Ökobilanz von Plastikverpackungen
Ökobilanzen bringen oft überraschende Ergebnisse. Plastikverpackungen sind ein Beispiel hierfür. Entgegen weit verbreiteten Vorurteilen sind sie – trotz Verwendung von endlichen Rohstoffen – in vielen Fällen die umweltfreundlichste Verpackung:
- Plastikflaschen brauchen weniger Ressourcen als Glasflaschen.
- Zeitschriften in einem Papierkuvert zu verschicken, verursacht eine rund 20% höhere Umweltbelastung als die Verwendung einer dünnen Plastikfolie.
- Das umweltfreundlichste Einkaufssackerl ist eine robuste Tragetasche aus recyceltem Kunststoff.[1]
- Das dünne Plastiksackerl aus der Obst- und Gemüseabteilung durch eines aus Papier zu ersetzen, wäre kontraproduktiv für die Umwelt, denn das Papiersackerl hat einen um 50% größeren Klimafußabdruck.
Gleichstand
In Ökobilanzen zeigen sich weder für Papiersackerln noch für Sackerln aus biologisch abbaubaren Kunststoffen eindeutige Vorteile gegenüber herkömmlichen Plastiksackerln.[2]
Tragetaschen aus Papier sind aus ökologischer Sicht nicht generell besser als solche aus Kunststoff, weil Papier recht energieintensiv in der Herstellung ist und Papiersackerln dicker als Plastiksackerln sein müssen, um genauso reißfest zu sein. Außerdem müssen die Zellstofffasern besonders lange sein und mit Chemikalien behandelt werden, damit sie der Belastung standhalten. Das erschwert wiederum das Recycling der Papiertaschen.
Eine einmalig verwendete Plastik-
- eine dreimal verwendete Papier-
Tragetasche - eine 30 Mal verwendete Baumwoll-
Tragetasche
Im Vergleich zu einer Tragetasche aus recyceltem Kunststoff muss eine Baumwoll-
Mein Fazit
Bei ordnungsgemäßer Entsorgung gibt es keinen Grund, Plastiksackerln zu verteufeln. Stattdessen sollte eine möglichst oftmalige Verwendung von Taschen – egal aus welchem Material! – gefördert werden.
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Anderes Beispiel für Ökobilanzen: Ökobilanz von Elektroautos |
Quellen
[1] | Deutsche Umwelthilfe: Einweg- |
[2] | Deutsches Umweltbundesamt: Plastiktüten (PDF), S. 5 |
[3] | Studie der Schweizer Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (EMPA) aus dem Jahr 2008 laut
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