Mario Sedlak
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Umweltwirkungen je nach Tageszeit des Stromverbrauchs

Über Strom und Umweltschutz wird viel geschrieben, aber nur selten, dass die Umweltwirkungen durch den Verbrauch von Strom je nach Tageszeit größer oder kleiner sind. Den folgenden "Umwelttipp" kennst du daher wahrscheinlich noch nicht.

Schwankende Stromnachfrage im Tagesverlauf

Es wird nicht immer gleich viel Strom gebraucht:[1]

Wirkung eines Stromverbrauchs zu Zeiten hohen Verbrauchs

Wirkung eines Stromverbrauchs zu Zeiten niedrigen Verbrauchs

Bei möglichst gleichmäßiger Stromnachfrage ist die Stromproduktion am effizientesten. Deswegen ist es für die Umwelt von Vorteil, wenn du leistungsstarke Elektrogeräte (alle, die irgendetwas aufheizen) zu möglichst verbrauchsarmen Zeiten in Betrieb nimmst.

Wichtig: Umweltschonend ist nur die Verlagerung eines Stromverbrauchs in die Schwachlast-Zeiten, nicht ein zusätzlicher oder unnötiger Verbrauch. Stromsparen ist nach wie vor das Beste für die Umwelt.

Schwankende Stromerzeugung im Tagesverlauf

In Deutschland und Österreich wurden bereits so viele Solarzellen errichtet, dass der von konventionellen Kraftwerken zu deckende Bedarf oft nicht mehr mittags, sondern früh morgens und spät abends maximal wird. Diese Zeiten sollte man, wenn möglich, daher auch meiden.

Der Stromverbrauch abzüglich der Solarstrom-Erzeugung ist in Deutschland und Österreich derzeit relativ konstant. D. h. die Verlagerung des Stromverbrauchs bringt momentan keine so große Umweltentlastung wie früher.

Zukunft

Wenn es mit dem Ausbau der Solar-Kapazitäten so weitergeht, werden die Pumpspeicherkraftwerke irgendwann typischerweise untertags pumpen und in der Nacht erzeugen. Dann wird es sogar besser sein, den Strom untertags zu verbrauchen. Viele, die selbst Solarstrom produzieren, machen das bereits heute so, weil sie damit Netzgebühren sparen.

Mein Beitrag

Ich schalte meinen Warmwasserspeicher und Geschirrspüler möglichst nur in der Nacht ein. Wäsche wasche ich nach Möglichkeit am Wochenende.

Finanzieller Vorteil für dich

Wenn du zwei getrennte Stromzähler für Tag- und Nachtstrom hast, kannst du sogar etwas sparen, indem du Geräte möglichst nicht am Tag, sondern in der Nacht einschaltest.

Bei mir ist das nicht der Fall, da ich meinen Nachtstromzähler abgemeldet habe, weil die Fixkosten eines 2. Zählers höher sind als meine mögliche Ersparnis durch den günstigeren Energiepreis. Somit könnte ich meinen Warmwasserspeicher auch mittags von 11–12 Uhr aufheizen lassen und es würde mir nicht mehr oder weniger kosten, was ich aber aus Umweltschutz-Gründen nicht tue.

Weiter

Stromverbrauchswachstum

Quellen

[1] Vgl. Statistik der E-Control, Abschnitt "Täglicher Belastungsablauf"

Seite erstellt am 23.1.2008 – letzte Änderung am 22.10.2015