Erdwärme
Die Erde wird in ihrem Inneren durch den radioaktiven Zerfall von Atomen ständig aufgeheizt. Wenn man diese Wärme an die Oberfläche holt, kann man damit heizen und im Idealfall auch ein bisschen Strom erzeugen.
Vorteile
- ständig verfügbar (unabhängig vom Wetter)
- kein Brennstoffbedarf
- heimische Energiequelle – vorteilhaft für Wirtschaft und Versorgungssicherheit
- geringer Flächenverbrauch
- kaum Umweltwirkungen
- geringe laufende Kosten
Nachteile
- teure Bohrungen – in unseren Breiten 3–
4 km Tiefe erforderlich - Erfolg ist schwer prognostizierbar (aber mittlerweile u. U. versicherbar).
- lange Genehmigungsverfahren und Planungszeiten
- Gefahr von Erdbeben, Geländeverschiebungen und Wasserverschmutzung – wenngleich selten
- daher sinkende Akzeptanz – Proteste von Bürgerinitiativen sind der Normalfall.
- nur wenige günstige Standorte – Diese sind z. B. in der Nähe von Vulkanen oder in Erdbebengebieten, wo bereits in relativ geringer Tiefe eine nutzbare Temperatur vorliegt.
- Oft sind nicht genügend Wärmeabnehmer vor Ort und eine Stromerzeugung hat wegen der mäßigen Temperatur nur einen geringen Wirkungsgrad.
Varianten
Nachteile | |
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| Benötigt poröse Gesteine, die es aber nur in wenigen Regionen gibt. |
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Erdwärme gibt es per Definition auch bereits in oberflächennahen Bodenschichten. Diese sind jedoch nur so warm wie die Luft im Jahresdurchschnitt an dem Ort (in unseren Breiten ca. 10°C). Für eine direkte Nutzung ist das i. A. zu wenig. Zur Temperaturanhebung wird eine Wärmepumpe benötigt. Die braucht aber Strom. Daher betrachte ich die oberflächennahe Erdwärme nicht als eigene Energiequelle, sondern als Mittel zur Steigerung der Energieeffizienz von Stromheizungen.
Wenn ich von "Erdwärme" schreibe, dann meine ich immer nur direkt (ohne Temperaturanhebung) nutzbare Wärme (die sonst "tiefe Erdwärme" genannt wird, um sie von der oberflächennahen Erdwärme abzugrenzen).
Ökobilanz
Tiefenwasser enthält oft Kohlendioxid. Wenn das Gas an der Oberfläche freigesetzt wird, wie es in Thermalbädern üblich ist, dann trägt auch die Erdwärmenutzung zum Klimawandel bei.[1] In den meisten Fällen, wo die Energienutzung im Vordergrund steht, wird das Tiefenwasser aber nach der Wärmeabgabe an der Oberfläche mitsamt den gelösten Gasen wieder in den Untergrund verpresst.
Wer das Glück hat, Erdwärme nutzen zu können, der freut sich über eine gute Ökobilanz, sollte aber dennoch Energie sparen, denn je mehr Wärme gefördert wird, desto eher kühlt das Erdreich aus. Erdwärme ist CO2-
Wird Erdwärme übernutzt, sodass die verfügbare Leistung irgendwann einbricht, dann wäre in einer Ökobilanz nach der Zuwachsbetrachtung der Verbrauch der Erdwärme so wie der Verbrauch der dann notwendigen Ersatzenergie zu bewerten. Im schlimmsten Fall ist das fossile Energie und die Verbraucher haben sich zu Unrecht über eine bessere Ökobilanz gefreut.
Ich bestreite nicht, dass die Nutzung der Erdwärme Kohlendioxid vermeidet. Weil diese Nutzung aber (zumindest mit der derzeit verfügbaren Technik) nur an wenigen Standorten möglich ist, haben die Produkte aus Erdwärme-
Zukunft
Theoretisch könnten vier Bohrungen den gesamten Heizbedarf von Wien decken. In der Praxis ist allerdings die erste in Wien-
Weiter
Siehe auch
- Fernwärme – Nur so kann Erdwärme in jedes Haus kommen.
- Erdwärme-
Kraftwerke – Nutzung der Erdwärme zur Stromerzeugung - Wärmepumpe – Nutzung der oberflächennahen Erdwärme mit Stromverbrauch
Weblinks
- Bayerisches Staatsministerium: Bayerischer Geothermieatlas (PDF, 4 MB, 96 Seiten), 2013 – Mit detaillierter Einführung und Beschreibung der Möglichkeiten
- Aktuelle und mögliche Erdwärme-
Nutzung in Österreich - Geothermisches Informationssystem für Deutschland
Quellen
[1] | Rogner Bad Blumau in Bio- |