Stromzähler
Die ganze Energie, die aus dem Stromnetz zu dir nachhause fließt, muss durch einen Zähler hindurch, damit sie genau abgerechnet werden kann.
Typen
- Bei Haushalten und sonstigen Kleinkunden wird i. A. nur die verbrauchte Energie gemessen.
- Entweder mit alten mechanischen Stromzählern
- oder mit moderneren elektronischen Stromzählern
- Für größere Kunden wird zusätzlich die verbrauchte Maximalleistung (größter Viertelstundendurchschnitt eines Monats oder Jahres) gemessen.
- Bei einer Leistung von mehr als 50 kW oder einem Verbrauch von mehr als 100 000 kWh/Jahr wird in Österreich der Verbrauch in jeder Viertelstunde ermittelt[1] (Lastprofilzähler).
- Außerdem werden bei großen Betrieben Zähler für Blindleistung eingesetzt, weil die Blindströme zwar keinen unmittelbaren Energieverbrauch darstellen, aber dennoch das Netz belasten.
Zukünftig kann diese Unterscheidung entfallen, da mit den sog. intelligenten Stromzählern relativ kostengünstig Viertelstundenverbräuche auch bei Kleinkunden gemessen werden können. Diese Zähler müssen nicht vor Ort abgelesen werden, sondern übertragen die Daten automatisch an den Netzbetreiber.
Neben Deutschland ist Österreich eines der wenigen Länder in Europa, in denen noch vorwiegend billige mechanische Stromzähler an Stelle von elektronischen Zählern eingesetzt werden. "Dies ist eine Folge monopolartiger Strukturen der Vergangenheit, in denen die Lieferung der Zähler durch österreichische Unternehmen auch dann erfolgte, wenn ausländische Anbieter bereits fortgeschrittenere Technologien angeboten haben", informiert die E-
Von den 5,5 Millionen Stromzählern in Österreich waren im Jahr 2006:[3]
- 5,3 Millionen Haushaltszähler (Ein- bzw. Doppeltarifzähler)
- ca. 120 000 Leistungszähler (größter Viertelstundendurchschnitt)
- ca. 30 000 Lastprofilzähler
Nicht mitgerechnet sind Stromverbrauchsmessgeräte, die in die Steckdose gesteckt werden und anzeigen, wie viel Energie das Handy-
Vergangenheit
1984 wurde in Österreich ein neuer Stromtarif ("Gewerbemaximumtarif") eingeführt, wo nach Spitzenleistung abgerechnet wird. Die dafür nötigen Leistungszähler wurden als "Weltneuheit" angepriesen, obwohl es Derartiges schon längst gab. Weiters hieß es: "Später sollen auch Haushaltskunden umgestellt werden."[4] Aufgrund der hohen Kosten kam es bisher nicht dazu.[5]
Genauigkeit
Der Zähler, der für deine Stromrechnung relevant ist, sollte bis auf max. 2% Abweichung den korrekten Wert anzeigen. Das wird ca. einmal pro Jahrzehnt stichprobenartig überprüft. Normalerweise arbeiten die Zähler jahrzehntelang zuverlässig, aber Fehlfunktionen mit tw. drastisch falschen Ergebnissen kommen vor.
Eigenverbrauch
Stromzähler verbrauchen für ihre Arbeit selbst Strom: ca. 1–
Der Zähler misst seinen Eigenverbrauch nicht mit. Wenn kein Strom verbraucht wird, darf nichts gezählt werden.[7] Diese ungezählten Energiemengen fließen in die Netzverluste und werden letztlich natürlich dennoch von den Kunden bezahlt (siehe "Netzverlustentgelt" auf deiner Stromrechnung).
Bezeichnungen
Fachleute und Behörden sprechen lieber von Elektrizitätszählern. "Stromzähler" klinge zu ungenau – es wird ja nicht die Stromstärke, sondern die Energie gemessen. Mir erscheint "Elektrizität" allerdings keineswegs präziser als "Strom". Passender ist die Bezeichnung Energiezähler, was allerdings auch z. B. ein Wärmezähler sein könnte. Daher wird Elektroenergiezähler verwendet. Kilowattstundenzähler ist ein weiterer Name, den man antreffen kann, aber der würde ebenfalls auf einen Wärmezähler passen, da Wattstunden eine Maßeinheit für die Energie und nicht nur für Strom sind. Außerdem gibt es auch Leistungszähler, aber "Kilowattzähler" ist nicht üblich. Als Oberbegriff ist Stromzähler (oder Elektrozähler) meines Erachtens nicht verkehrt.
Ein Zählpunkt ist eigentlich auch nichts anderes als ein Stromzähler. Auch wenn der Zähler mehrere Zählwerke hat, ist er nur ein Zählpunkt. Das ist relevant für die Zählpunktpauschale – eine "Steuer" auf Stromzähler.
Zählpunkte werden im Stromhandel verwendet. Jeder Zählpunkt gehört zu einer Bilanzgruppe. So wird z. B. dein Zähler deinem Stromanbieter zugeordnet. Jeder Zählpunkt hat eine eindeutige Nummer. In Deutschland und Österreich hat diese 33 Stellen und ist damit unhandlich lang (sodass der Wechsel des Stromanbieters, wo diese Nummer benötigt wird, erschwert wird). Wichtig ist, dass die Nummer gleich bleibt, auch wenn der Stromzähler ausgetauscht wird.
Kleine, mobile Strom(verbrauchs)messgeräte werden i. A. nicht als Stromzähler bezeichnet, sondern nur die Zähler, die auch von Netzbetreibern zur Abrechnung verwendet werden.
In Hochspannungsnetzen heißen die Zähler Stromwandler, weil die gemessenen Ströme nicht direkt durch den Zähler fließen (wie im Niederspannungsbereich), sondern über einen Transformator auf eine niedrigere Spannung gebracht werden.
Weiter
Quellen
[1] | Elektrizitätswirtschafts- und Organisationsgesetz (ElWOG), § 17, Absatz 2 | ||||||||||
[2] | E-[3]
| E- | [4]
| Siemens Journal, 1/1984, S. 8
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| PTB- | [6]
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