Kritik an der Ökostrom-Förderung
Ich denke, die Förderung der derzeit noch nicht konkurrenzfähigen Ökostrom-
Warum fixe Einspeisetarife?
Bei fixen Einspeisetarifen gibt es meines Erachtens das Problem: Entweder sind sie zu niedrig oder höher als nötig. Wäre es nicht besser, die Fördermittel zu versteigern, sodass sie an jene gingen, die am wenigsten Zuschuss pro Kilowattstunde verlangen? Ich würde erwarten, dass sich dadurch die von den Stromkunden bezahlten Förderungen auf ein optimales Maß einpendeln. Die Politik könnte auch genauer steuern, wie viel in welchen Bereich fließen soll, um zu verhindern, dass in einer Branche zu wenig oder zu viel Nachfrage entsteht. Zu viel Nachfrage ist nämlich auch schlecht. Es stimmt zwar, dass durch höhere Nachfrage in größeren Stückzahlen und damit kostengünstiger produziert werden kann. Aber zu hohe Nachfrage bedeutet i. A. auch überhöhte Preise, da voll ausgelastete Unternehmen keinen Grund haben, die Preise zu senken, auch wenn sie die Produktion verbilligen konnten. Wohl nicht aus Zufall ist der Preis von Solarzellen genau zu dem Zeitpunkt gefallen, als in Deutschland die Einspeisetarife gesenkt wurden. "Wenn man sich näher mit dem Thema Einspeisetarife beschäftigt, wird klar, dass sich die Preise im Inland immer den jeweiligen Förderbedingungen anpassen", berichtet ein Blogger.
Es macht meines Erachtens auch einen schlechten Eindruck, wenn Ökostrom-
Gegenargumente zur Versteigerungsmethode habe ich in einer alten Pressemeldung der Stadt Wien gefunden. In Irland, Dänemark und Großbritannien sei dieses Verfahren gescheitert. Da würden mich die näheren Umstände interessieren. Damit die geförderten Projekte auch verwirklicht werden, kann eine Kaution verlangt werden. Warum soll das ein Problem sein, wenn der Antragsteller das Geld sowieso für die Öko-
Zuschlag zum Marktpreis statt Einspeisetarife?
Die Strombörse EEX schlägt vor, statt Einspeisetarifen nur Zuschläge zum Marktpreis zu zahlen.[1] Das
- wäre ein Mittel gegen immer häufigere negative Preise am Strommarkt, die durch ein zeitweiliges Überangebot an Ökostrom entstehen und
- würde den Ausbau der Ökostrom-
Produktion automatisch auf ein Maß begrenzen, das der Strommarkt aufnehmen kann.
Davon erhofft sich die EEX eine Beseitigung der "Marktverzerrung", welche konventionelle Kraftwerke möglicherweise unrentabel macht, obwohl sie zum Ausgleich von Flauten bei den Erneuerbaren benötigt werden.
Ich glaube, dass die installierte Leistung von Ökostrom-
Quoten statt Einspeisetarife?
Kritiker meinen, der Staat soll nur einen Mindestanteil des Ökostroms vorgeben und es "dem Markt" überlassen, mit welchen Ökostrom-
Kritik an der konkreten Ausgestaltung
- Alle Staaten arbeiten für sich, anstatt dass es einen EU-
weiten Wettbewerb um die effizientesten Projekte gibt. Z. B. würden Solarzellen in Süditalien oder Spanien einen viel größeren Ertrag als in Deutschland liefern. Deutschland will aber lieber die eigene Wirtschaft fördern. - Es werden nicht unbedingt die effizientesten Technologien gefördert (z. B. Biomasse-
Kraftwerke ohne Abwärmenutzung – erst seit 2008 wird ein Mindestwirkungsgrad von 60% verlangt[2]). - Biomasse wird massiv gefördert, obwohl sie langfristig kein großes Potenzial hat. Es gibt nicht genug Brennstoff und dieser ist so teuer, dass Biomasse-
Kraftwerke voraussichtlich nie ohne Förderungen betrieben werden können. Die Ökostrom- Subventionen sollten meines Erachtens jedoch kein Dauerzustand für alle Zeit sein, sondern Erfolg versprechenden Technologien zum Durchbruch verhelfen.
Die Energiepolitik hinsichtlich Verteilung der Ökostrom-
Insbesondere fehlt es an politischen Anstrengungen, den Stromnetzausbau und die Erschließung von weiteren Speicherkapazitäten voranzutreiben. Beides wäre Voraussetzung dafür, dass 100% Ökostrom mit heutiger Technologie realisiert werden kann.
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Siehe auch
Weblinks
- ZEO2: Massenhaft verschenkter Ökostrom, 26.3.2009 – "In Deutschland warten rund 300 fertig gebaute Windräder unbeweglich auf Neujahr, weil es erst dann mehr Geld für Windstrom gibt."
- Ökostrombericht der Bundeswettbewerbsbehörde – In Österreich zahlen einen Teil der Ökostrom-
Förderung die Stromanbieter. Transparenter wäre ein eigener Aufschlag auf der Stromrechnung. (Wurde 2012 umgesetzt!) - A. T. Kearney: Energiewende: überhastet und "überfördert"?, 17.9.2013 – Die Beraterfirma empfahl Investitionsförderungen und Vergabe an die Bestbieter.
Quellen
[1] | EEX response to the public consultation of the European Commission (DG Energy) on generation adequacy, capacity mechanisms and the internal market in electricity (PDF), 7.2.2013, S. 6 – "A solution can be a premium that covers parts of the estimated costs." |
[2] | Ökostromverordnung 2008 (PDF), S. 73 |