Erdelose Landwirtschaft
In Treibhäusern, die für den Massenmarkt produzieren, wachsen die Pflanzen immer seltener im Boden. Z. B. sind die meisten Tomaten, die wir kaufen, nie mit Erde in Berührung gekommen. Es gibt sogar eine erdelose biologische Landwirtschaft, wenngleich mit mehr oder weniger großen Einschränkungen.
Beispiele für Alternativen zur Erde
- Mineralwolle (z. B. Steinwolle) – Wird am häufigsten verwendet.[1]
- Kokosfasern
Bezeichnungen
- Fachbegriffe für erdelose Landwirtschaft sind:
- Hors-
sol- ("Hors sol" ist französisch und heißt "bodenfrei".)Produktion - Substratkultur ("Substrate" heißen die Materialien, in denen die Pflanzen wurzeln, wie oben beispielhaft aufgezählt.)
- Hors-
- Von einer Hydrokultur wird meist nur dann gesprochen, wenn die Pflanzen in einem rein anorganischen Material (z. B. Mineralwolle) oder überhaupt nur in Nährlösung wurzeln.
- Fachleute bezeichnen die Arbeit in einem Treibhaus nicht als Landwirtschaft, sondern als Gartenbau. Ich verwende "Landwirtschaft" als laientauglichen (und auch sonst durchaus üblichen) Oberbegriff.
Vorteile der Substratkultur
- Die Substrate werden nicht von Pilzen oder Bakterien befallen.[2]
- frei von Unkrautsamen, Erregern von Pflanzenkrankheiten und Schädlingen
- unabhängig von der Qualität des Bodens
- keine Bodenmüdigkeitserscheinungen, da die Substrate jedes Jahr ausgetauscht werden
- keine Fruchtfolge nötig
- Temperatur und Feuchtigkeit im Wurzelbereich genau steuerbar
- Früchte daher 2–
3 Monate schneller reif - Nach Saisonende kann das Treibhaus leicht desinfiziert werden.
Umweltvorteile
- weniger Pestizide erforderlich
- geschlossener Wasserkreislauf möglich – kein Austritt von Dünger oder Schadstoffen in den Boden
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Kritik an der erdelosen Landwirtschaft – Ich sehe kaum handfeste Nachteile, möchte aber nicht nur Früchte aus Nährlösungen essen. |
Quellen
[1] | Deutsches Lebensministerium: Anbau von Gewächshausgemüse (PDF), S. 17 |
[2] | Wikipedia: |