Stromhandel
Seit der Strommarkt-
Wie funktioniert der Stromhandel?
Zur Veranschaulichung des Strommarkts wird gerne ein Vergleich mit einem großen See verwendet:
- Kraftwerke leiten Wasser in den See ein.
- Verbraucher entnehmen Wasser an anderer Stelle aus dem See.
Kein Verbraucher bekommt direkt das Wasser aus bestimmten Kraftwerken – trotzdem macht es Sinn, vereinfachend so zu tun, als ob das möglich wäre: Das Wasser muss nur irgendwo in den See eingeleitet werden und kann irgendwo anders verkauft werden. Das Wasser ist ja an allen Einspeise- und Entnahmestellen dasselbe (der elektrische Strom ist überall im Netz derselbe). Es muss nur verhindert werden, dass die Wassermenge einer "Quelle" mehrmals verkauft wird. Deshalb gibt es Bilanzgruppen zur genauen "Buchführung" und ausführliche Vorschriften über die Stromkennzeichnung.
Distanzen sind für die Stromhändler kein Thema. Ob sie eine Megawattstunde im Heimatland oder tausende Kilometer entfernt einkaufen, kann ihnen egal sein – Übertragungsverluste gibt es für sie nicht. Die wären bei der Vielzahl an gleichzeitig stattfindenden Geschäften auch kaum genau zuordenbar. An den meisten Staatsgrenzen gibt es jedoch Engpässe im Netz, aufgrund derer der Stromhandel über mehrere Länder hinweg nur schwer möglich ist. Deswegen gibt es auch keinen einheitlichen Strompreis für ganz Europa.
Umweltschutz
Stromhandel führt nicht nur zu tendenziell günstigeren Strompreisen, sondern ist prinzipiell auch gut für die Umwelt:
- Ineffiziente Kraftwerke werden aus Kostengründen abgeschaltet.
- Günstigere (d. h. effizientere) Kraftwerke können besser ausgelastet werden.
Vordergründig sieht es zwar so aus, als würden Wärmekraftwerke seit der Liberalisierung auch dann in Betrieb gehen, wenn sie eigentlich gar nicht gebraucht werden, weil sie nur noch darauf achten, ob sie "Profit" machen können. Tatsächlich werden sie aber immer gebraucht, wenn es jemanden gibt, der für ihren Strom zahlt. Wenn ein Wärmekraftwerk, das früher nur im Winter im Einsatz war, nun zu allen Jahreszeiten Strom erzeugt, dann ist entweder der Stromverbrauch gestiegen oder es hat irgendwo anders ein altes Wärmekraftwerk mit geringerem Wirkungsgrad abgestellt.
Weiter
Siehe auch
- Ausgleichsenergie – Früher konnte man sich nicht vorstellen, wie Stromhandel möglich sein sollte, wenn es nur ein Netz gibt.
- Umweltwirkungen durch den Verbrauch von Strom – Auch hier spielt der Stromhandel eine Rolle.
Weblinks
- Marktberichte der E-Control
- APCS: Marktvolumen in Österreich