Potenzial von Erdwärme
Betrachtet man den Wärmevorrat des gesamten Erdinneren, ist dieser nach menschlichen Maßstäben unerschöpflich. Technisch und wirtschaftlich sind jedoch bestenfalls die obersten 3–
Nachhaltigkeit
Die Erdwärme fließt mit einer kontinuierlichen Leistung von ca. 65 kW/km2 nach oben Richtung Erdoberfläche. Wenn Erdwärme zum Heizen oder Stromerzeugen entnommen wird, dann meistens schneller, als sie sich auf der genutzten Fläche bildet. Insbesondere wenn in einer Region eine annähernd flächendeckende Nutzung erreicht wird, dann wird es im Laufe von Jahrzehnten zu einem Rückgang der förderbaren Wärme kommen. Auch eventuell vorhandene unterirdische Strömungen können dann nicht genug neues heißes Wasser nachliefern. Erdwärme ist also eine erschöpfliche Energiequelle.
Ist das Wasser und Gestein einmal abgekühlt, dauert es zumindest Jahrhunderte, bis es seine ursprüngliche Temperatur wieder erreicht hat. Das ist deutlich schneller als bei fossiler Energie, die Jahrmillionen zur Neubildung benötigt. Deswegen zählt Erdwärme trotz ihrer Endlichkeit zur erneuerbaren Energie.
Im Extremfall, bei flächendeckender (Über-
Praxis
Multipliziert man 65 kW/km2 mit der Fläche Österreichs (83 879 km2), erhält man eine nachhaltig nutzbare Leistung von 5,5 GW. Multipliziert mit 8760 Stunden/Jahr ergibt das 48 TWh/Jahr. Das ist nicht einmal der ganze Stromverbrauch und nur ca. 12% unseres Energieverbrauchs.
Unter Berücksichtigung von geologischen, technischen und rechtlichen Einschränkungen schrumpft das Potenzial von theoretischen 5,5 GW auf 200 MW.[2] Das wären dann nur kaum nennenswerte 0,5% unseres Energieverbrauchs.
In Bayern wurde 2006 gemeldet, dass 75% der Flächen, die zur Erdwärmenutzung geeignet sind, bereits vergeben sind.
Mein Fazit
Für die Energiezukunft ist die Erdwärme relativ unbedeutend. Große Hoffnungen sind unbegründet.
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Quellen
[1] | Eigene Abschätzung anhand der Daten in Möglichkeiten geothermaler Stromerzeugung in Deutschland (PDF, 3 MB), S. 5, 17f. (im PDF S. 7, 19f.): |
[2] | VEÖ- |