Denkweisen von Gefühlsmenschen
In der Fernsehserie Raumschiff Enterprise gibt es Wesen, die sich von Gefühlen ernähren. Für einen Physiker ist das absurd, da Gefühle keine eigenständige physikalische Realität besitzen, doch Gefühlsmenschen dürfte es plausibel erscheinen, denn auch sie "leben" von Gefühlen.
- Positive Gefühle, die man ihnen entgegenbringt (durch ein Lächeln, Lob, Anerkennung, Zuwendung usw.), werden von ihnen als "Geschenk" erlebt. Sie brauchen solche "geistige Nahrung".
- Negative Gefühle, die man in ihnen hervorruft, erleben sie als Boswilligkeit und Bedrohung.
So verstehe ich, wieso es für Gefühlsmenschen wichtiger ist, dass etwas schön und angenehm ist als dass es logisch und wahr ist.
- Gefühlsmenschen freuen sich über jede Freundlichkeit, egal ob echt oder gespielt. Für sie ist es schlicht absurd, sich über etwas Schönes nicht zu freuen – ein leckeres Essen lehnt man doch auch nicht ab. So betrachtet ist es logisch, sich für ein erhaltenes Lob zu bedanken.
- Gefühlsmenschen neigen dazu, den Übermittler von schlechten Nachrichten zu bestrafen. Schließlich war er es, der ihnen Leid zugefügt hat.
- Gefühlsmenschen gehen mit gutem Beispiel voran und lügen, wenn die Wahrheit verletzend sein könnte – obwohl gleichzeitig Ehrlichkeit "das Wichtigste" für sie ist.
- Unterdrückung von positiven Gefühlen ist für Gefühlsmenschen eine Horrorvorstellung. Negative Gefühle sollen hingegen unterdrückt und von ihnen ferngehalten werden.
Auf Widersprüche in ihren Denk- und Verhaltensweisen angesprochen, entgegnen Gefühlsmenschen typischerweise, dass man Menschen eben nicht mit "kalter" Logik begreifen kann. Aus meiner Sicht lassen sich Gefühlsmenschen aber durchaus logisch verstehen. Nur ist das Ziel, das sie verfolgen, für Vernunftmenschen nicht naheliegend:
Gefühlsmenschen wollen täglich viele positive, aber keine negativen Gefühle erleben und ordnen diesem Wunsch alles andere unter.
Damit unterscheiden sie sich drastisch von einem Wissenschaftler, der möglichst viele Erkenntnisse haben will und sich freut, wenn er etwas Neues über die Welt erfährt, egal ob das etwas Schönes oder Enttäuschendes ist. Unterdrückung von Erkenntnissen ist für einen Wissenschaftler eine Horrorvorstellung. Ein Gefühlsmensch hingegen kann ohne das Schöne, Angenehme nicht leben. Er braucht positive Gefühle wie einen Bissen Brot. Das erklärt
- wieso sich Gefühlsmenschen durch keinerlei wissenschaftliche Argumente von ihrem Standpunkt abbringen lassen, wenn sie das unglücklich machen würde
- wieso sie unerschütterlich an das Gute glauben
- wieso sie es vorziehen, gewisse Dinge nicht zu wissen und ein "Haar in der Suppe" nicht zu suchen
- ...
Ich kann das durchaus verstehen: Wenn ich mich entscheiden müsste, auf das Essen oder auf die wissenschaftliche Denkweise zu verzichten, wäre ich genauso.
Weiter
Psychologie: Vernunftmensch | ||
Denkweisen: Denkweisen von Anhängern der Chemtrail- |