Mario Sedlak
Umweltschutz
Themen
Fotos
Geld
Irrtümer
Freizeit
Mathematik und Physik
Humor
Glaube
Computer
Wirtschaft
Gesellschaft
Über meine Artikel
Foto

Gärtnerei Wallner

Foto

Alfred Wallner

Foto

Tomatenpflanzen in Substratblöcken und mit Heizungsrohren

Foto

Gurkenpflanzen

Foto

Nützlinge

Diesen Artikel veröffentlichte ich am 29.9.2015 in meinem Blog auf Utopia.de, einer Plattform für "nachhaltig leben". 2019 wurden alle alten Benutzerbeiträge dort gelöscht.


Fernwärme-Treibhaus in Wien

Ein Betrieb, der Pro-Planet-Tomaten produziert, hat mich hinter die Kulissen schauen lassen.

Ich bin ein typischer Stadtmensch. Landwirtschaftliche Produkte sehe ich hauptsächlich im Supermarkt. Es interessiert mich aber auch, wie sie hergestellt werden. Im Frühjahr war ich in einem Erdwärme-beheizten Glashaus in Bayern auf "Lehrausgang". Nun hat mir die Landwirtschaftliche Gemüse-Verwertungsgenossenschaft (LGV) einen Blick in eine Gemüse-Gärtnerei in Wien-Simmering ermöglicht.

Produktion in Wien

Die Millionenstadt Wien verfügt (noch) über große Flächen, die landwirtschaftlich genutzt werden. Der Gemüsebau ist im Bezirk Simmering konzentriert und erfolgt überwiegend in Gewächshäusern, die bei kalten Temperaturen mit Fernwärme beheizt werden. Die Betriebe sind deutlich kleiner als das 11,8 Hektar große Glashaus, das ich in Deutschland besucht hatte.

Die von mir besichtigte Simmeringer Gärtnerei Wallner ist ein Familienbetrieb, den es schon seit über 100 Jahren gibt. Ihre Gewächshäuser sind vergleichsweise überschaubar. Abgesehen davon, ist die Produktion sehr ähnlich wie in dem deutschen Glashaus:

Ähnlich ist es in allen 27 LGV-Betrieben, die Gemüse für das Rewe-eigene Gütesiegel "Pro Planet" anbauen. Von der Gärtnerei Wallner kommen hierfür Rispentomaten. Außerdem produziert sie unter den gleichen Bedingungen Gurken, die aber wegen der Beheizung des Glashauses die Anforderungen der Pro-Planet-Auszeichnung nicht erfüllen. Durch die Beheizung endet der Anbau nicht schon im September, sondern erst Ende November. Im Dezember wären die Heizkosten zu hoch, und es gibt zu wenig Licht.

Um sich qualitativ von der Konkurrenz abzuheben, verwenden LGV-Betriebe geheime Pflanzenstärkungsmittel und geschützte Sorten, die nur sie anbauen dürfen. Das habe ich vom LGV-Vorstandsmitglied Florian Bell beim Rewe-Stakeholderforum am 11.9.2015 erfahren.

Die Gärtnerei Wallner verfügt über die Erfahrung mehrerer Generationen. Sie probiert aber immer wieder auch Neues aus. Dieses Jahr testete sie versuchsweise "effektive Mikroorganismen" gegen Pilzerkrankungen. Die Maßnahme scheint erfolgreich gewesen zu sein, aber man muss noch abwarten, ob sich die gute Erfahrung in den nächsten Saisonen wiederholt, räumt Alfred Wallner ein.

Weiter

Ökobilanz (Seite 2 von 5)