Zählpunktpauschale
Bis Ende 2006 wurde in Österreich von jedem Stromkunden zur Finanzierung von Ökostrom-
Widersinnigkeiten
- Die Zählpunktpauschale brachte für die Haushalte keineswegs die behauptete Entlastung: Nur Großverbraucher (mit mehr als 3233 kWh/Jahr) sparten, die anderen zahlten mehr!
- Wer zwei Stromzähler besitzt (z. B. für Nachtstrom und Tagstrom), zahlt die Ökostrompauschale doppelt. Nachtstrom lohnt sich dadurch erst ab einem Verbrauch von ca. 1100 kWh/Jahr.
- Bestand bisher der Anreiz, Kilowattstunden einzusparen, besteht nun der Anreiz, Stromzähler einzusparen!
- Auch Betreiber von Ökostrom-
Kraftwerken mussten die Zählpunktpauschale bezahlen (welche bei direktem Anschluss an das Hochspannungsnetz bis zu 15 000 €/Jahr betrug). Dabei sollte die Zählpunktpauschale eigentlich zu ihrer Förderung, nicht zu ihrer Belastung dienen. (Dieser Mangel wurde inzwischen behoben; es müssen nur noch Endverbraucher die Pauschale zahlen.)
Konsequenzen
Ich habe den Stromzähler für meinen elektrischen Warmwasserspeicher abgemeldet. Meinen Warmwasserspeicher schalte ich nun ein, wann ich will – und weil ich das von der Regierung vorgegebene Einsparziel ("weniger Stromzähler!") erreicht habe, werde ich dafür sogar noch finanziell belohnt.
Sinnvoll ist der Verzicht auf Nachtstrom weder für die Umwelt noch volkswirtschaftlich. Dennoch drängt die Zählpunktpauschale die sparsamen Stromkunden genau zu diesem Verzicht.
Kritik
Die Zählpunktpauschale ist für mich ein Beispiel dafür, dass es nicht egal sein kann, welche Partei in der Regierung sitzt. Eine Partei, für die Umweltschutz mehr als nur ein Lippenbekenntnis ist, kommt nicht auf die Idee, eine "Stromzählersteuer" einzuführen.
Auch die teilweise Befreiung von den Ökostromkosten, die für Leute mit Mindesteinkommen möglich ist, kritisiere ich:
- Für den geringen Betrag ist ein relativ hoher Verwaltungsaufwand nötig.
- Durch die Deckelung des Förderbeitrags erhöhen sich für die Befreiten die Fixkosten, während die Kosten pro Kilowattstunde sinken – eine Einladung zu Mehrverbrauch und somit wieder genau der falsche Anreiz!
Weiter
Siehe auch
Weblinks
- Parlamentsrede von Bundesrätin Elisabeth Kerschbaum über Ökostrom und die Zählpunktpauschale – Finde ich ganz unterhaltsam. Man bekommt einen hautnahen Eindruck, wie es in Sitzungen des Hohen Hauses zugeht.
- AK stimmte Verteuerung für Haushalte zu
- Aktuelles Regelwerk der Ökostromfinanzierung in Österreich (Javascript erforderlich)