Mario Sedlak
Ökobilanz
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Im Durchschnitt sind die Berge in Österreich nicht sehr hoch.

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Gemäß Durchschnittsbetrachtung müsste man mühelos auf den Großglockner kommen.

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Oder ist der Durchschnitt von ganz Europa zu nehmen?

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Müllverbrennung Flötzersteig (Wien 16)

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Bei einer Durchschnittsbetrachtung ist mein Heizkörper für die Emissionen der Müllverbrennung verantwortlich!

Ökobilanz nach der Durchschnittsbetrachtung

Als ich mich in Ökobilanzen einarbeitete, war ich verblüfft, wie primitiv da tw. vorgegangen wird: Umweltwirkungen, die bei der Produktion entstehen, werden einfach aufsummiert und dann durch die verkaufte Menge dividiert.

Beispiel

Im Jahr 2005 betrugen die Emissionen der Fernwärme Wien:[1]

197,1 g/kWh Kohlendioxid (und andere Treibhausgase)
0,047 g/kWh Schwefeldioxid
0,110 g/kWh Stickoxide
0,005 g/kWh Staub
0,024 g/kWh Kohlenmonoxid

Vorteile

Nachteile

Wenn ich 1 kWh Fernwärme einspare, dann werden keineswegs die in obiger Tabelle aufgelisteten Schadstoffmengen vermieden, denn diese stammen zu einem guten Teil aus der Müllverbrennung und der Resteverwertung in der Raffinerie Schwechat, welche vollkommen unabhängig vom Heizenergiebedarf arbeiten. Ein im Sommer eingesparter Fernwärmeverbrauch hat nahezu gar keinen Nutzen, weil es da oft einen Überschuss an Wärme aus den immer laufenden Anlagen gibt.

Besonders unrealistisch ist die Durchschnittsbetrachtung bei der Ökobilanz von Strom. Hier zeigt sich noch ein weiterer Nachteil: Es ist nicht klar, welcher Durchschnitt zu nehmen ist. Sowohl der eines Bundeslandes als auch der eines Staates oder von ganz Europa kann plausibel erscheinen und wird in Ökobilanzen auch verwendet. Die Ergebnisse unterscheiden sich drastisch.

Vergleiche

Die Durchschnittsbetrachtung erscheint mir so absurd wie:

Mein Fazit

Eine Ökobilanz nach der Durchschnittsbetrachtung ist eventuell sinnvoll, um einen groben Überblick zu bekommen, in welchen Sektoren die größten Umweltbelastungen auftreten. Wenn man versucht, einzelne Produkte damit zu bewerten und zu vergleichen, ergeben sich leicht falsche Schlussfolgerungen. Daher befürworte ich – im Gegensatz zu den meisten Ökobilanzierern – die Erstellung von Ökobilanzen nach der Zuwachsbetrachtung.

Weiter

Ökobilanz nach der Zuwachsbetrachtung – Hier wird nicht nur einfach ein Durchschnitt genommen, sondern genau untersucht, was wirklich passiert, wenn mehr oder weniger verbraucht wird.

Quellen

[1] Umweltbundesamt: Emissionen der Fernwärme Wien 2005. Ökobilanz der Treibhausgas- und Luftschadstoffemissionen aus dem Anlagenpark der Fernwärme Wien GmbH (PDF), S. 16

Seite erstellt am 22.1.2015 – letzte Änderung am 1.12.2015