Umweltwirkungen von Kohle
Es ist hinlänglich bekannt, dass die Verbrennung von Kohle Gift für das Klima ist und die Luft verschmutzt. Es gibt aber auch regionale Auswirkungen des Kohleabbaus.
Flächenverbrauch
In Deutschland wird auf über 590 km2 Kohle abgebaut. Es werden ungefähr 2 ha/Tag abgebaggert. Insgesamt wurde in Deutschland bisher eine Fläche von ca. 2400 km2 belegt.
Zerstörung von Biotopen
- Ganze Wälder, Feuchtgebiete und Auensysteme sind verschwunden (z. B. südlich von Leipzig). Fließgewässer wurden zu Abflussrinnen umgewandelt.
- Mit dem Aushub werden u. U. schädliche Chemikalien an die Oberfläche gebracht. Z. B. gelangte "rostiger Schlamm" in die Spree ("Verockerung") und erstickte die Lebewesen.
- bergbaubedingte Versauerung von Grund- und Oberflächenwasser ("Kippenversauerung")
- Natürschützer beklagen den Verlust jahrtausendealter "natürlicher Bodenvielfalt". Es sei nicht möglich, die fruchtbaren Böden nach dem Abbau der Kohle wiederherzustellen. Eine biologische Landwirtschaft sei ausgeschlossen. Ich bin skeptisch, ob das stimmt; laut anderer Quelle erreicht der Boden nach 40 Jahren wieder seine volle Leistungsfähigkeit.[1]
Absenkung des Grundwassers
Damit die Kohle im Trockenen gewonnen werden kann, wird rund um die Grube das Grundwasser auf bis zu 550 m Tiefe abgepumpt. Das wirkt sich in einem weiten Umkreis aus. Ganze Feuchtgebiete (z. B. entlang der ersten 12 km der Niers[2]) vertrocknen. Manchmal sind das die letzten Zufluchtsorte für seltene Tier- und Pflanzenarten.
Um die wertvollen Biotope zu retten, müssen sie u. U. künstlich bewässert werden (z. B. der Naturpark Schwalm-
Entstehung von neuen Biotopen
Auf den ersten Blick verwandeln Bagger schöne Naturlandschaften in öde Wüsten. Zerstörung pur. Doch inzwischen hat sich herumgesprochen, dass die "verwundete Erde" für viele gefährdete Tier- und Pflanzenarten ein idealer Lebensraum ist.[3] Das hat folgende Gründe:
- Es wird ein nährstoffarmer Boden ausgehoben (der seit Erfindung des Kunstdüngers selten geworden ist).
- viele verschiedene Biotope, z. B. Steilwände (die es sonst kaum noch gibt)
- große, zusammenhängende Gebiete mit wenig Störung von außen[4] – Betreten ist oft aufgrund von Einsturzgefahr verboten.
Mein Fazit
Die Umweltwirkungen sprechen nicht grundsätzlich gegen einen Abbau von Kohle, weil sich die Natur erholen kann. Es dürfen jedoch keine Arten aussterben. Daher sollen besonders wertvolle Biotope, die seltene Pflanzen und Tiere beherbergen, unangetastet bleiben.
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Quellen
[1] | Forschungsinstitut für Bergbaufolgelandschaften laut Forum ökologisch-[2]
| Stadt Mönchengladbach: Braunkohlenbericht (PDF, 4 MB), 2007, S. 6 (im PDF S. 13)
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| Biotope aus zweiter Hand – Leben in der Bergbaufolgelandschaft (PDF, 2 MB), S. 90 (im PDF S. 9)
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