Siehe auch
Unwissenschaftliche Denkweisen
Wissenschaftlich ist nach meiner weit gefassten Definition jedes Lernen aus Erfahrung. Unwissenschaftlich ist daher:
- nicht lernen zu wollen
- etwas für wahr zu halten, was sich nicht mit Erfahrungen begründen lässt – Ich nenne das Vorurteil.
Beispiele
- "Ich habe Wichtigeres zu tun, als meine Ansichten zu überprüfen."
- "Es ist mir egal, ob sich meine Ansichten beweisen lassen."
- "Von der Idee habe ich noch nie etwas gehört. Daher kann es keine gute Idee sein."
- "Es muss eine Wiedergeburt geben, denn wo bliebe denn sonst die Gerechtigkeit?"
Typische Eigenschaften
Jemand denkt unwissenschaftlich, wenn er
- auf seinem Standpunkt beharrt, auch wenn er auf einen Einwand kein Gegenargument hat.
- seine Ansichten allein mit seiner besseren Ausbildung oder mit seinem höheren Alter oder gar nicht begründet, weil es "offensichtlich" ist, dass er Recht hat.
- es als Ausdruck des Misstrauens empfindet, wenn man ihm nicht glaubt, sondern sich selber überzeugen will.
- unerschütterliches Vertrauen in Experten hat.
- mit Falschinformation und unsachlichen Argumenten arbeitet, um andere zu überzeugen oder lächerlich zu machen.
- niemals zugibt, dass er sich geirrt hat.
- keinerlei Kritik akzeptiert.
- nicht die Wahrheit sucht, sondern das, was ihm schön und sinnvoll erscheint.
- etwas glaubt, nur weil es die meisten anderen glauben.
- sich mehr für Einzelschicksale als für wissenschaftliche Studien interessiert.
Vorkommen
Viele Menschen haben unwissenschaftliche Denkweisen. Die einen mehr, die anderen weniger. Unwissenschaftliches sehe ich auch hier:
- Philosophie – weil sie Fragen beantworten will, die man nicht anhand von Erfahrung beantworten kann
- Glaube – weil man etwas für wahr hält, was man nicht beweisen kann
- Gefühlsmensch – weil er seinen Gefühlen mehr glaubt als seiner Erfahrung
- Lobbys – weil sie die Wahrheit so zurechtbiegen, wie es ihnen passt
Und, ganz wichtig: Auch Wissenschaftler denken nicht immer wissenschaftlich. Sie sind auch nur Menschen, die Fehler machen und sich nicht immer streng an die Grundsätze der wissenschaftlichen Methode zur Erkenntnisgewinnung halten.
Meine Haltung
Es stört mich überhaupt nicht, wenn jemand nicht lernen will und einfach das glaubt, was ihm gefällt. Traurig finde ich jedoch, wenn sich in Diskussionen oder bei Konflikten die Menschen mit ihren unwissenschaftlichen Denkweisen durchsetzen können. Das ist meines Erachtens eine Niederlage für die Wahrheit und alle Wahrheitssucher.
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Siehe auch
- Ideologie – Soll-
Aussagen sind grundsätzlich nicht wissenschaftlich begründbar. Kritikwürdig ist vor allem die Überzeugung, dass die eigenen Wertvorstellungen "besser" als die von anderen sind.