Mario Sedlak
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Elektronische und ein mechanischer Stromzähler

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Made in Austria

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Kassierzähler

Stromzähler

Die ganze Energie, die aus dem Stromnetz zu dir nachhause fließt, muss durch einen Zähler hindurch, damit sie genau abgerechnet werden kann.

Typen

Zukünftig kann diese Unterscheidung entfallen, da mit den sog. intelligenten Stromzählern relativ kostengünstig Viertelstundenverbräuche auch bei Kleinkunden gemessen werden können. Diese Zähler müssen nicht vor Ort abgelesen werden, sondern übertragen die Daten automatisch an den Netzbetreiber.

Neben Deutschland ist Österreich eines der wenigen Länder in Europa, in denen noch vorwiegend billige mechanische Stromzähler an Stelle von elektronischen Zählern eingesetzt werden. "Dies ist eine Folge monopolartiger Strukturen der Vergangenheit, in denen die Lieferung der Zähler durch österreichische Unternehmen auch dann erfolgte, wenn ausländische Anbieter bereits fortgeschrittenere Technologien angeboten haben", informiert die E-Control[2] und gibt damit ein Beispiel für die Vorteile der Marktwirtschaft.

Von den 5,5 Millionen Stromzählern in Österreich waren im Jahr 2006:[3]

Nicht mitgerechnet sind Stromverbrauchsmessgeräte, die in die Steckdose gesteckt werden und anzeigen, wie viel Energie das Handy-Netzteil, der Kühlschrank, die Waschmaschine etc. bezieht (sehr hilfreich beim Stromsparen).

Vergangenheit

1984 wurde in Österreich ein neuer Stromtarif ("Gewerbemaximumtarif") eingeführt, wo nach Spitzenleistung abgerechnet wird. Die dafür nötigen Leistungszähler wurden als "Weltneuheit" angepriesen, obwohl es Derartiges schon längst gab. Weiters hieß es: "Später sollen auch Haushaltskunden umgestellt werden."[4] Aufgrund der hohen Kosten kam es bisher nicht dazu.[5]

Genauigkeit

Der Zähler, der für deine Stromrechnung relevant ist, sollte bis auf max. 2% Abweichung den korrekten Wert anzeigen. Das wird ca. einmal pro Jahrzehnt stichprobenartig überprüft. Normalerweise arbeiten die Zähler jahrzehntelang zuverlässig, aber Fehlfunktionen mit tw. drastisch falschen Ergebnissen kommen vor.

Eigenverbrauch

Stromzähler verbrauchen für ihre Arbeit selbst Strom: ca. 1–W.[6] Elektronische Stromzähler sind tendenziell etwas sparsamer als mechanische Stromzähler.

Der Zähler misst seinen Eigenverbrauch nicht mit. Wenn kein Strom verbraucht wird, darf nichts gezählt werden.[7] Diese ungezählten Energiemengen fließen in die Netzverluste und werden letztlich natürlich dennoch von den Kunden bezahlt (siehe "Netzverlustentgelt" auf deiner Stromrechnung).

Bezeichnungen

Fachleute und Behörden sprechen lieber von Elektrizitätszählern. "Stromzähler" klinge zu ungenau – es wird ja nicht die Stromstärke, sondern die Energie gemessen. Mir erscheint "Elektrizität" allerdings keineswegs präziser als "Strom". Passender ist die Bezeichnung Energiezähler, was allerdings auch z. B. ein Wärmezähler sein könnte. Daher wird Elektroenergiezähler verwendet. Kilowattstundenzähler ist ein weiterer Name, den man antreffen kann, aber der würde ebenfalls auf einen Wärmezähler passen, da Wattstunden eine Maßeinheit für die Energie und nicht nur für Strom sind. Außerdem gibt es auch Leistungszähler, aber "Kilowatt­zähler" ist nicht üblich. Als Oberbegriff ist Stromzähler (oder Elektrozähler) meines Erachtens nicht verkehrt.

Ein Zählpunkt ist eigentlich auch nichts anderes als ein Stromzähler. Auch wenn der Zähler mehrere Zählwerke hat, ist er nur ein Zählpunkt. Das ist relevant für die Zählpunktpauschale – eine "Steuer" auf Stromzähler.

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Stromverbrauchsmessgerät

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Stromzähler für Hochspannung

Zählpunkte werden im Stromhandel verwendet. Jeder Zählpunkt gehört zu einer Bilanzgruppe. So wird z. B. dein Zähler deinem Stromanbieter zugeordnet. Jeder Zählpunkt hat eine eindeutige Nummer. In Deutschland und Österreich hat diese 33 Stellen und ist damit unhandlich lang (sodass der Wechsel des Stromanbieters, wo diese Nummer benötigt wird, erschwert wird). Wichtig ist, dass die Nummer gleich bleibt, auch wenn der Stromzähler ausgetauscht wird.

Kleine, mobile Strom(verbrauchs)messgeräte werden i. A. nicht als Stromzähler bezeichnet, sondern nur die Zähler, die auch von Netzbetreibern zur Abrechnung verwendet werden.

In Hochspannungsnetzen heißen die Zähler Stromwandler, weil die gemessenen Ströme nicht direkt durch den Zähler fließen (wie im Niederspannungsbereich), sondern über einen Transformator auf eine niedrigere Spannung gebracht werden.

Weiter

Quellen

[1] Elektrizitätswirtschafts- und Organisationsgesetz (ElWOG), § 17, Absatz 2
[2] E-Control: Ökostrombericht 2006 (PDF, 2 MB), S. 52
[3] E-Control: Ökostrombericht 2006 (PDF, 2 MB), S. 51
[4] Siemens Journal, 1/1984, S. 8
[5] PTB-Mitteilungen. Fachjournal der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt, 3/2012 (PDF, 5 MB), S. 12 (im PDF S. 13)
[6]
  • Mess- und Eichamt Sachsen: Messdifferenzen bei Elektrizitätszählern – "Der Eigenverbrauch eines Zählers beträgt, abhängig vom Fabrikat, für einen Wechselstromzähler ca. 13 kWh/Jahr und für einen Drehstromzähler ca. 35 kWh/Jahr."
  • Schulbuch: Fachkunde Elektrotechnik, Haan-Gruiten: Europa-Lehrmittel, 18. Aufl. 1990, S. 338 – "Der Eigenverbrauch (Eigenleistung) des Zählers beträgt etwa 1 W bis 3 W."
[7]

Seite erstellt am 22.8.2016 – letzte Änderung am 23.12.2016