Beleuchtetes Treibhaus
Weder das Erdwärme-
Lichtbedarf
Pflanzen brauchen typischerweise 100 Mal mehr Licht als Büroarbeiter (50 000 lx). Deswegen wächst bei mir am Schreibtisch kein Gemüse.
Manchen Pflanzen (z. B. Salat[1]) genügt schon das Licht bei bedecktem Himmel im Freien (10 000 lx). Andere, vor allem Pflanzen wie Tomaten, die energiereiche Früchte bzw. Samen bilden sollen, wollen so viel Licht wie möglich.
Ökobilanz
Pflanzen haben einen Wirkungsgrad von weniger als 1%. D. h. bei ausschließlich künstlicher Beleuchtung müssen der Pflanze für 1 J Nährwert mehr als 100 J Energie von der Lampe zugeführt werden. Für ein bescheidenes Mittagessen mit 3500 kJ wären das nicht weniger als 350 000 kJ (= ca. 100 kWh), die sich (bei ehrlichen 900 g/kWh) mit 90 kg Kohlendioxid-
Schlussfolgerung: Erst wenn das Essen direkt im Reagenzglas wächst oder wenn wir einen Überschuss an Ökostrom haben, kann eine künstliche Beleuchtung im Treibhaus aus Sicht des Umweltschutzes vertretbar werden. (Keines von beiden ist in absehbarer Zeit zu erwarten.) Effizientere Lampen nutzen nichts, da ich in meiner Rechnung bereits ideale, verlustfreie Lampen angenommen habe!
Auch nur zusätzliche Beleuchtung, um z. B. Tomaten im Winter ernten zu können, ist abzulehnen, da bereits der Heizaufwand deutlich mehr Energie kostet als der Transport aus Südeuropa.
Kosten
Treibhäuser, die ohne Sonnenlicht unser Essen bereitstellen, sind klar unwirtschaftlich. Für das oben beschriebene vegane Mittagessen würde allein der Strom schon 20 € kosten (beim Endkundenpreis von 20 Cent/kWh).
Beispiele
Am ehesten lohnt sich ein beleuchtetes Treibhaus für Pflanzen, die nicht viel Licht brauchen. In England werden bereits Kräuter und Sprossen im Keller gezüchtet, nur mit LED-
Zur illegalen Drogengewinnung wird Hanf, von der Außenwelt abgeschottet, mit künstlicher Beleuchtung gezogen. Das braucht schätzungsweise 300–
Eine vertikale Farm in einer 1 ha großen Halle braucht 10 000 MWh Strom pro Jahr – so viel wie 1900 Einfamilienhäuser.[5]
Mein Fazit
Alle, die rechnen können, müssen künstliches Licht als Ersatz für die Sonne ablehnen.
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Quellen
[1] | Philips/AEG: Künstliche Belichtung im Gartenbau (PDF, 3 MB), S. 26 |
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[5] | Permakultur- |