Rohstoffverbrauch
Was die Menschheit für ihre Versorgung mit Energie und Produkten braucht, nimmt sie großteils aus der Natur. Das ist nicht wenig.
Größenordnungen
Rohstoffverbrauch | ||
---|---|---|
weltweit[1] | 80 | Gt/Jahr |
weltweit pro Kopf | 10 | t/Jahr |
Deutschland pro Kopf | 70 | t/Jahr |
Österreich pro Kopf[2] | 19 | t/Jahr |
ein Einfamilienhaus[3] | 440 | t |
Autobahn[4] | 33 | t/m |
große Brücke[5] | 85 | t/m |
Gehsteig[6] | 1 | t/m |
Ca. 50% des Rohstoffverbrauchs entsteht durch die Errichtung von Bauwerken.
Deutschlands Rohstoffverbrauch ist wahrscheinlich wegen dem Abbau von Kohle so viel größer als der in Österreich.
Umweltwirkungen
Häufige Umweltprobleme bei der Rohstoffgewinnung:
- Freisetzung von Schadstoffen
- Zerstörung von Biotopen
- hoher Energieverbrauch
Erschöpfung der Lagerstätten
Immer wieder wird vor dem Ende der Verfügbarkeit gewarnt, z. B. bei
- fossiler Energie
- Sand (Wüstensand taugt nicht als Beigabe zu Zement zum Bauen.)
- seltenen Metallen
Andererseits sind viele Rohstoffe noch nicht so knapp, dass sich Wiederverwertung lohnt.
Da sich die Vorkommen nach menschlichen Maßstäben nicht erneuern, ist es grundsätzlich tatsächlich nur eine Frage der Zeit, bis diese aufgebraucht sind. Vielleicht wird man dann alte Mülldeponien als Rohstoffquelle nutzen. Problematisch könnte es für seltene Stoffe sein, die nur in geringen Spuren (z. B. in elektronischen Bauteilen) verwendet werden. Obwohl chemische Elemente durch menschliche Nutzung i. A. nicht verloren gehen, kann es praktisch und wirtschaftlich unmöglich sein, diese zurückzugewinnen.
Meine Einschätzung
- Der Energieverbrauch ist das Hauptproblem.
- Freisetzung von Schadstoffen ist ein lokales Problem, das durch lokale Maßnahmen minimiert werden kann.
- Biotope werden nicht nur zerstört, sondern es werden auch neue geschaffen, z. B. nährstoffarme Böden oder Steilwände. Siehe Umweltwirkungen von Kohle
- Bis jetzt ist der Menschheit kein Rohstoff ausgegangen, und es wird der Menschheit auch so schnell kein Rohstoff ausgehen. Immer wieder werden neue Vorkommen und Verfahren gefunden. Wenn es knapp wird, steigt der Preis, und dann wird die Menschheit erst so richtig kreativ und aktiv.
- Je nach Rohstoff sind die Umweltwirkungen bei dessen Produktion sehr unterschiedlich. Es macht daher nicht viel Sinn, auf die Gesamtmengen zu schauen oder diese minimieren zu wollen.
Mein Fazit
Die Reduzierung des Rohstoffverbrauchs hat an sich geringe Priorität. Wer auf den Energieverbrauch oder die Klimabilanz achtet, berücksichtigt aber sowieso automatisch auch den Verbrauch von global kritischen Rohstoffen mit.
Weiter
Siehe auch
- Biomasse – Rohstoffe biologischen Ursprungs
Quellen
[1] | Private Banking. Wirtschaftsmagazin der Presse, ohne Datum [ca. 11.2021], S. 46 |
[2] | Private Banking. Wirtschaftsmagazin der Presse, ohne Datum [ca. 11.2021], S. 44 |
[3] | Report Plus. Mehrwert für Manager, 5/2019, S. 22 |
[4] | Report Plus. Mehrwert für Manager, 5/2019, S. 22 |
[5] | Report Plus. Mehrwert für Manager, 5/2019, S. 22 |
[6] | Report Plus. Mehrwert für Manager, 5/2019, S. 22 |