Umweltwirkungen je nach Tageszeit des Stromverbrauchs
Über Strom und Umweltschutz wird viel geschrieben, aber nur selten, dass die Umweltwirkungen durch den Verbrauch von Strom je nach Tageszeit größer oder kleiner sind. Den folgenden "Umwelttipp" kennst du daher wahrscheinlich noch nicht.
Schwankende Stromnachfrage im Tagesverlauf
Es wird nicht immer gleich viel Strom gebraucht:[1]
- Während den Arbeitszeiten (ca. 8–
18 Uhr werktags) ist der Stromverbrauch höher als sonst. - Mittags gibt es eine Verbrauchsspitze, weil da viele Leute ihr Essen im E-Herd kochen.
- Abends, wenn überall das Licht eingeschaltet wird, gibt es eine weitere Verbrauchsspitze. Im Winter ist diese sogar höher als die Mittagsspitze.
- Nachts, wenn die meisten Menschen schlafen, wird am wenigsten Strom gebraucht.
Wirkung eines Stromverbrauchs zu Zeiten hohen Verbrauchs
- Das Stromnetz wird stärker belastet und muss evtl. ausgebaut werden.
- Die höheren Ströme bedeuten auch überproportional hohe Energieverluste in den Leitungen.
- Wenn die Stromverbrauchsspitzen steigen, müssen evtl. neue Kraftwerke gebaut werden:
- In Österreich besteht diese Gefahr nicht, da es viele Pumpspeicherkraftwerke gibt. Doch bei stärkerer Inanspruchnahme müssen diese nachts mehr Wasser in den Stausee hochpumpen, und dabei geht 20–
40% der eingesetzten Energie verloren (wenn man die Verluste im Stromnetz mitrechnet). - In Gegenden, wo mangels Gebirge keine Speicherkraftwerke errichtet werden können, müssen für die Spitzenlasten Gaskraftwerke gebaut werden, die in Betrieb gehen müssen, auch wenn die anfallende Abwärme nicht gebraucht wird. Das bedeutet höheren Verbrauch an fossiler Energie.
- In Österreich besteht diese Gefahr nicht, da es viele Pumpspeicherkraftwerke gibt. Doch bei stärkerer Inanspruchnahme müssen diese nachts mehr Wasser in den Stausee hochpumpen, und dabei geht 20–
Wirkung eines Stromverbrauchs zu Zeiten niedrigen Verbrauchs
- Pumpspeicherkraftwerke werden weniger pumpen.
- Wärmekraftwerke müssen ihre Leistung weniger drosseln. Bei der Drosselung wird der Wirkungsgrad schlechter.
Bei möglichst gleichmäßiger Stromnachfrage ist die Stromproduktion am effizientesten. Deswegen ist es für die Umwelt von Vorteil, wenn du leistungsstarke Elektrogeräte (alle, die irgendetwas aufheizen) zu möglichst verbrauchsarmen Zeiten in Betrieb nimmst.
Wichtig: Umweltschonend ist nur die Verlagerung eines Stromverbrauchs in die Schwachlast-
Schwankende Stromerzeugung im Tagesverlauf
In Deutschland und Österreich wurden bereits so viele Solarzellen errichtet, dass der von konventionellen Kraftwerken zu deckende Bedarf oft nicht mehr mittags, sondern früh morgens und spät abends maximal wird. Diese Zeiten sollte man, wenn möglich, daher auch meiden.
Der Stromverbrauch abzüglich der Solarstrom-
Zukunft
Wenn es mit dem Ausbau der Solar-
Mein Beitrag
Ich schalte meinen Warmwasserspeicher und Geschirrspüler möglichst nur in der Nacht ein. Wäsche wasche ich nach Möglichkeit am Wochenende.
Finanzieller Vorteil für dich
Wenn du zwei getrennte Stromzähler für Tag- und Nachtstrom hast, kannst du sogar etwas sparen, indem du Geräte möglichst nicht am Tag, sondern in der Nacht einschaltest.
Bei mir ist das nicht der Fall, da ich meinen Nachtstromzähler abgemeldet habe, weil die Fixkosten eines 2. Zählers höher sind als meine mögliche Ersparnis durch den günstigeren Energiepreis. Somit könnte ich meinen Warmwasserspeicher auch mittags von 11–
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Quellen
[1] | Vgl. Statistik der E-Control, Abschnitt "Täglicher Belastungsablauf" |