Mario Sedlak
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Erdwärme-Heizwerk Kirchweidach (Bayern)

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Abgenutzter Bohrkopf

Erdwärme

Die Erde wird in ihrem Inneren durch den radioaktiven Zerfall von Atomen ständig aufgeheizt. Wenn man diese Wärme an die Oberfläche holt, kann man damit heizen und im Idealfall auch ein bisschen Strom erzeugen.

Vorteile

Nachteile

Varianten

Nachteile
  • einfach heißes Wasser hochpumpen (und nach der Nutzung etwas entfernt wieder zurückpressen)
Benötigt poröse Gesteine, die es aber nur in wenigen Regionen gibt.
  • relativ geringe Leistung (einige hundert Kilowatt)
  • Lohnt sich daher nur für aufgelassene oder vergebliche Bohrlöcher.

Erdwärme gibt es per Definition auch bereits in oberflächennahen Bodenschichten. Diese sind jedoch nur so warm wie die Luft im Jahresdurchschnitt an dem Ort (in unseren Breiten ca. 10°C). Für eine direkte Nutzung ist das i. A. zu wenig. Zur Temperaturanhebung wird eine Wärmepumpe benötigt. Die braucht aber Strom. Daher betrachte ich die oberflächennahe Erdwärme nicht als eigene Energiequelle, sondern als Mittel zur Steigerung der Energieeffizienz von Stromheizungen.

Wenn ich von "Erdwärme" schreibe, dann meine ich immer nur direkt (ohne Temperaturanhebung) nutzbare Wärme (die sonst "tiefe Erdwärme" genannt wird, um sie von der oberflächennahen Erdwärme abzugrenzen).

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Mit Erdwärme beheiztes Treibhaus in Kirchweidach

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Erfolgreiche Erdwärmenutzung in Obernberg (Oberösterreich)

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Erfolglose Erdwärmebohrung in Wien-Aspern

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München setzt auf Erdwärme aus 3 km Tiefe.

Ökobilanz

Tiefenwasser enthält oft Kohlendioxid. Wenn das Gas an der Oberfläche freigesetzt wird, wie es in Thermalbädern üblich ist, dann trägt auch die Erdwärmenutzung zum Klimawandel bei.[1] In den meisten Fällen, wo die Energienutzung im Vordergrund steht, wird das Tiefenwasser aber nach der Wärmeabgabe an der Oberfläche mitsamt den gelösten Gasen wieder in den Untergrund verpresst.

Wer das Glück hat, Erdwärme nutzen zu können, der freut sich über eine gute Ökobilanz, sollte aber dennoch Energie sparen, denn je mehr Wärme gefördert wird, desto eher kühlt das Erdreich aus. Erdwärme ist CO2-frei und erneuerbar, aber nicht unerschöpflich!

Wird Erdwärme übernutzt, sodass die verfügbare Leistung irgendwann einbricht, dann wäre in einer Ökobilanz nach der Zuwachsbetrachtung der Verbrauch der Erdwärme so wie der Verbrauch der dann notwendigen Ersatzenergie zu bewerten. Im schlimmsten Fall ist das fossile Energie und die Verbraucher haben sich zu Unrecht über eine bessere Ökobilanz gefreut.

Ich bestreite nicht, dass die Nutzung der Erdwärme Kohlendioxid vermeidet. Weil diese Nutzung aber (zumindest mit der derzeit verfügbaren Technik) nur an wenigen Standorten möglich ist, haben die Produkte aus Erdwärme-beheizten Treibhäusern in der Zuwachsbetrachtung keine bessere Ökobilanz, denn sobald die Erdwärme voll erschlossen ist, kann jede zusätzliche Nachfrage nur aus konventionell beheizten oder weit entfernten Treibhäusern kommen. Flächen für neue, große Treibhäuser in der Nähe von ausreichenden Erdwärmevorkommen sind derzeit schon knapp.

Zukunft

Theoretisch könnten vier Bohrungen den gesamten Heizbedarf von Wien decken. In der Praxis ist allerdings die erste in Wien-Aspern gescheitert. Die Stadtwerke München setzen voll auf Erdwärme, um die Energiewende bei der Fernwärme bis 2040 zu vollenden. Auch Greenpeace hält Erdwärme langfristig für "immer wichtiger." Das Potenzial ist aber auf wenige Prozent des Energieverbrauchs begrenzt.

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Potenzial von Erdwärme

Siehe auch

Weblinks

Quellen

[1] Rogner Bad Blumau in Bio-Fibel. Zeitschrift für Wissen aus der biologischen Landwirtschaft, 3/2013, S. 6

Seite erstellt am 14.11.2015 – letzte Änderung am 26.4.2019