Philosophie und Modelle
Seit der Relativitätstheorie wissen wir: Den absoluten Raum und die absolute Zeit, wie sie von Newton (und den Philosophen) früher angenommen worden waren, gibt es nicht.
Folgerungen
- Aus Sicht der Wissenschaft ist Newtons Mechanik immer noch gültig, wenngleich nur näherungsweise für geringe Geschwindigkeiten und nicht zu starke Schwerkraftfelder.
- Aus Sicht der Philosophie hat sich die Wissenschaft fundamental geirrt. Und wenn sie sich einmal geirrt hat, liegt sie mit ihren heutigen Theorien wahrscheinlich auch vollkommen daneben ...
Auch die Theorien selbst werden philosophisch interpretiert:
- Als Newtons Mechanik noch unwiderlegt war, haben die Philosophen gemeint, daraus schließen zu können, dass alles vorherbestimmt ist. Das wäre nur korrekt gewesen, wenn die Modellvorstellung exakt mit der Wirklichkeit übereinstimmt. Um herauszufinden, ob sie exakt stimmt, bräuchte man unendlich genaue Messungen. Da man diese in der Praxis aber nicht hat, war die Schlussfolgerung der Philosophen meines Erachtens unzulässig bzw. unbedeutend.
- In der Quantentheorie sehen die Philosophen viele Paradoxa, die es aus Sicht der Physik, die sich auf das Beobachtbare beschränkt, nicht gibt.
Wir wissen nie, ob unsere Modelle die Wirklichkeit exakt abbilden. Es gibt oft auch völlig verschiedene Modelle, die zu genau den gleichen Voraussagen führen. Aus Sicht der Philosophie sind die Modelle dennoch nicht gleichwertig, da die Philosophen anscheinend glauben, aus den (unbeobachtbaren) Dingen, aus denen ein Modell aufgebaut ist, irgendwelche Schlussfolgerungen über die Wirklichkeit ziehen zu können. Das ist aus Sicht der Wissenschaft und Wissenschaftstheorie ein Trugschluss.