Boden anreichern und das Bodenleben schädigen.
- Tiere bekommen keine vorbeugenden Medikamente (außer Impfungen).
- Keine Fütterung mit Tiermehl
- Geflügel wird Auslauf gewährt. Das ist nicht ganz einfach, aber wohl nicht so problematisch, wie die Kritiker behaupten.
Umweltvorteile
- geringerer Energieverbrauch und Kohlendioxid-
Ausstoß - weniger Wasserverschmutzung
- mehr Leben und Artenvielfalt auf den Äckern
Nachteile
- mehr Arbeitsaufwand – einer der Gründe, wieso Bio-
Produkte teurer sind - geringere Erträge – dadurch bei manchen Produkten erheblich größerer ökologischer Fußabdruck,[2] insbesondere bei Milch und Rindfleisch
Kritik
- Kritikern zufolge müsste die wachsende Bevölkerung unseres Planeten ohne Intensivlandwirtschaft verhungern. Dem widerspricht die Welternährungsorganisation: Die biologische Landwirtschaft verbessert und bewahrt die Bodenfruchtbarkeit.[3] Davon haben schon jetzt hunderttausende Bauern in den Entwicklungsländern profitiert.[4] Viele weitere Studien, die für biologischen Anbau sprechen, werden genannt.
- Die Agrarpolitik sollte die Bio-
Bauern mehr fördern und die hohen Subventionen, die in die Landwirtschaft fließen, an Umweltschutz- Auflagen knüpfen. - Angehende Bio-
Bauern kritisieren zuweilen, dass sie erst 2– 3 Jahre nach Umstellung auf biologische Landwirtschaft ihre Produkte als "bio" verkaufen dürfen, sogar wenn ihre Felder zuvor jahrelang brachgelegen sind. Auf Antrag kann die Umstellungszeit aber verkürzt werden. Ich finde diese Vorgehensweise ok. - Von Freunden hörte ich den Kritikpunkt, dass Felder direkt neben einer Straße liegen und trotzdem "bio" sein können. Tatsächlich sind in Österreich 50 m Abstand zu viel befahrenen Straßen vorgeschrieben.[5] Ganz vermeiden lassen sich die Einflüsse durch die Luftverschmutzung sicher nicht.
Weiter
Siehe auch
Weblinks
- Foodwatch-
Report: Klimaretter Bio? – Der Verbrauch von Fleisch und Milch müsste um 70% zurückgehen, wenn wir vollständig auf biologische Landwirtschaft umstellen wollen, ohne zusätzliche Flächen zu brauchen. Vor allem die Rinderhaltung ist sehr klimaschädlich. - Produktionsrichtlinien für die biologische Landwirtschaft in Österreich – Hier hatte ich erstmals den Eindruck, die ungeschminkte Wahrheit über Bio zu erfahren.
- EU-
Verordnung über den ökologischen Landbau - EU-
Kommission über biologische Landwirtschaft - Biola – Wissensdatenbank für biologische Landwirtschaft
Quellen
[1] | Schrot & Korn, 10.2008, S. 89 |
[2] | Expertengutachten zum Ecological Footprint Calculator Austria (PDF, nicht mehr aufrufbar), S. 5 |
[3] | Schrot & Korn, 7.2007, S. 9 |
[4] | Schrot & Korn, 6.2008, S. 8 |
[5] | Bio Austria: Produktionsrichtlinien für die biologische Landwirtschaft in Österreich (PDF, 7 MB), S. 59 (im PDF S. 58) |