Philosophische Ansichten
"Es ist unmöglich, nicht zu philosophieren", wurde ich in einem Diskussionsforum informiert. Egal, welche Ansicht man hat, sie ist in der Philosophie sicher bereits unter einem bestimmten Namen bekannt. Ich habe festgestellt, dass ich mit vielen Denkrichtungen und Philosophen Gemeinsamkeiten habe:
Was können wir wissen?
- Immanuel Kant erklärte, dass wir die Welt, das "Ding an sich", niemals objektiv erfahren können. Diese Ansicht heißt Phänomenalismus.
- David Hume wies darauf hin, dass wir die Welt nur durch unsere Sinnesorgane wahrnehmen können, aber nie sicher sein können, dass diese die Außenwelt korrekt wiedergeben.
- Platon verglich die Situation mit einem Gefangenen in einer Höhle, der nur Schatten an der Wand sieht und diese für die wahre Wirklichkeit hält.
- Descartes stellte fest, dass man nie sicher sein kann, gerade wach zu sein. Alles könnte nur ein Traum sein. Diese Ansicht nennt man Solipsismus. Offenbar gibt es in dem "Traum" jedoch Naturgesetze, die man erforschen kann. Daher macht es letztlich keinen Unterschied, ob das Universum "wirklich" existiert oder nur ein Traum ist.
Was ist wissenschaftlich?
- Karl Popper definierte, dass eine Behauptung genau dann wissenschaftlich ist, wenn es die prinzipielle Möglichkeit gibt, sie zu widerlegen.
- Imre Lakatos wies darauf hin, dass wissenschaftliche Theorien nicht sofort aufgegeben werden, wenn sie widerlegt wurden. Vielmehr werden sie so abgeändert, dass sie wieder stimmen. Erst wenn es Theorien gibt, die eindeutig bessere Voraussagen machen, werden die alten verworfen.[1]
- Paul Feyerabend meinte, in der Wissenschaft darf keine Methode zur Erkenntnisgewinnung prinzipiell ausgeschlossen sein.
- Materialismus ist die Ansicht, dass es nichts "Geistiges" gibt (vgl. Leib-
Seele- ). Anders ausgedrückt (Physikalismus): Wenn zwei Objekte dieselben physikalischen Eigenschaften haben, dann gibt es zwischen ihnen keinen Unterschied (vgl. Menschen mit Bewusstsein und "Zombies").Problem - Auch laut Naturalismus gibt es keine "übernatürlichen" Phänomene (wie z. B. Gott oder "Geist").
- Der Rationalismus lehnt Glaubenswahrheiten, die nicht mit der Vernunft hinterfragt werden dürfen, ab.
- Der Empirismus erachtet die Sinneserfahrungen als einzige mögliche Quelle von Erkenntnissen über die Wirklichkeit.
- Erkenntnistheoretischer Fundamentalismus ist die Ansicht, dass man ausgehend von gewissen, nicht begründbaren Annahmen Erkenntnisse gewinnen kann. (Meine Annahme ist: "Aus Erfahrung kann man lernen.")
- Aussagen über das Wünschenswerte (Soll-
Aussagen) sind niemals wissenschaftlich, sondern Ideologie. Was man tun soll, lässt sich nicht empirisch beobachten und nicht aus Beobachtungen (Ist- Aussagen) ableiten (Humes Gesetz, Sein- Sollen- Fehlschluss). Es ist nicht einmal möglich, Gut und Böse objektiv zu definieren (naturalistischer Fehlschluss).
Kritik am Philosophieren
- Ludwig Wittgenstein schrieb: "wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen."
- Positivismus ist die Ansicht, dass Fragen, die nicht anhand von Erfahrung beantwortbar sind, sinnlose "Scheinfragen" sind. Für einen Positivisten macht es keinen Unterschied, ob etwas nicht existiert oder nicht beobachtbar ist.
Meine Ansicht
Ich sehe mich hauptsächlich als Empiriker. Daraus folgen meines Erachtens alle Ansichten, die ich auf dieser Seite zusammengestellt habe.
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Siehe auch
Quellen
[1] | Imre Lakatos: Die Methodologie der wissenschaftlichen Forschungsprogramme. Braunschweig: Vieweg, 1982 (amerik. Original 1977), S. 1– |